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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Ansicht nach konnte er sich bei seinem Plan auf die Hilfe einer Prostituierten verlassen, die ihm ein Zeichen gegeben hat, als sie uns auf der Straße entdeckte. Morgen werde ich versuchen, sie aufzutreiben. Möglicherweise kann sie uns einen Hinweis zur Identität dieses Schurken geben.«
    Madeline zog sich der Magen zusammen. »Ein weiterer Besuch des Geistes von Renwick Deveridge, glauben Sie?«
    »Was metaphysische Dinge betrifft, habe ich zugegebenermaßen nicht viel Ahnung, meines Wissens nach jedoch benutzen Geister keine Messer.«
    »Er hatte ein Messer ?«
    »Ja. Er demonstrierte meisterhaft die Angriffsform der >Spinne aus den Wolken<.« Artemas schwenkte den Weinbrand in seinem Glas. »Glücklicherweise hat er den Vorteil der Überraschung verloren, weil mir aufgefallen war, dass die Kerze der Prostituierten erloschen war.«
    »Ist Ihr Freund unverletzt?«
    Artemas’ Hand klammerte sich noch fester um den Gegenstand. »Meine Begleitung war kein Freund.«
    »Verstehe.« Sie ließ sich langsam auf einen Stuhl fallen und bemühte sich, die schockierenden Neuigkeiten zu verarbeiten. »Dieser Mann in der Rolle von Renwicks Geist ist hinter Ihnen her, nicht wahr? Er muss wissen, dass meine Tante und ich bei Ihnen wohnen. Vielleicht ist ihm bewusst, dass Sie mir Ihre Hilfe angeboten haben. Mir war nicht klar ...«
    »Madeline, beruhigen Sie sich.«
    Sie richtete sich auf und sah ihn an. »Ohne Zweifel wollte er Sie umbringen. Wir müssen davon ausgehen, dass er es erneut versuchen wird.«
    Artemas schien diese Schlussfolgerung nicht weiter zu beeindrucken. »Möglich. Aber nicht sofort. Das nächste Mal wird er viel vorsichtiger sein. Nach dem heutigen Abend weiß er, dass ich auf der Hut bin.«
    »Er weiß mehr als das, Sir. Sie haben gegen ihn gekämpft. Somit weiß er, dass Sie ein Vanza sind.«
    »Richtig.« Artemas lächelte amüsiert. »Und wenn man bedenkt, dass er als Verlierer aus unserer Begegnung hervorgegangen ist, so ist ihm ebenfalls bekannt, dass ich ihm in den Kampfkünsten überlegen bin. Wir können also davon ausgehen, dass er sich in Zukunft wesentlich vorsichtiger verhalten wird.«
    Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. »Was haben Sie Ihrem Begleiter gesagt? Haben Sie es ihm zu erklären versucht?«
    »Ich habe nichts erklärt. Er wiederum ging davon aus, dass es sich bei dem Schurken um einen ganz gewöhnlichen Ganoven gehandelt habe. Dem habe ich nicht widersprochen.« Artemas betrachtete nachdenklich seinen Weinbrand.
    »Verstehe«, wiederholte sie. »Wie ich aus Ihrem Tonfall schließen darf, sind Sie von Ihrem Begleiter heute Abend nicht sehr erbaut.«
    Artemas ging nicht darauf ein, sondern nippte an seinem Getränk.
    Sie versuchte eine andere Herangehensweise. »Haben Sie heute in Ihrem Club oder den Spielhöllen etwas herausfinden können, Sir?«
    »Sehr wenig. Nirgendwo kursierten Gerüchte über Geister, die in den Bibliotheken älterer Gentlemen aufgekreuzt wären.«
    »Die meisten Gentlemen der Stadt würden sicherlich nur sehr ungern zugeben, einem Geist begegnet zu sein«, bemerkte Madeline ungerührt.
    »Wohl wahr.« Er hob das Glas an die Lippen und nippte daran.
    Madeline räusperte sich. »Während Sie außer Hauses waren, ist der junge Mann in Ihren Diensten an der Küchentür vorbeigekommen, um weitere Nachrichten abzuliefern.«
    »Zachary? Was für Neuigkeiten hatte er?«
    »Er sagte, Eaton Pitney sei seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen worden. Laut Aussage der Nachbarn ist er auf seinen Landsitz gefahren. Der Haushälterin, die dort zwei-mal wöchentlich arbeitet, hat man ausrichten lassen, man benötige ihre Dienste erst im kommenden Monat wieder.«
    Artemas blickte in die Flammen. »Interessant.«
    »So habe ich es auch empfunden.« Sie zögerte. »Ich bin mir nicht sicher, ob dies ein guter Zeitpunkt ist, unser weiteres Vorgehen in dieser Sache zu besprechen, Sir, doch habe ich nach Zacharys Auftauchen hier viel nachgedacht. Mir erscheint es recht merkwürdig, dass Herr Pitney ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Stadt verlassen hat. Er reist nur noch sehr selten, und doch hat er sich, nachdem er mir den Brief sandte, auf das Land zurückgezogen.«
    »Merkwürdig, allerdings«, erwiderte Artemas leicht spöttisch. »Man könnte sich sogar zu der Behauptung versteigen, alles sei ausgesprochen verdächtig.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Machen Sie sich über mich lustig, Sir?«
    Seine Lippen zuckten etwas. »So etwas würde ich mir nicht im Traum anmaßen.

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