Heißes Versprechen
Ihnen, meine unglückseligen Verbindungen zum Handel nicht weiter zu beachten, gnädige Frau.« Er lächelte kühl. »Doch andererseits können Sie es sich auch nicht leisten, allzu wählerisch zu sein, nicht wahr?«
Sie trat einen großen Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken an der Wand neben dem mit Marmor ausgeschlagenen Kamin stand.
»Sir, ich halte dies nicht für den besten Zeitpunkt, um mit unserer Unterhaltung fortzufahren. Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich mich wieder nach oben in mein Bett zurückziehe. Unsere Pläne, Herrn Pitneys Haus zu durchsuchen, können wir morgen während des Frühstücks erörtern.«
Er trat sehr dicht an sie heran, stützte seine großen Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes gegen die Wand und nahm sie so gefangen. »Ganz im Gegenteil, Madeline. Ich denke, wir sollten uns über Ihre Ansichten bezüglich der mir angemessenen Stellung unterhalten.«
»Ein anderes Mal, Sir.«
»Nein, jetzt.« Sein Lächeln war kühl, seine Augen waren es nicht. »Meiner Meinung nach haben Sie nicht das Recht, sich über meine bedauerlichen Nachteile allzu sehr zu mokieren. Schließlich wird behauptet, Sie hätten Ihren eigenen Ehemann ermordet und im Haus einen Brand gelegt, um Ihr Verbrechen zu verschleiern.«
»Äh, Artemas ...«
»Ich gebe gerne zu, dass Ihr ganz besonderer Ruf Sie ein ganz klein wenig über das gesellschaftliche Niveau eines Gentlemans erhebt, der im Geschäftsleben tätig ist. Doch um mehr als eine oder auch zwei Stufen dürfte es sich dabei kaum handeln.«
Sie atmete tief ein und war sich siedend heiß bewusst, einen weiteren Fehler begangen zu haben. Sein Geruch, eine Mischung aus kaltem Schweiß,Weinbrand und seinem ureigenen, unbeschreiblichen Duft, sandte einen Schauer durch ihre Sinne.
»Sir, Sie sind heute Abend ganz offensichtlich nicht Sie selbst. Ich nehme an, die Begegnung mit diesem Vanza hat Ihre Nerven bloßgelegt.«
»Glauben Sie?«
»Das ist nur zu erwarten gewesen«, versicherte sie ihm ernst. »Wenn es tatsächlich Renwick war, der Sie angegriffen hat, können Sie sich glücklich schätzen, überlebt zu haben.«
»Das war kein Geist, mit dem ich heute Abend gekämpft habe, Madeline. Und bei aller Bescheidenheit darf ich Sie daran erinnern, dass ich ein wenig mehr beigesteuert habe, als lediglich überlebt zu haben. Ich habe den Mistkerl in die Flucht geschlagen. Doch meine Nerven sind tatsächlich angegriffen.«
»Für diese Art von Leiden hat meine Tante ein paar wunderbare Elixiere.« Ihre Stimme klang viel zu schrill. »Ich könnte nach oben eilen und Ihnen ein oder zwei Fläschchen davon besorgen.«
»Ich kenne nur ein Heilmittel.«
Er neigte den Kopf und küsste sie. Es war ein heftiger, betäubender und verlangender Kuss, der ihre Sinne vollkommen durcheinander brachte. Sie war tief erschüttert und rang nach Luft. Ein Schauer der Erregung durchfuhr sie. Sie war sich bewusst, dass er ihre Reaktion erspürt hatte.
Stöhnend drängte er sich an sie und vertiefte seinen Kuss. Sie wurde von einer heftigen Welle der Leidenschaft mitge-rissen. Es war dieselbe Gefühlsmischung, die sie auch bei seinem ersten Kuss vor dem Geisterhaus erfahren hatte.
»Madeline.« Er murmelte ihren Namen an ihren Lippen.
»Gütiger Himmel, Sie hätten heute nicht hierher kommen sollen.«
Unvermittelt überfiel sie ein gewisser Wagemut. Es war, als ob sie gerade erfahren habe, sie könne tatsächlich fliegen, wenn sie nur alles daransetzen würde.
Er ist der Traumhändler , ermahnte sie sich selbst. Diese Art der fantastischen Illusion ist Teil seines Geschäfts. Manche Träume jedoch sind ihren Preis wert.
»Ich treffe meine eigenen Entscheidungen, Artemas.« Sie legte ihre Arme um ihn und ließ sich gegen seinen erhitzten Körper sinken. »Ich wollte dieses Zimmer betreten.«
Er hob den Kopf gerade so viel, dass er ihr in die Augen sehen konnte. »Wenn Sie jetzt bleiben, werde ich Sie verführen. Das verstehen Sie doch, nicht wahr? Heute Abend bin ich nicht zum Scherzen aufgelegt.« Das Feuer, das in ihm brannte, war heißer als das des Kamins, und auch Madelines Körper schien sehr warm zu werden. Etwas, das sie für immer in sich abgestorben glaubte, regte sich erneut. Doch einer Sache musste sie sich sicher sein, überlegte sie.
»Diese Neigung, die Sie haben, Sir ...«
Er strich ihr mit dem Mund über die Lippen. »Ich versichere Ihnen, mein Verlangen, Sie zu verführen, ist mehr als nur eine lästige Neigung.«
»Dann ist es also nicht nur,
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