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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Blut aus dem Gesicht wich und sich ihre
Züge verhärteten. Gray fühlte sich zu dieser Frau hingezogen? Nein. So
gemein konnte Gott nicht sein. Er würde es nicht zulassen, daß sie diesen
Alptraum noch einmal durchleben mußte.
    Sprachlos reichte sie Alex die Hand. Sie konnte sein offenkundiges
Mitleid mit ihr nicht ertragen und verließ eilig das Büro. Erst auf der Straße
fiel ihr wieder ein, daß sie versäumt hatte, ihm zu sagen, daß sie ihr
Verhältnis beenden mußten.
    Wenn Gray mit Renee Devlins Tochter zusammen
wäre, würde das Mama umbringen. Der Klatsch würde so gemein werden, daß sie
niemals wieder ihr Gesicht zeigen könnte. Monica lachte bitter auf. Daß sie
auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte, Mama würde sich wegen Michael
McFane Sorgen machen!

13
    Francis Pleasants Büro lag im zweiten Stockwerk. Während Faith die
Treppen hinaufstieg, hoffte sie entgegen aller Wahrscheinlichkeit, daß sie ihn
dort anträfe, daß sein Telefon nicht funktioniert hatte, daß alles in Ordnung
wäre. Ein nicht funktionierendes Telefon war zwar nicht sehr wahrscheinlich,
denn wenn er nicht hätte nach draußen telefonieren können, hätte er es selbst
bemerkt und ein anderes Telefon benutzt. Außerdem wäre ihm sicherlich nicht
entgangen, daß er keinerlei Anrufe von außen mehr bekam. Aber vielleicht war er
ja einfach mit einem anderen Fall beschäftigt und hatte sie ganz vergessen.
    Sie bezweifelte jedoch, daß Francis P. Pleasant jemals irgend
etwas vergaß.
    Sein Büro lag hinter der ersten Tür links. Die obere Hälfte der
Tür war verglast, aber die von innen angebrachte Jalousie verhinderte, daß sie
in das Zimmer blicken konnte. Sie drückte die Klinke herunter, aber die Tür war
verschlossen. Ohne eine Antwort zu erwarten, klopfte sie an und legte ihr Ohr
gegen das Glas. Im Zimmer blieb es still.
    Im Türblatt befand sich ein Briefschlitz. Faith schob ihn auf und
drehte ihren Kopf so, daß sie hineinschauen konnte. Ihr Blickfeld war sehr
eingeschränkt, aber sie konnte eine ziemliche Menge Post auf dem Boden
verstreut erkennen. Er war nicht da. Die viele Post ließ darauf schließen, daß
er bereits mehrere Tage nicht im Büro gewesen war.
    Äußerst besorgt ging Faith den Flur hinunter zur nächsten Tür. Der
Beschriftung nach befand sie sich vor dem Rechtsanwaltsbüro Houston H. Manges.
Sie konnte das Klappern einer Schreibmaschine und Stimmen vernehmen, also
öffnete sie die Tür und trat ein.
    Houston H. Manges Büro war klein und
überfüllt. Jedes bißchen Freiraum war mit Aktenschränken belegt. Sie befand sich im
Empfangsbereich, den sich eine weißhaarige Frau mit drei Gummibäumen teilte,
von denen einer eine unglaubliche Länge erreicht hatte. Der Raum dahinter, in
den sie durch eine geöffnete Tür blicken konnte, hatte in etwa dieselbe Größe
und war bis zur Decke mit Büchern vollgestellt. Ein gedrungener Mann saß hinter
einem etwas ramponierten Schreibtisch und sprach mit einem Klienten, der in
einem der beiden mit rissigem Imitatleder bezogenen Sessel ihm gegenüber saß.
Von dem Klienten konnte sie lediglich den Hinterkopf sehen.
    Die winzige Frau schaute auf und lächelte fragend, machte aber
keinerlei Anstalten, die Tür zu schließen, um ihrem Chef und seinem Besucher
etwas mehr Privatsphäre zu gönnen. Faith zuckte kaum merklich mit den Schultern
und trat näher.
    »Ich bin eine Klientin von Mr. Pleasant nebenan«, sagte sie. »Seit
Tagen habe ich vergeblich versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Wissen Sie
vielleicht, wo ich ihn finden könnte?«
    »Nein«, erwiderte die kleine Frau. »Vor etwa einer Woche ist er in
diese Stadt gefahren, die an der Grenze zu Mississippi liegt, der Name ist mir
entfallen. Perkins oder so ähnlich. Ich nehme an, daß er sich immer noch dort
aufhält.«
    »Nein, von dort ist er schon einen Tag
später wieder abgereist. Er hat ein schwaches Herz, deshalb mache ich mir
Sorgen.«
    »0 je.« Das kleine Gesicht verzog sich zu
einer sorgenvollen Miene. »An sein Herz habe ich gar nicht gedacht, obwohl ich
davon wußte. Seine Frau Virginia – wir haben immer zusammen zu Mittag
gegessen, und es war so traurig, als sie starb – hat mir davon erzählt. Es war
wohl richtig schlimm, wie sie sagte. Ich habe gar nicht daran gedacht, nach ihm
zu sehen.« Sie griff nach der Telefonkartei und blätterte bis zum Buchstaben
'P'. »Ich versuche mal seine Privatnummer. Sie steht nicht im Telefonbuch. Er
wollte nicht, daß sich Geschäftliches mit Privatem

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