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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aber
glücklicherweise verbarg die Dunkelheit ihre Scham.
    Ohne ein Wort steckte sie die zerfetzte
Unterwäsche in ihre Tasche, drehte sich um und wandte sich mit so viel Würde
zum Gehen, wie es unter den gegebenen Umständen möglich war. Wie aber konnte
eine Frau überhaupt so etwas wie Würde besitzen, wenn sie sich gerade eben
stehend hatte nehmen lassen, und zwar mit der Gewandtheit und der Zärtlichkeit
eines Matrosen, der nach sechs Monaten auf hoher See eine Nutte auf der Straße
nagelte? Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding, ihr Geschlecht schmerzte von
dem Angriff und sie spürte Grays Samen feucht zwischen ihren Schenkeln.
    Sie öffnete die Fliegentür und ging zitternd
die Stufen hinab. Die Taschenlampe lag noch dort, wo sie sie fallengelassen
hatte. Ihr Lichtkegel erleuchtete einige Grashalme und ein paar Insekten, die
sich von dem Licht angezogen fühlten. Sie hob sie auf und prallte beim
Aufrichten mit Gray zusammen. Er bewegte sich wie ein Gespenst, dachte sie,
denn sie hatte ihn nicht kommen hören. Sie trat beiseite, aber er schnappte
ihren Arm und zwang sie stehenzubleiben.
    »Was glaubst du wohl, wohin du jetzt gehst?«
    »Zurück zu meinem Auto.«
    Er schnaubte. »Wenn ich dich schon am hellichten Tag nicht allein
zurücklaufen lasse, dann ganz sicher nicht mitten in der Nacht.«
    Sie spürte seine wütende Anspannung, aber sie war zu erschöpft
und angeekelt, um sich darum Gedanken zu machen. Vorsichtig und ohne ihn
anzusehen wand sie sich aus seinem Griff. »Ich bin in diesen Wäldern hier groß
geworden. Ich brauche keine Begleitung.«
    »Steig in meinen Wagen«, sagte er. Die stählerne Schärfe seiner
leisen Stimme verriet ihr, daß er sich von seiner einmal gefällten Entscheidung
nicht würde abbringen lassen. »Ich bringe dich zurück.«
    Sein Wagen? Verwirrt blickte sich Faith um. Bis jetzt hatte sie
noch keine Zeit gehabt, sich darüber zu wundern, wie er hierher gekommen war.
Jetzt bemerkte sie den Jaguar, der nahe am Haus und nicht wie sonst in der
Auffahrt geparkt war. Wie immer hatte sie sich dem Haus von der anderen Seite
genähert und deshalb das Auto nicht bemerkt. Was für ein siebter Sinn hatte ihm
eingegeben, heute dort zu parken? Wenn sie seinen Wagen gesehen hätte, dann
hätte sie den Schutz des Waldes niemals verlassen.
    Er schob sie auf den Jaguar zu. Faith
vergeudete keine Zeit mit Protesten. Sie wollte nur weg von ihm. Das ging am
schnellsten, wenn sie jetzt nachgab und die Sache hinter sich brachte.
    Er öffnete ihr die Tür und half ihr hinein,
wobei er seine Hand auf ihren Rücken legte. Faith setzte sich und seufzte
zitternd auf, als sie die Erleichterung in ihren Beinen verspürte. Er ging um
das Auto herum und schlüpfte hinter das Lenkrad. Seine kräftigen Hände ließen
ruhig und sicher den Motor an und legten den Gang ein. »Hast du wieder an der
gleichen Stelle geparkt?« fragte er mit vor Ärger gepreßter Stimme.
    »Ja«, murmelte sie und schwieg. Dieses Schweigen beizube halten
schien ihr sowohl der sicherste als auch der einfachste Ausweg. Sie starrte auf
die dunklen Bäume, die an ihrem Fenster vorbeischwebten.
    Die Straße folgte ein Stück dem Seeufer und
mündete dann auf die Landstraße. Bald schon mußten sie wieder abbiegen und den
holprigen Weg entlangfahren, der früher einmal zu ihrem Haus geführt hatte. Der
Zeitaufwand war fast derselbe, als wenn sie zu Fuß gegangen wäre. Aber trotz
der Anspannung war sie froh, daß sie ihrem zitternden Körper den Rückweg nicht
mehr hatte zumuten müssen. Sie wäre vermutlich über jede Wurzel und jeden Ast
auf ihrem Weg gestolpert.
    Der Jaguar bog um die Kurve, hinter der ihr Wagen stand. Sie
suchte nach den Schlüsseln und betastete die leere Tasche. Panik stieg in ihr
auf. »Ich habe meinen Schlüsselbund verloren«, flüsterte sie kaum hörbar.
Natürlich hatte sie ihn verlieren müssen! Er hatte ihr den Rock praktisch bis
über den Kopf gezerrt. Es wäre ein Wunder, wenn die Schlüssel dabei in ihrer
Tasche geblieben wären.
    »Hier.« Leise klingend landete der Schlüsselbund in ihrem Schoß.
»Ich habe ihn aufgehoben.«
    Ihre kalte Hand schloß sich darüber, während
Gray seinen Jaguar neben ihrem Auto parkte. Sie hatte die Tür schon geöffnet,
bevor er die Handbremse ziehen und den Motor abschalten konnte. Sie stürzte
nach draußen und achtete nicht auf sein Rufen. Hektisch fingerte sie am
Türschloß. Gray war ausgestiegen und kam auf sie zu. Sie riß die Wagentür auf und
schlüpfte

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