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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Ihnen heute?«
    Anstelle einer Antwort hielt Faith den Drohbrief hoch. »Ich habe
noch einen bekommen.«
    Das Lächeln schwand aus seinem Gesicht, augenblicklich wurde er
sehr ernst. »Das gefällt mir aber gar nicht«, murmelte er und griff nach einem
Umschlag, damit sie den Brief dort hineinlegen konnte. Sie ließ den Brief
fallen, als ob sie sich einen übelriechenden Dinges entledigen würde. »Was
steht drin?«
    »Ich habe ihn nicht gelesen. Als ich heute
früh aufwachte, klemmte er unter meinem Scheibenwischer. Ich habe ihn nur an
einer Ecke berührt, damit ich die Fingerabdrücke nicht verwische, falls noch
welche da sein sollten. Das Papier ist feucht.«
    »Tau. Der Brief muß also bereits mehrere Stunden unter Ihrem
Scheibenwischer gesteckt haben. Wir haben ein paar ganz ordentliche Abdrücke
von dem Karton und dem ersten Brief abnehmen können. Das Problem ist nur, daß
wir nicht das passende Gegenstück dazu finden werden, es sei denn, dem
Briefeschreiber wurden schon einmal Fingerabdrücke abgenommen.« Er führte sie
in sein Büro und ließ den Umschlag auf seine Schreibtischunterlage fallen.
    »Da Sie ihn noch nicht gelesen haben, wollen wir mal sehen, was
dort steht.« Er öffnete eine seiner Schreibtischschubladen, durchsuchte sie und
fischte schließlich eine Pinzette hervor. Er benutzte die Pinzette und die
Spitze eines Kulis, um das feuchte Papier auseinanderzufalten. Faith legte den
Kopf schief und las die Druckbuchstaben: DU BIST HIER UNERWÜNSCHT GEH FORT EHE
DIR ETWAS ZUSTÖSST. »Dieselbe Person«, sagte Sheriff McFane. »Keine Interpunction.«
    »Weil er sie nicht beherrscht?«
    »Möglicherweise. Es könnte aber auch eine bewußte Abweichung von
seinem normalen Schreibstil sein, eine Art Tarnung.« Er runzelte die Stirn.
»Mrs. Hardy – Faith –, Gray und ich haben es Ihnen ja bereits gesagt: Hier ganz
allein zu leben könnte gefährlich für Sie werden.«
    »Ich werde nicht fortziehen«, sagte sie und wiederholte damit den
Satz, den sie bereits mindestens zwanzig Mal gesagt hatte, als sie wegen der
toten Katze hier gewesen war.
    »Wie wäre es denn, wenn Sie sich einen Hund
anschafften? Es muß ja nicht unbedingt ein Wachhund sein, einfach nur einer,
der laut anschlägt, wenn er draußen etwas hören sollte.«
    Überrascht blickte sie ihn an. Sie hatte niemals irgendein
Haustier besessen, deswegen war ihr der Gedanke bisher auch nicht gekommen.
»Aber ja, ich glaube, das werde ich tun. Vielen Dank, Sheriff. Das ist eine
wirklich gute Idee.«
    »Gut. Legen Sie ihn sich so bald wie möglich
zu. Schauen Sie doch mal im Tierheim vorbei, da können Sie einen jungen,
gesunden Hund bekommen. Ein schon halb erwachsener wäre am besten. Er wäre jung
genug, um sich noch fest an Sie zu binden, und schon alt genug, um richtig
bellen zu können und nicht nur dieses Welpengekläffe von sich zu geben.« Er
blickte auf den Drohbrief auf seinem Schreibtisch. »Momentan kann ich nicht
mehr tun, als meine Leute zwei- oder dreimal pro Schicht an Ihrem Haus vorbeifahren zu lassen.
Wir haben einfach nicht genügend Hinweise, die uns weiterhelfen würden.«
    »Ein paar Drohbriefe und eine tote Katze sind ja nun auch nicht
gerade das schlimmste Verbrechen dieses Jahrhunderts.«
    McFane grinste sie kurz und voller Charme an. »Wir können ihn noch
nicht einmal wegen Tierquälerei belangen. Vielleicht erleichtert es Sie zu
wissen, daß die Katze nicht gefoltert wurde. Sie ist auf der Straße umgekommen.
Jemand hat sie aufgehoben, mehr nicht. Mich beruhigt das ein wenig, denn es
läßt die Situation etwas weniger gefährlich erscheinen. Ein richtiger
Psychopath hätte es genossen, das Tier zu töten.«
    Auch sie fühlte sich dadurch erleichtert. Die
Erinnerung an den zerschundenen Kadaver hatte ihr jedesmal wieder Übelkeit
verursacht, wenn sie daran gedacht hatte. Die Katze war zwar noch immer genauso
tot, wenn aber ein Auto sie angefahren hatte, war sie vermutlich auf der Stelle
gestorben. Der Gedanke daran, daß das Tier gelitten hatte, war ihr einfach
unerträglich gewesen.
    Sie verließ das Zimmer des Sheriffs. Als sie bereits die Hälfte
des langgestreckten Flures hinter sich hatte, bemerkte sie einen großen,
kräftig gebauten Mann mit langen, dunklen Haaren, der mit der kleinen
blauhaarigen Frau sprach.
    Fast wäre Faith das Herz stehengeblieben. Sie drehte sich auf dem
Absatz um und lief wieder in Richtung Sheriff. Allein die Vorstellung, Gray
nach der Roheit ihres letzten Zusammentreffens wiederzusehen,

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