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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ist. So bist du sicher, daß deine auch dabei ist.« Das war das
einzige Argument, das Jodie vielleicht motivieren
konnte, mit anzufassen.
    Die beiden Mädchen eilten durch den Garten und
hoben alles auf, was sie in die Hände bekamen. Faith arbeitete schneller als
je zuvor in ihrem Leben. Ihr schlanker Körper reckte und bückte sich so
schnell, daß Scottie es nicht mehr mit ihr aufnehmen konnte. Er folgte ihr
weinend und griff mit seinen kleinen knubbeligen Händen nach ihr, wann immer
sie in seine Nähe kam. Ihre Gedanken waren vollkommen gelähmt. Sie konnte und
sie wollte nicht denken. Sie bewegte sich automatisch, schnitt sich an einer
zerbrochenen Schüssel und merkte es noch nicht einmal. Einer der Polizisten
jedoch sah es und brummte: »He, Kleine, du blutest.« Dann band er ihr sein
Taschentuch um die Hand. Sie dankte ihm, ohne zu wissen, was sie sagte.
    Sie war zu unschuldig und zu beschäftigt, um
zu bemerken, daß das Scheinwerferlicht durch den dünnen Stoff ihres Nachthemds
drang und sich ihr jugendlicher Körper, ihre schlanken Schenkel und ihre hohen,
schönen Brüste abzeichneten. Sie bückte sich, hob etwas auf, und jede
Veränderung ihrer Haltung zeigte sie wieder von einer anderen Seite. Mal
spannte sich der Stoff straff über ihrem Busen und zeigte die kleinen Gipfel
ihrer Knospen, mal offenbarte sich die sanfte Kurve ihrer Hüften. Sie war erst
vierzehn, aber in dem grellen künstlichen Licht, mit ihrem langen, dichten
Haar, das wie eine dunkle Flamme über ihren Schultern lag, und mit den tiefen
Schatten, die ihre hohen Wangenknochen hervorhoben und ihre Augen verdunkelten,
war ihr Alter nicht leicht zu bestimmen.
    Erkennbar aber war ihre unglaubliche
Ähnlichkeit mit Renee Devlin. Renee war eine Frau, die nur einen Raum durchqueren
mußte, um die meisten Männer in einen erotischen Schockzustand zu versetzen.
Renees Sinnlichkeit war schwül und lebendig, sie hatte auf die männlichen
Instinkte geradezu Signalwirkung. Und die Männer, die Faith jetzt beobachteten, sahen
nicht sie, sondern ihre Mutter.
    Gray stand wortlos da und beobachtete die Szene. Die Wut brodelte
immer noch in ihm, kalt und übermächtig und unbesänftigt. Ekel erfüllte ihn,
als er Amos Devlin und dessen Söhne betrachtete, die torkelnd herumstanden,
fluchten und Drohgebärden vollführten. Mit den Polizeibeamten vor Ort würden
sie es allerdings bei verbalen Angriffen bewenden lassen. Gray ignorierte sie
einfach, obwohl er kaum hatte an sich halten können, als Amos auf die jüngste
Tochter losgegangen war. Grays Hände hatten sich zu Fäusten geballt, aber sie
war so schnell wieder aufgesprungen, daß er sich beherrscht hatte.
    Die Mädchen rannten herum und versuchten
tapfer, die wichtigsten Dinge zusammenzuraffen. Die männlichen Familienmitglieder
ließen auf primitive und gemeine Weise ihren Ärger an den beiden aus, rissen
ihnen Dinge aus den Armen und schleuderten sie zu Boden, wobei sie lauthals
kundtaten, daß kein Mensch auf der Welt sie aus ihrem Haus werfen würde.
Folglich bräuchte man keine Zeit damit zu verschwenden, irgend etwas
zusammenzupacken, da sie ohnehin nirgendwohin gehen würden, verdammt noch mal.
Die Älteste, Jodie, bat sie um ihre Mithilfe, aber deren besoffene Angeberei
erstickte ihre Bemühungen.
    Die Jüngere verschwendete keine Zeit damit,
sich mit ihnen zu streiten. Sie lief nur still hin und her und versuchte
Ordnung in das Chaos zu bringen, obwohl sich die Hände des kleinen Jungen an
sie zu klammern versuchten. Gegen seinen Willen wanderte Grays Aufmerksamkeit immer
wieder zu ihr hin. Ebenso gegen seinen Willen war er von den zarten weiblichen
Umrissen ihres Körpers unter dem fast durchsichtigen Nachthemd fasziniert.
Gerade ihre Stille erregte seine Aufmerksamkeit. Als er sich plötzlich
umdrehte, bemerkte er, daß die meisten der Polizisten sie ebenfalls
beobachteten.
    Sie hatte etwas merkwürdig Reifes an sich, und die Beleuchtung
vermittelte ihm das eigenartige Gefühl, daß er nicht sie, sondern Renee
anschaute. Die Schlampe hatte ihm den Vater genommen, seine Mutter in ihr
Schneckenhaus getrieben und fast das Leben seiner Schwester auf dem Gewissen.
Und nun war sie hier und führte die Männer in der Verkleidung ihrer Tochter in
Versuchung.
    Jodie war kurvenreicher, aber sie war laut und vulgär. Faiths
lange dunkle Haare fielen auf die matt schimmernde Haut ihrer Schultern, von
denen die Träger des Hemdes herabgerutscht waren. Sie sah älter aus, als sie
war, irgendwie

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