Heisskalte Glut
es mir leisten. Aber kannst du
es dir leisten, mein Angebot abzulehnen?«
»Ja«, erwiderte sie lächelnd.
Die Befriedigung in ihrem Gesicht brachte ihn fast zum Lachen. Sie
hatte also tatsächlich etwas aus sich gemacht. Und sogar mehr, als man es auf den ersten Blick
erraten konnte. Wenn sie eine Bereichsleiterin hatte, dann hatte sie auch Niederlassungen
in mehreren Städten. Er verspürte unwillkürlich Stolz über ihren Erfolg. Er
wußte ganz genau, wie wenig sie besessen hatte, denn er hatte ihr damals vor
zwölf Jahren zugesehen, wie sie hektisch ihre Habe aus dem Dreck sammelte. Die
meisten Menschen konnten auf ihre Familie oder Verwandte zurückfallen. Faith
aber hatte nichts und niemanden, was ihren Erfolg um so bemerkenswerter machte.
Wenn sie seine Rücklagen besäße, dachte Gray, dann würde ihr vermutlich
jetzt bereits der halbe Bundesstaat gehören. Es würde nicht leicht sein, eine
Frau mit einem solchen Durchsetzungsvermögen loszuwerden.
Sein Unterbauch zog sich lustvoll zusammen.
Schwache, hilflose Frauen hatten ihn noch nie angezogen, die hatte er in seiner
eigenen Familie zur Genüge. An Faith aber war nichts Schwaches.
Er betrachtete ihr Gesicht und bemerkte sowohl
die Ähnlichkeiten mit Renee als auch die Unterschiede. Ihr Mund war breiter
und beweglicher, ihre Lippen rot und sinnlich und samtig wie Rosenblüten. Ihre
Haut war makellos und hatte jenen Porzellanteint, auf dem sich jede Berührung,
jeder Kuß abzeichnete. Er stellte sich vor, wie er sie mit dem Mund berühren würde,
wie er ihren Körper küssen würde, bis er die zarten Falten zwischen ihren
Beinen erreichte, zwischen denen noch sensiblere Stellenverborgen lagen. Bei
der Vorstellung bekam er eine volle, schmerzhafte Erektion. So nah bei ihr
konnte er den süßen, lockenden Geruch ihrer Haut riechen. Er fragte sich, ob
diese Süße zwischen ihren Beinen noch intensiver wäre. Er hatte den Geruch
einer Frau immer schon besonders geschätzt, aber Faiths Duft war so erregend,
daß jeder seiner Muskeln sich vor Verlangen anspannte und es ihm schwermachte,
irgendeinen anderen Gedanken zu fassen.
Noch während er die Hand nach ihr
ausstreckte, war ihm das Heikle der Sache bewußt. Das Allerletzte, was er
wollte, war, dem Beispiel seines Vaters zu folgen. Immer noch konnte er nicht ohne
ein Gefühl der Demütigung und der Wut an das Verschwinden seines Vaters denken.
Es war so frisch und unmittelbar, als ob es gerade eben erst passiert wäre. Er
wollte Noelle und Monica nicht verletzen, er wollte den alten Skandal nicht
wieder beleben.
Es gab Hunderte von Gründen, und allesamt
gute, warum er Faith Devlin nicht in seinen Armen halten sollte. Aber in diesem
Augenblick hatte keiner davon auch nur die geringste Bedeutung. Seine Hände
umschlangen ihre Taille. Faith fühlte sich warm und weich und so lebendig an,
daß seine Handflächen bei jeder Berührung brannten und ihm ihre Nähe wie ein
schwerer Wein zu Kopfe stieg. Sie riß ihre Augen auf, und ihre schwarzen
Pupillen weiteten sich, bis nur noch ein schmaler grüner Rand übrigblieb. Sie
hob ihre Hände und legte sie auf seine Brust. Sie bedeckte seine Brustwarzen,
und ein Schauer überfuhr seine Haut. Sein Blick war ganz auf ihren Mund
fixiert. Er zog sie näher zu sich heran, bis ihr schlanker Körper an seinem
ruhte. Er fühlte, wie sich ihre Beine zwischen seine drängten, wie sich ihre
festen Brüste gegen seine Brust drückten. Er beobachtete, wie sich ihre
weichen, vollen Lippen öffneten und sie verblüfft nach Luft rang. Dann hob er
sie auf die Zehenspitzen, neigte den Kopf und stillte seinen Hunger.
Ihre Lippen fühlten sich weich und samtig wie
Rosenblüten an. Er neigte den Kopf zur Seite und steigerte den Druck seines
Mundes. Faith öffnete ihre Lippen wie eine Blume. Das Blut pulsierte in seinen
Adern, und er zog sie näher zu sich heran, schlang seine Arme um sie und
schweißte sie gegen seinen Körper, damit sie seine Erektion an ihrem weichen
Bauch spüren konnte. Er fühlte ihr Beben, die windenden Bewegungen ihrer
Hüften, die sich in seine Richtung bäumten. Ein Gefühl des Triumphs übermannte ihn. Sie legte ihre Arme um seinen
Hals und öffnete ihren Mund, damit er sie noch tiefer penetrieren konnte. Ein
tiefes Stöhnen drang aus seiner Kehle, während er ihren Mund mit seiner Zunge
erkundete. Ihr Geschmack war süß und würzig von dem starken Kaffee, den sie
zusammen mit ihrem Nachtisch genommen hatte. Ihre Zunge wand sich lockend um
seine, dann saugte
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