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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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so erpicht darauf gewesen, im Hof zu essen. Sie wäre viel lieber
seinen Blicken aus dem Weg gegangen. Aber wer hätte ihn heute auch in New Orleans
vermutet? Wer hätte geglaubt, daß man sich in einer Stadt dieser Größe gleich
über den Weg lief? Zugegebenermaßen waren die »Two Sisters« ein sehr beliebtes
Restaurant, aber in New Orleans gab es viele sehr beliebte Restaurants.
    Kurze Zeit, nachdem Faith und Margot mit
ihren Tellern zurückgekehrt waren, brach Gray zusammen mit seinem Geschäftspartner
auf. Er blieb kurz neben Faith stehen. »Ich möchte wirklich mit dir sprechen«,
sagte er. »Komm doch heute um sechs in meine Suite. Ich wohne im Beauville
Courtyard.«
    Es gelang ihr, ihre Enttäuschung zu
verbergen. Das Beauville war ein schönes, mittelgroßes Hotel mit einem
wunderbaren Ambiente, das um einen offenen Hof herum gebaut worden war. Sie
hatte bereits häufig Reisegruppen und Einzelreisende dort untergebracht. Wenn
es Gray gehörte, dann mußte sie ein anderes, wunderschönes, mittelgroßes Hotel
mit wunderbarem Ambiente finden, weil sie nicht wagen würde, nochmals dort zu
buchen. Sie beantwortete seinen Befehl – denn genau das war es – mit einem Kopfschütteln.
»Nein. Ich werde nicht kommen.«
    Seine Augen blitzten. »Dann sieh zu, wie du zurechtkommst«,
erwiderte er und ging fort.
    »Sieh zu, wie du zurechtkommst?« wiederholte Margot empört und
starrte seinem breiten Rücken hinterher. »Was wollte er denn damit sagen?
Wollte er dir etwa drohen?«
    »Vermutlich«, erwiderte Faith und schob einen Happen Pastasalat
in ihren Mund. Sie schloß genüßlich die Augen. »Hmm, versuch mal. Er ist wunderbar.«
    »Bist du vollkommen verrückt geworden? Wie
kannst du das Essen genießen, wenn dieser Macho dir gerade gedroht hat ... dir
zu schaden, nehme ich an.« Entrüstet hob Margot die Gabel und kostete den Salat. Sie richtete sich auf. »Er ist gut.
Derartige Sorgen können warten, bis wir mit dem Essen fertig sind.« Faith
kicherte. »Ich bin seine Drohungen gewohnt.«
    »Macht er sie denn jemals wahr?«
    »Immer. Eines muß man Gray lassen, es ist ihm ernst mit dem, was
er sagt. Außerdem hat er keinerlei Hemmungen, seinen Einfluß spielen zu
lassen.«
    Margots Gabel fiel auf den Tisch. »Und was willst du jetzt tun?«
    »Nichts. Schließlich hat er ja mit nichts
Bestimmtem gedroht.«
    »Das heißt also, daß du dich in jeder Hinsicht in acht nehmen
mußt.«
    »Soweit es ihn betrifft, tue ich das
ohnehin.« Ihre eigenen Worte waren ihr selbst so schmerzhaft, daß sie den Kopf
senkte, um ihre Gefühle zu verbergen. Wie schön wäre es, sich in Grays
Gegenwart sicher und entspannt zu fühlen. Wie schön, wenn all seine
rücksichtslose Zielstrebigkeit, all seine Vitalität zu ihrem Schutz und nicht
gegen sie verwendet würden. Wußten Monica und Noelle es überhaupt zu schätzen,
daß sie so jemanden hatten, der sich ihretwegen unverzüglich in den Kampf
stürzen würde? Sie liebte ihn, aber er war ihr Feind. Keinen Augenblick lang
durfte sie das vergessen, niemals durfte ihr Wunschdenken ihren Verstand
vernebeln.
    Mit voller Absicht lenkte sie das Gespräch in sichereres
Fahrwasser. Sie sprachen über die Probleme, die sich durch ihren Umzug nach Prescott
und ihre Abwesenheit von Dallas ergeben hatten. Sie war froh zu hören, daß die
wenigen Probleme geringfügig waren. Ein paar Schwierigkeiten hatten sie
vorausgesehen, aber Margot war eine gute Managerin und kam mit den Büroleitern
der Filialen sehr gut aus. Der einzige Unterschied bestand darin, daß nun
Margot statt Faith diejenige war, die herumreiste, obwohl sicherlich auch in
Zukunft gelegentlich Faiths Anwesenheit
erforderlich sein würde. Aber im großen und ganzen hatte alles gut geklappt.
Sie entschieden, daß Faith aufgrund ihrer Nähe zu Baton Rouge und New Orleans
diese beiden Filialen auch weiterhin betreuen würde. Es wäre für Margot
unsinnig, erst nach New Orleans zu fliegen und zusätzlich auch noch die weite
Strecke nach Baton Rouge zu fahren. Margot schaute etwas enttäuscht drein, denn
sie war ganz vernarrt in New Orleans, aber sie war auch praktisch veranlagt.
Die Entscheidung fußte sogar auf ihrem Vorschlag. Sicherlich würde es
Gelegenheiten geben, wenn Faith es weder in die eine noch in die andere Stadt
schaffen könnte. So konnte sich Margot trotzdem auf gelegentliche Besuche dort
freuen.
    Nach dem Essen verabschiedeten sie sich vor
dem Restaurant, denn Margots Hotel lag in entgegengesetzter Richtung von
Faiths

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