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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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können.«
    Wenn er jetzt damit rechnete, daß sie in Margots Anwesenheit
nervös werden würde, so hatte er sie vollkommen falsch eingeschätzt. Und wenn
er glaubte, sein Charme würde ihr den Verstand rauben, so war er wieder auf dem
Holzweg. Mit welchem Vergnügen hätte sie ihm unter die Nase gerieben, daß sie
eine erfolgreiche Geschäftsfrau war. Aber die Ereignisse der letzten Woche
hatten sie vorsichtig werden lassen, was irgendwelche Auskünfte anging. Ihr
Ansehen würde weder ihn noch die Stadt Prescott beeindrucken, es sei denn, sie
könnte beweisen, daß ihre Mutter nicht mit seinem Vater durchgebrannt war. Bis
dahin jedoch würde sich an seiner Einstellung ihr gegenüber nichts ändern. Sie
hob ihr Kinn, ein sicheres Anzeichen ihrer Wut, und sagte: »Lieber wäre ich die
ganze Strecke zu Fuß gelaufen, als zu dir ins Auto zu steigen.«
    Margot schluckte hörbar, aber Faith würdigte sie keines Blickes.
Sie konzentrierte sich, in einer Art visuellem Kampf, ganz auf Gray. Er grinste
in schamloser Freude, daß er sie hatte provozieren können.
    »Wir hätten aber viel Spaß miteinander haben und uns die Ausgaben
teilen können.«
    »Tut mir leid, daß du finanzielle Sorgen hast«, erwiderte sie
süßlich. »Vielleicht kann dein Geschäftspartner dich ja bei sich unterbringen,
wenn du dir kein Hotelzimmer leisten kannst.«
    »Um Hotelkosten brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Mir
gehört das Hotel.«
    Verdammt, dachte sie. Sie mußte herausfinden, um welches Hotel es
sich handelte, und sicherstellen, daß dort keine Pauschalreisenden mehr
eingebucht wurden.
    »Warum essen wir nicht zusammen zu Abend?« fragte er. »Wir haben
eine Menge zu besprechen.«
    »Das glaube ich nicht. Danke für die
Einladung, aber ich muß ablehnen.« Am Nachmittag würde sie nach Prescott zurückfahren.
Sie wollte ihn aber im Glauben belassen, daß sie seine Einladung lediglich
deshalb ablehnte, weil sie auf seine Gesellschaft keinen Wert legte.
    »Es wäre zu deinem Vorteil«, sagte er, wobei er sie drohend
anblickte.
    »Ich bezweifle, daß irgendein Vorschlag seitens eines Rouillard
jemals zu meinem Vorteil ausfallen könnte.«
    »Du hast dir ja meinen Vorschlag noch nicht angehört.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Geh bitte wieder zurück an deinen
Tisch und laß mich in Frieden.«
    »Ersteres hatte ich ohnehin vor.« Er stand auf und ließ seinen
Zeigefinger an ihrem Nacken entlanggleiten. »Aber unter gar keinen Umständen
werde ich dich in Ruhe lassen.« Er nickte Margot zu und schlenderte wieder zu seinem
Tisch zurück.
    Margot klapperte wie eine Eule mit den
Wimpern. »Soll ich nicht lieber nachsehen, ob er verletzt ist? Du hast ihn ja fast
massakriert. Was in aller Welt hat denn dieser Satansbraten getan, um dich so
gegen ihn aufzubringen?«
    Faith nahm Zuflucht zu ihrem Wasserglas und
versuchte sich wieder zu fassen. Als sie das Glas absetzte, sagte sie: »Das
reicht sehr weit zurück. Er ist ein Hatfield und ich bin eine McCoy.«
    »Eine Familienfehde? Erzähl schon.«
    »Er versucht, mich aus Prescott zu
vertreiben«, sagte Faith geradeheraus. »Würde er von meiner Agentur erfahren,
könnte er möglicherweise versuchen, unsere Pauschalreisen zu blokkieren. Das
würde unserem Ruf schaden, und wir würden dadurch Geld verlieren. Du hast ja
gehört, ein Hotel hier gehört ihm. Nicht nur ist er so ekelerregend reich, daß
er Menschen zu seinen Zwecken bestechen kann, er hat auch weitreichende
geschäftliche Verbindungen. Ich traue ihm alles zu.«
    »0 Gott. Das hört sich wirklich ernst an. Was hat denn diese Fehde
ausgelöst? Hat es jemals richtiges Blutvergießen gegeben?«
    »Keine Ahnung.« Faith fummelte an ihrem
Besteck herum. Sie wollte nicht über ihre Vermutung sprechen, daß ein Mord
geschehen sein könnte. »Meine Mutter war die Geliebte seines Vaters.
Überflüssig zu erwähnen, daß seine Familie jeden mit dem Namen Devlin haßt.«
Diese Erklärung mußte ausreichen. Sie konnte nicht die ganze Geschichte
erzählen. Noch nicht einmal einer Freundin konnte sie von ihren Erinnerungen an
jene Nacht erzählen.
    »Wie war noch einmal der Name dieser Stadt, Prescott?« fragte
Margot. »Bist du auch ganz sicher, daß sie nicht Peyton Place heißt?«
    Beide lachten. Der Kellner kam auf sie zu und
fragte sie nach ihren Wünschen. Beide wählten Buffet und gingen ins Haus, um
ihre Auswahl zu treffen. Faith war sich der dunklen Augen, die jede ihrer
Bewegungen verfolgten, nur zu bewußt. Wäre doch
Margot nicht

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