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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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geparktem Wagen. Es war noch heißer geworden. Die Feuchtigkeit machte
die Luft bleiern, und das Atmen fiel schwer. Der Geruch vom Fluß her wurde
stärker, und drohende schwarze Wolken am Horizont versprachen einen Frühlingssturm,
der die Hitze für kurze Zeit vertreiben, die Straßen dann aber in eine Sauna
verwandeln würde. Faith beschleunigte ihre Schritte, denn sie wollte noch vor
dem Gewitter den Heimweg antreten. Als sie an der etwas zurückliegenden Tür
eines dunklen, verlassenen Ladengeschäfts vorbeikam, wurde sie von hinten von
einer starken Hand gepackt und in den Eingang gezogen.
    Überfall! dachte sie. Eine blinde, glühendheiße Wut stieg in ihr
auf. Sie hatte viel zu hart für ihr Geld gekämpft, als daß sie es ohne
Widerstand aufgegeben hätte – auch wenn das von der Polizei immer wieder
geraten wurde. Statt dessen stieß sie ihren Ellenbogen rückwärts in gut
gestählte Bauchmuskeln und hörte befriedigt ein schmerzerfülltes Stöhnen. Sie
wandte sich mit erhobener Faust um und öffnete den Mund, um nach Hilfe zu
schreien. Verschwommen nahm sie die Größe und die breiten Schultern wahr, dann riß ihr Angreifer sie hart an seinen Körper.
Ihre Stimme erstarb in einem teuren, sandfarbenen italienischen Anzug.
    »Alle Achtung«, tönte Grays tiefe Stimme belustigt. »Du kleine
rote Wildkatze, wenn du im Bett auch so heißblütig bist, dann muß es ja ein
wahres Vergnügen mit dir sein.«
    Der Schock über seine Worte vermischte sich
mit Erleichterung über seine Identität, aber beides besänftigte ihre Wut in
keinster Weise. Schwer atmend stieß sie ihn in die Brust und wand sich frei.
»Verdammt! Ich dachte schon, ich sei überfallen worden!«
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Und dann hast du trotzdem
von deinem spitzen Ellenbogen Gebrauch gemacht?« fragte er ungläubig und rieb
sich den Bauch. »Wenn ich nun wirklich ein Dieb gewesen wäre und ein Messer
oder eine Pistole gehabt hätte? Weißt du denn nicht, daß du dann lieber deine
Tasche hergeben sollst, anstatt das Risiko einer Verletzung einzugehen?«
    »Niemals«, schnappte sie und strich sich die Haare aus der Stirn.
    Sein Gesicht verzog sich zu einem Lachen. »Ja, du würdest es
wahrscheinlich immer so machen.« Er griff nach einer feurigen Strähne und
schob sie ihr hinter das Ohr. »Erst einmal angreifen und erst später darüber
nachdenken?«
    Sie riß ihren Kopf nach hinten, um seiner Berührung zu entgehen.
»Warum hast du mich überfallen?«
    »Seit du das Restaurant verlassen hast, folge ich dir. Ich denke,
daß dieser Ort so gut wie jeder andere ist, um unsere kleine Unterhaltung
abzuhalten. Du solltest wirklich besser aufpassen, wer hinter dir läuft.«
    »Auf deine Standpauke kann ich verzichten.« Sie blickte zum
Himmel. »Ich möchte zu meinem Auto, bevor das Gewitter hier losgeht.«
    »Wir können in mein Hotel – oder auch in deines – gehen, wenn du
hier nicht sprechen möchtest.«
    »Nein. Mit dir gehe ich nirgendwohin.« Erst
recht nicht in ein Hotelzimmer. Er machte ständig diese alarmierend anzüglichen
Andeutungen. Sie traute ihm nicht, und sich selbst traute sie nicht zu, ihm zu
widerstehen. Alles in allem war es also das Beste, wenn sie sich so weit wie
möglich von ihm entfernt aufhielt.
    »Dann wird es wohl hier sein müssen.« Gray sah auf sie herab. In
der schmalen Einfahrt stand er so nah bei ihr, daß ihre Brüste seinen Anzug
berührten. Als er sie zu sich herangerissen hatte, um ihren Schrei zu
ersticken, hatte er sie fühlen können: fest und rund und sinnlich. Er wollte
sie sehen, sie spüren, sie schmecken. Er war von Faiths körperlicher Gegenwart
gänzlich eingenommen und fühlte sich, als ob er mitten in einem elektrischen
Feld stünde, die Luft um ihn voller züngelnder Flammen. Sich nur mit ihr zu
streiten war bereits aufregender, als mit anderen Frauen zu schlafen. Als
kleines Mädchen war sie zwar scheu wie ein Fabelwesen gewesen, aber mittlerweile
hatte sie sich zu einer Frau gemausert, die vor niemandes Wut Angst zu haben
schien, weder vor ihrer eigenen noch vor der anderer.
    »Ich kaufe dir das Haus ab«, sagte er plötzlich, sich an sein
eigentliches Anliegen erinnernd. »Ich zahle dir das Doppelte von dem, was du
dafür bezahlen mußtest.«
    Ihre grünen Augen wurden schmal und ähnelten noch mehr denen einer
Katze. »Geschäftlich ist das aber keine gute Entscheidung«, sagte sie
leichthin, obschon die Wut direkt unter ihrer Haut schwelte.
    Er zuckte die Schultern. »Ich kann

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