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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Dreck. Der Satz war ihr ins Unterbewußtsein
eingebrannt und tauchte immer wieder auf, um sie zu verfolgen.
    Nein, das würde sie nicht noch einmal ertragen können. Aber ein
paar Augenblicke lang war sie im siebten Himmel gewesen. Seine Arme hatten sie
umschlungen, und sie hatte ihn streicheln dürfen. Sie hatte seine Schultern
berührt und hatte ihre Hand durch den seidigen, dicken Pferdeschwanz in seinem
Nacken gleiten lassen. Wir würde er wohl mit offenem, auf die Schulter
hängendem Haar aussehen? Oder schweißgebadet, über sie gebeugt, mit
lustverzerrtem Gesicht ...
    Sie stöhnte. Sie spürte den süßen Schmerz, den nur er mildern
konnte. Liebhaber waren nie ihre Sache gewesen. Kyle hatte sie noch als
Jungfrau geheiratet, und er war der einzige Mann geblieben, mit dem sie je
geschlafen hatte. Ihre Keuschheit jedoch spiegelte lediglich ihre Abscheu vor
Renees Verhalten. Keine allen zugängliche Hure zu sein war eher die Ursache
dafür als tatsächliches Desinteresse. Sie liebte die körperliche Liebe, liebte
das Gefühl, einen Mann in sich zu spüren, liebte die Gerüche und die Geräusche,
liebte den Schweiß. Als die Trauer über Kyles Tod ein wenig nachgelassen hatte,
hatte sich ihr sexueller Appetit, gerade wegen ihrer Zurückhaltung, noch
verstärkt. Sie konnte sich aber einfach nicht dazu bringen, nur des
körperlichen Bedürfnisses wegen Sex zu haben. Und nach Kyles Tod hatte sie
keine emotionale Bindung gewollt. Vier Jahre hatte sie auf Umarmungen und Küsse
verzichtet, bis Gray sie in die Arme genommen und ihr für wenige Augenblicke
das Paradies gezeigt hatte.
    Er besaß eine hitzige Animalität, die ihr
erloschenes sexuelles Feuer neu entfachte. Er war hart wie Stahl gewesen und
hatte keinerlei Hehl daraus gemacht. Er wollte, daß sie ihn spürte, und hatte
sie absichtlich zu sich herangezogen und hochgehoben, damit sie den harten
Schaft seiner Erektion zwischen ihren Beinen spürte. Es war mitten am Tag und
mitten in der Öffentlichkeit gewesen, was ihn aber nicht hatte bremsen können.
In New Orleans waren diese Vorkommnisse vielleicht eher normal, sie aber hatte
so etwas bisher noch nicht erlebt. Sie hatte auf gute Manieren immer besonders
viel Wert gelegt. Anerkennung und Verantwortung waren ihr viel zu wichtig, als
daß sie jemals Liebkosungen in der Öffentlichkeit zugelassen hätte. Aber genau
das war eben geschehen.
    Wenn er sie berührte, dann vergaß sie alles außer der heißen Lust,
in seinen Armen zu liegen. Verzweifelt fragte sie sich, ob sie ihn gehindert
hätte, noch weiter zu gehen. Oder hätte sie sich dort auf der Straße wie eine
heruntergekommene Hure nehmen lassen, ohne Rücksicht auf Anstand, Schamgefühl
und sogar unter Mißachtung des Gesetzes? Ihr Gesicht glühte bei der
Vorstellung, daß sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses hätte
festgenommen werden können. Wegen absoluter Blödheit wäre wohl näher an der
Wahrheit.
    Mit keinem außer mit Gray hätte es jemals so weit kommen können.
Bei keinem anderen hätte sie sich so gehen lassen.
    Sie saß regungslos im Auto und beobachtete, wie der Regen in
Strömen gegen die Betonpfeiler des Parkhauses klatschte. Blankes Entsetzen
erfüllte sie. Vielleicht hatte sie die Wahrheit schon immer geahnt, sie jedoch weit
von sich gewiesen. Jetzt aber konnte sie sich davor nicht länger verstecken.
    Sie hatte Kyle geliebt und sehr gerne mit ihm
geschlafen. Aber es war, als ob sie nur halb bei der Sache gewesen wäre. Immer
schon hatte es eine andere Hälfte gegeben, die unberührt geblieben war und die,
unwiderruflich, Gray gehörte. Sie hatte Kyle betrogen. Vielleicht hatte er es
niemals geahnt. Außerdem stimmte es, daß ihre Ehe aufgrund seiner
Trinkgewohnheiten gefährdet gewesen war. Dennoch hätte sie ihn niemals heiraten
dürfen, ohne ihn von ganzem Herzen zu lieben. Sie hatte immer die Vorstellung
gehabt, sich noch einmal zu verheiraten. Jetzt aber erkannte sie, daß das
unmöglich war: Sie konnte nicht noch einen Mann betrügen. Es gab nur einen
Mann, den sie mit Haut und Haar und ohne jede Zurückhaltung lieben konnte.
Dieser Mann war Gray Rouillard. Und er war gleichzeitig der einzige Mann, dem
sie sich nicht anvertrauen konnte, weil er sie zu zerstören trachtete.
    Als es zu
regnen aufgehört hatte, ging Gray in sein Hotel zurück und führte ein Telefonat
mit Dallas. »Truman, bitte schau doch mal was für mich nach. Du hast doch eine
Einwohnerliste, nicht wahr? Schau doch mal nach, ob dort eine Faith

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