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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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alles andere ihm vollkommen
gleichgültig gewesen wäre. Aber Faith hatte ihn mit nur einem einzigen Kuß in
diesen Zustand versetzt.
    Ein einziger Kuß, gleichzeitig süß und würzig
und so glühend, daß er sich daran verbrannt hatte. Wie ihre Zunge sich
spielerisch um seine gewunden hatte! Dann die ungebremste Sinnlichkeit, mit der
sie daran gesaugt hatte. Die Leidenschaft, mit der sie sich an ihn gepreßt
hatte. Sie begehrte ihn ebenso heftig, wie er sie begehrte.
    Er erinnerte sich an die Rundung ihrer Hüften in seinen Händen. Er
ballte die Hände zusammen, damit sie weniger schmerzten. Diese nagende Lust,
sie zu besitzen, war viel schlimmer, als er es sich hätte ausmalen können. Er
war es nicht gewohnt, irgendwelche sexuellen Gelüste zu unterdrücken. Die
Mauern zwischen ihnen waren unüberwindlich, und das machte ihn schier
wahnsinnig. Da war einerseits seine Mutter, die sich angesichts der Demütigung,
daß ihr Mann mit einer stadtbekannten Hure durchgebrannt war, vollkommen zurückgezogen
hatte. Und andererseits Monica, die mit zerschnittenen Handgelenken in ihrem
eigenen Blut gelegen hatte. Ihre weißen Füße gehörten zu jenen Bildern, die er
niemals vergessen konnte. Außerdem waren da noch seine eigenen Gefühle, die Wut
und der Schmerz darüber, daß sein Vater sie verlassen hatte. Doch diese Mauern
existierten nicht nur für ihn. Die Erinnerung an jene Nacht stand kalt und
ernüchternd zwischen Faith und ihm. Zu viele Schmerzen, zu viele Gefühle, die
dagegen sprachen, daß sie sich näherkamen.
    Doch ihre Körper kümmerten sich nicht im geringsten um solche
Gründe.
    Das war die ganze Geschichte. Er war zwar kein
Don Juan, hatte es aber immer leicht gefunden, eine Frau ins Bett zu bekommen.
Doch trotz seiner vielfältigen Erfahrungen war er auf diese Glut nicht
vorbereitet gewesen. Sie konnten einander nicht in die Augen sehen, ohne die
daraus aufsteigende Hitze zu spüren. Jede ihrer Berührungen glich lodernden
Flammen.
    Unruhig lief er auf und ab und suchte nach
einer Möglichkeit, die Hindernisse zu umgehen. Sie durfte nicht in Prescott
bleiben, das würde seine Familie zu sehr belasten. Er mußte ihr das Leben
einfach weiterhin zur Hölle machen. Aber er war weder willens noch fähig, in
dieser Richtung besonderen Eifer zu entwickeln. Er hatte ihr Unannehmlichkeiten
beschert, Punkt. Er konnte sich nicht dazu durchringen, sie richtiggehend zu
verfolgen. Sie verdiente es nicht, auch sie war nur ein Opfer gewesen. Sie
hatte hart daran gearbeitet, etwas aus ihrem Leben zu machen, und es war ihr
gelungen. Wenn seine Familie nicht wäre, dann würde er sie mit offenen Armen
willkommen heißen. Und mit offenem Hosenschlitz, dachte er zerknirscht, denn er
spürte bereits wieder die aufkeimende Erregung zwischen seinen Beinen.
    Aber er durfte seine Familie nicht ignorieren und konnte an ihren
Gefühlen nichts ändern. Faith mußte gehen. Wenn auch vielleicht nicht so sehr
weit weg. Er konnte sie vielleicht zu einem
Umzug nach Baton Rouge überreden oder in eines der kleineren Dörfer in
Prescotts Umgebung. Irgendwohin, nur eben außerhalb der Stadtgrenze und nah
genug, daß sie sich sehen konnten. Sie hatte einen strategischen Fehler
begangen, indem sie ihm ihr Begehren offenbart hatte. Das konnte er nun nutzen,
um sie zur Aufgabe ihres Hauses zu bewegen. Hier können wir uns nicht
treffen. Zieh um, dann sehen wir uns so oft wie nur möglich. Das würde ihr
nicht gefallen, vielleicht würde sie ihn auch zum Teufel schicken. Aber nicht
für lange. Denn die Glut war da und brannte ebenso heftig in ihr wie in ihm. Wenn
er jede Gelegenheit nutzte, um sie anzuheizen, würde sie die Dinge schließlich
ähnlich wie er sehen. Vorausgesetzt allerdings, daß das Feuer sie bis dahin
nicht schon verzehrt hatte.
    Sie konnte das Haus in Prescott sogar weiterhin behalten, falls sein
Verkauf zuviel verlangt sein sollte. Er würde ihr ein anderes Haus an einem Ort
ihrer Wahl kaufen.
    Zwei Dinge jedoch waren unumgänglich: Sie mußte Prescott
verlassen. Und er mußte sie besitzen. Was immer der Preis dafür sein sollte, er
mußte sie besitzen.
    »Ich stimme
Ihnen zu«, sagte Francis Pleasant und nippte an dem Eistee, den Faith ihm
angeboten hatte. »Ich glaube auch, daß Guy Rouillard nicht mehr lebt. Und zwar
bereits seit zwölf Jahren nicht mehr.«
    Er hatte einen hellblauen Kreppleinenanzug an.
Das hätte geschmacklos ausgesehen, wenn sein Sitz nicht so perfekt gewesen
wäre, wenn das weiße Hemd nicht so

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