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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Zähne blitzten genauso hell wie der kleine Diamant in seinem
Ohr.
    »Wir haben bereits gegessen«, bemerkte Faith beherrscht. »Mr.
Pleasant, das ist Gray Rouillard, einer meiner Nachbarn. Gray, das ist Francis
Pleasant aus New Orleans.«
    Gray streckte ihm die Hand entgegen, in der die Pleasants
vollkommen verschwand. »Geschäftsfreund oder Freund?« fragte er, als ob er ein
Recht auf diese Auskunft hätte.
    Mr. Pleasants Augen funkelten, er kräuselte nachdenklich die
Lippen und zog seine Hand zurück. »Ich denke, beides. Wie steht es mit Ihnen?
Nachbar und auch Freund?«
    »Nein«, unterbrach Faith.
    Gray bedachte sie mit einem eiskalten Blick. »Kann man nicht
behaupten«, sagte er.
    Pleasants Augen funkelten noch mehr. »Verstehe.« Er nahm Faiths
Hand, hob sie zu einem Handkuß an die Lippen, dann küßte er sie auf die Wange.
»Ich muß jetzt gehen, meine Liebe. Meine alten Knochen brauchen etwas Ruhe. Ich
habe in letzter Zeit die Schlafgewohnheiten eines Kleinkinds. Es war ein wunderbares
Abendessen. Vielen Dank für die Einladung.«
    »Das Vergnügen war ganz meinerseits«, erwiderte Faith, tätschelte
ihm die Hand und drückte ihm ebenfalls einen Kuß auf die Wange.
    »Ich rufe an«, versprach er und trat durch die Tür. Wie schon am
Morgen wartete Faith am Türrahmen, bis er in sein Auto gestiegen war, dann
winkte sie ihm, während er rückwärts aus der Einfahrt fuhr.
    Ihre Furcht unterdrückend, schloß sie die Tür
und wandte sich wieder Gray zu, der leise dicht hinter sie getreten war. Seine
Augen waren schwarz vor Wut. »Wer in aller Welt ist er?« knurrte er. »Läßt du
dich von einem alten Kerl aushalten? Verbindest du in New Orleans das
Geschäftliche mit dem Privaten oder gehört das alles bei dir zum Geschäftlichen
dazu?«
    »Das geht dich nichts an«, erwiderte sie tonlos. Sie sah zu ihm
auf und versuchte, die glühend rote Flamme ihrer Wut zu unterdrücken, was ihr
aber leider nicht hundertprozentig gelang. Francis Pleasant war vierzig Jahre
älter als sie. Dennoch war Grays allererster Gedanke der, daß sie mit ihm
schlief.
    Er trat noch einen Schritt näher und stand
nun unmittelbar vor ihr. »Und ob mich das etwas angeht, jedenfalls seit zwei
Tagen.«
    Seine Anspielung auf das, was in New Orleans
vorgefallen war, ließ Faith erröten. »Das hatte keinerlei Bedeutung«, sagte sie
mit vor Peinlichkeit rauher Stimme. Er aber packte ihre Schultern und
schüttelte sie.
    »Und ob. Vielleicht brauchst du eine kleine
Auffrischung deiner Erinnerung.« Er beugte seinen Kopf herunter. Zu spät hob
sie die Hände, um ihn abzuwehren. Ihre Handflächen drückten sich gegen seine
Brust, als seine Lippen ihren Mund berührten. Augenblicklich war sie von Wärme
durchdrungen. Seiner Wärme. Ihrer Wärme. Ihr wurde schwindelig. Sie wankte
vorwärts, ihre Lippen öffneten sich, um sich noch besser seinem Drängen
hinzugeben und seine heiße, tastende Zunge einzulassen. Das tiefe Blau und das
blutrote Burgund seines Duftes wirbelten um sie herum, erfaßten sie, nahmen von
ihr Besitz. Sein Herz schlug stark und heftig unter ihrer rechten Hand. Sie
spürte die harte, prompte Erektion an ihrem Bauch, und ihre Hüften bewegten
sich instinktiv auf ihn zu.
    Er hob den Kopf. Er atmete schwer, seine Augen waren wild vor
Leidenschaft und seine roten Lippen von dem heftigen Kuß ein wenig geschwollen.
Seine Hände streichelten und massierten ihre Schultern. »Leugne nicht, was
passiert ist.«
    »Nichts ist passiert.« Sie stammelte diese
Lüge mit einer solchen Heftigkeit, daß ihre Verzweiflung dahinter zurücktrat.
Natürlich wußte er, daß sie log, aber das war ihr gleich. Sie war sich seiner
Absicht vollkommen bewußt. In New Orleans hatte sie den Fehler begangen und ihm
einen Finger gereicht, jetzt nutzte er die Situation, um die ganze Hand zu
nehmen. Vielleicht war er heute abend in dem Glauben hierhergekommen, daß sie
leichtes Spiel für ihn sein würde? Daß er sie ins Bett bekäme und sie sich dann
dazu überreden ließe, die Stadt zu verlassen? So daß sie sich treffen könnten,
ohne seine Mutter zu verärgern? Ihre Lüge jedoch teilte ihm mit, daß sie nicht
klein beigeben würde. Sie entwich ihm seitwärts, so daß er sie nicht
gegen die Tür pressen konnte. »Es war nur ein Kuß ...«
    »Klar doch, King Kong war auch nur ein Affe. Verdammt noch mal,
halt doch endlich mal still«, sagte er entnervt. »Du machst mich mit deinen
Tänzeleien ganz schwindelig. Ich werde dich nicht zu Boden werfen und

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