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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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wusste, dass dieser Mann telepathische Fähigkeiten besaß, die er so weit beherrschte, dass er andere lenken und manipulieren konnte.
    „Vor geraumer Zeit gab es einen Vorfall auf einem Industriegelände. Es war jemand in meinem Kopf. Derjenige hat mich ferngelenkt und ich wollte wissen, ob Sie …“
    „Alles, was die vergangenen zehn Tage geschehen ist, lief ohne meine Beteiligung. Genügt Ihnen das?“
    Das tat es allerdings. Sie überlegte, ob sie erfahren wollte, woran er vorher beteiligt war, entschied aber, dass es belanglos für sie war.
    „Weshalb sind Sie hier? Ich habe den Eindruck, Ihre Frage war nur ein kleiner Teil Ihres Anliegens“, sagte er.
    Sie starrte auf ihre Hände und drängte gleichzeitig die Tränen zurück. Jesus, was war sie doch für eine Heulsuse geworden. „Meine Großmutter wurde entführt. Von diesen Leuten. Und ich dachte, Sie könnten mir irgendwie helfen. Verzeihen Sie bitte, Sie haben bestimmt andere Sorgen, aber ich klammere mich an jeden Strohhalm.“
    Er blickte sie an und sie erhaschte ein klein wenig Traurigkeit in seinem Antlitz. Und Anteilnahme. „Leider muss ich Sie enttäuschen. Ich habe den anderen längst gesagt, dass ich nicht weiß, warum man Ihre Großmutter entführt hat.“
    Seine straffe Körperhaltung, sein Tonfall, alles an ihm wirkte befehlshaberisch, abgebrüht und dennoch gewann sie den Eindruck, es steckten unterdrückte Emotionen in ihm, die er noch forscher wegschloss. Bestimmt war er kein kaltblütigesGeschöpf, auch wenn er Dinge getan hatte, die genau das vermuten ließen. Wäre er so erbarmungslos, würden sie dieses Gespräch nicht führen.
    „Sie vermissen jemanden“, sagte sie.
    Pause.
    „Sie wissen, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren, nicht wahr? Alles würde man für ihn tun. Alles, um ihn zu schützen.“
    Bewusst betrachtete sie seinen Körper. Verweilte lange auf den hässlichen Narben, zeigte ihm offen, erkannt zu haben, was er auf sich genommen hatte, obwohl nur ein Erahnen möglich war, was tatsächlich hinter dieser zu fleischgewordenen Tragödie steckte. Dann suchte sie seinen Blick, in dem sich Wehmut, Zorn, Scham und Hass zu einem Sturm an Gefühlen mischten.
    „Annie ist alles, was ich an Familie habe. Ich liebe sie über alle Maßen und ich wünsche mir aus ganzem Herzen, sie wohlbehalten zurückzubekommen.“
    Er wirkte verhärmt und auch voller Hass und Wut, aber nicht gebrochen. Sie war überzeugt, nun, wo sie ein wenig in ihn hineingesehen hatte, dass er ein Mann war, der keinem Versprechen den Rücken kehrte. Sie war auch sicher, wenn er seine Hilfe freiwillig anbot, hatten sie die besten Chancen, Annie zu finden. Er kannte sich dort aus. Kannte die Umstände, die sie dort zu erwarten hatten.
    „Werden Sie uns helfen, meine Annie wiederzufinden?“
    Langsam begann er, unter einem gedehnten Seufzen zu nicken.
    Die Erleichterung über den kleinen Erfolg schnürte ihr die Kehle zu. Der Lieutenant wartete geduldig ab, bis sie wieder imstande war, zu sprechen.
    „Sie werden uns verlassen, wenn Sie mir geholfen haben?“
    „Ja.“
    Seine Stimme war fest wie zuvor. Auch die Empfindungen waren aus seinem Ausdruck verschwunden. Übrig war nur ein geschundener Mann, der hart arbeiten musste, damit er seines Lebens wieder glücklich werden konnte.
    Sie lächelte ihn an. „Lieutenant Chogan Stafford, Sir. Wenn Sie jemals Hilfe benötigen, kann ich Ihnen versichern, Sie werden sie hier finden. Darauf haben Sie mein Versprechen, sollte Ihnen das etwas bedeuten.“
    Mit diesen Worten stand sie auf und wandte sich dem Ausgang zu.
    „Ms. Hart, ich …“
    Seine Worte rissen ab. Sie fuhr herum, erkannte sofort, weshalb er nicht mehr weiterredete. Er konnte nicht. Sein Körper krampfte. Ein epileptischer Anfall. Er stürzte vornüber vom Bett, schlug hart am Boden auf, während seine Glieder sich immerfort krümmten, krampften und zuckten.
    „… gehen Sie …“
    Er bemühte sich, die Augen offen zu halten, dem Bewusstseinsverlust entgegenzuwirken, der unweigerlich durch die Intensität seines Anfalles folgen würde.
    „… gehen Sie …“
    Sie war Ärztin. Geübt für derartige Vorfälle, die auch in der Klinik vorkommen konnten und so überhörte sie ihn. Sie rannte zum Ausgang, schaltete das grelle Licht aus, das womöglich seinen Beitrag für seinen jetzigen Zustand geleistet hatte. Es schien genug Licht aus dem Korridor herein. Dann riss sie die Wolldecke vom Bett, legte sie auf den Boden und versuchte, ihn

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