Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
Menschen.
Zu diesem schrecklichen Erreger hatte man Chogan auch noch andere Wirkstoffe verabreicht und an ihm getestet. Nun forderten all diese fürchterlichen Eingriffe in die menschliche Natur ihren erbarmungslosen Tribut.
Sobald sie vor Chogan stand, spürte sie Jeff an ihrer Seite. „Okay Engel, tu, was du tun musst, aber nicht ohne mich.“
Sie nickte ihm dankbar zu. „Ich werde Ihnen nun ein Medikament spritzen, das Ihre Krämpfe löst, Sir. Jeff wird Ihre Hand halten, damit ich Sie nicht verletze.“
Oder Sie mich, aber das ließ sie ungesagt. Sobald Jeff nach Chogans Arm griff, zuckte dieser noch stärker. Sie erkannte, wie verbissen er sich bemühte, nicht vollständig die Kontrolle über sich zu verlieren, um sich gleichzeitig nicht komplett ausliefern zu müssen. Immer wieder sackten ihm die Knie weg, und es kostete ihn viel Kraft, sich wieder zu fangen. Ihr Herz flog ihm entgegen.
Zielsicher setzte sie die Spritze an eine stark hervorgetretene Vene an seiner Armbeuge und ließ den Wirkstoff austreten.
Es dauerte nicht lange und er brach in sich zusammen. Jeff fing ihn auf und legte ihn vorsichtig auf den Boden. Sofort war Ray zur Stelle und fing an, ihn mit einer Beatmungspumpe rhythmisch zu beatmen. Erst jetzt fiel ihr auf, selbst die Luft angehalten zu haben.
„Das war … Cass du bist ’ne Wucht“, sagte Will und drückte sie an seine breite Brust. Dann atmete er tief durch.
Sie suchte Jeffs Blick und rang sich ein müdes Lächeln ab. Er schüttelte den Kopf, zog sie in seine Arme und küsste sie auf den Scheitel.
„Ich kümmere mich um Chogan“, teilte Ray mit. „Es wäre ratsam, wenn ihr euch ein paar Stunden aufs Ohr legt. Morgen steht uns einiges bevor.“
Jeff nahm Cass den Pizzateller vom Schoß. Heute hatte sie wenigstens mal ordentlich gegessen. Wenn sie sich weiterhin geweigert hätte, hätte er sie dazu gezwungen.
„Danke“, sagte sie. „Jetzt fühle ich mich wirklich besser.“
„Gern geschehen. Salami ist immer eine gute Wahl.“
„Stimmt.“ Sie lächelte. Das erste Mal seit Tagen wirkte es nicht aufgesetzt, damit er nicht bemerkte, wie schlecht es ihr ging. Es tat ihm gut, sie lächeln zu sehen. Er hatte viel Zeit gehabt, um nachzudenken, während er beobachten musste, wie Cass ständig ein wenig mehr in sich zusammensackte. Sie derart bekümmert und verzweifelt zu erleben, hatte etwas in ihm ausgelöst, etwas erschreckend Intensives, das nichts mit Sex oder Trieben zu tun hatte.
Obwohl für ihn ein ‚für immer‘ nie infrage gekommen war, er nicht einmal den Gedanken im Sinn gehabt hatte, sehnte er sich nun mit einer Heftigkeit danach, die ihn fassungslos machte. Er wollte Cass jeden Abend in den Armen halten und am Morgen mit ihr aufwachen. Er wollte sie beschützen, für sie da sein, ihr Lachen hören und sehen, wie ihre Wangen sich röteten, wenn er seine Späße mit ihr trieb. All das wollte er immer wieder neu erleben und noch viel mehr. Er konnte, nein, er war nicht bereit, sie wieder gehen zu lassen. Sie war so sehr Teil von ihm geworden, dass er sich gar nicht vorstellen wollte, ohne sie sein zu müssen. Sie gehörte genau hierher, an seine Seite.
Die vergangenen Jahre war es ihm immer riskant erschienen, Empfindungen zuzulassen. Die Gefühle für Cass hatten nicht nach seiner Meinung gefragt, sie waren gewachsen und hatten sich ihre Daseinsberechtigung erschlichen. Und es war gut so, denn es fühlte sich richtig an. Vollkommen. Keiner seiner früheren Vorbehalte hatte sich über diese Gefühle hinwegsetzen können und würde es auch niemals schaffen. Die Angst, Cass zu verlieren und auf all die wunderbaren Erlebnisse mit ihr zu verzichten, war stärker und viel mächtiger als die Angst vor einer Veränderung. Sobald das alles überstanden war, würde er mit ihr reden. Jetzt war wichtig, dass ihre Stimmung so blieb, wie sie gerade war.
„Weißt du, auf was ich jetzt Lust hätte?“, fragte er und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht.
„Sagst du es mir?“
„Auf eine warme Dusche. Wir beide. Was meinst du?“
„Du versuchst, mich schon wieder abzulenken.“
„Funktioniert’s?“
„Ja“, sagte sie, umarmte ihn und drückte beherzt zu. „Danke, Jeff.“
Sobald sie wieder losließ, öffnete er die Knöpfe des Hemdes, das Cass trug, streifte es ihr über die Schultern und hauchte ihr einen Kuss auf den Hals. Solange es ihr nicht gut ging, wollte er sie nicht drängen, mit ihm zu schlafen. Es verblüffte ihn, dass Cass es war, die ihn in
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