Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
noch beim Militär waren, hatten unzählige geheime Experimente mit diversen Substanzen stattgefunden, die das Potenzial der jungen Männer erhöhen sollte. Nichts Ungewöhnliches für diesen Verein.
„Sagt dir das Spynx Virus etwas?“, fragte Will weiter.
Chogan wandte sich ihnen zu. „Ich war der Erste, der es erproben durfte.“ Er lachte bitter. „Damals wusste ich nicht, dass Collins, dieser Hurensohn, den Wirkstoff vertauscht hat.“
„Du wusstest aber, was das Virus für gewöhnlich anrichtet?“
Chogan nickte schwach. „Genau wie ihr, nicht wahr?“
Er blickte zu Jeff und Ray. Zusammen standen sie noch immer außerhalb des Zimmers und verfolgten das Gespräch.
„Und du hast überlebt“, sagte Will.
„Ja. Der Lohn ist den Preis nicht immer wert.“
Jeff betrat den Raum, setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl. „Collins wusste, dass du die Psyche eines Menschen beeinflussen kannst. Auch, dass Menschen wie wir über weitaus bessere körperliche Fähigkeiten verfügen. Das war auch der Grund, weshalb er den Erreger bei dir getestet hat. Er ist davon ausgegangen, bei dir ein anderes Ergebnis geliefert zu bekommen“, fasste Jeff zusammen und erntete einen anerkennenden Blick.
Er hatte Chogan in dem Bergwerk nicht erkannt. Aber sofort gewusst, welche Gabe er einsetzte, als Chogan anhand von Gedankenübertragung versuchte, ihn aus dem Stollen zu treiben. Man musste einiges an Willenskraft aufbringen, sich gegen ihn und seine Begabung aufzulehnen. Westerman und sein Team inklusive Dan hatten Jahre Zeit gehabt, sich solche Tricks anzueignen. Hatte man den Dreh raus, war es kein Problem, sich dagegen abzuschirmen, genau, wie man es bei Josys Gabe tun konnte. Das war das Gute an passiven Kräften. Man konnte sie umgehen, anders als bei Ians Fähigkeit der Elektrokinese, die man nicht an sich abprallen lassen konnte. So gesehen war Chogan der perfekte Proband gewesen.
„Wir wissen, dass das Virus aktuell eingesetzt wird“, teilte Will mit und kam damit zum eigentlichen Punkt.
Chogan nickte. „Seit vier Jahren.“
„Was weißt du über diese Organisation, die das Virus anwendet?“, wollte Jeff wissen.
„Ihr habt vor, dem Ganzen ein Ende zu bereiten? Schlagt euch das aus dem Kopf, Jungs. Die Sache ist größer als ihr denkt. So gut wie alles, was Rang und Namen hat, ist in die Sache verwickelt. Mittlerweile investieren sogar Zivilisten.“
Will ließ sich nicht beeindrucken. „Westerman ist tot. Soviel wir wissen, hat Dan seinen Platz eingenommen.“
„Dan.“ Chogan belächelte Will. „Dan ist ein Mitläufer, nichts weiter als eine ersetzbare Ratte. Er nimmt sich ziemlich wichtig. In Wahrheit ist er ein Spielball, der hin und her gereicht wird, wie es nötig ist.“ Chogan hielt kurz inne. „Seit Westerman tot ist, haben Glentwood und Collins das Projekt der unsterblichen Soldaten übernommen.“
„Was will man mit solchen Soldaten bezwecken?“
„Was will man mit Atombomben bezwecken?“, stieß Chogan aus.
„Wie sicher ist der Einsatz dieser Soldaten?“, fragte Jeff.
Dabei dachte er an die beiden Leichen auf der Lichtung, die einem ‚Angriff von wilden Tieren‘ zum Opfer gefallen waren.
„Zu 90 Prozent. Sie tanzen nur selten aus der Reihe.“
Nicht selten genug.
„Was hattest du in dem Bergwerk verloren?“, schaltete sich Ray ein und erntete ein mürrisches Grollen.
Fast unmerklich ballte Chogan die Hände zu Fäusten. „Es ist der Treffpunkt. Ich habe gehofft, dort einen der Bastarde ausschalten zu können.“
Ein Geständnis, das viel über den Mann aussagte. „Also gehörst du dieser Organisation nicht mehr an?“
„Nicht mehr.“ Freudlos lachte Chogan auf. „Collins war mir einen Gefallen schuldig. Er hat mich freigesprochen, bevor er sich selbst das Leben nahm.“
„Also ist nur noch Glentwood übrig?“
„Wenn man seine Anhänger nicht einrechnet, die auch solche Freaks sind – ja.“
Die Tür ging auf und Ray betrat die Küche, in der Cass mit Alexa und Josy saß, die noch immer in dem Verstand des geheimnisvollen Lieutenants steckte.
„Freund oder Feind?“ Ray kam an den Tisch.
„Ich tippe auf Ersteres. Sieht auch nicht so aus, als würde er lügen.“
„Er wurde erpresst.“ Eine nüchterne Feststellung.
„Ja. Ob du es glaubst oder nicht. Es geht um eine Frau“, entgegnete Josy, mit noch immer gesenkten Lidern.
Ray sah so aus, als läge genau das in seiner Annahme.
„Vier Jahre? Er hat sich das alles vier Jahre lang wegen einer Frau
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