Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
Tunnel hält. Wenn ich unten bin, kann ich euch mehr sagen.«
Frank runzelte die Stirn. »Wir können dich nicht allein gehen lassen. Dir könnte was passieren.«
»Frank, ich kann allein auf mich aufpassen«, sagte sie. »Vor allem unter der Erde. Es ist das Sicherste für uns alle, wenn ich vorgehe.«
»Falls Frank sich nicht in einen Maulwurf verwandeln möchte«, schlug Leo vor. »Oder einen Präriehund. Das sind doch tolle Tiere.«
»Klappe halten«, murmelte Frank.
»Oder in einen Dachs.«
Frank stach mit dem Finger nach Leos Gesicht. »Valdez, ich schwöre …«
»Jetzt seid beide mal still«, schimpfe Hazel. »Ich bin gleich wieder da. Gebt mir zehn Minuten. Wenn ihr bis dahin nichts von mir gehört habt … egal. Mir passiert schon nichts. Versucht nur, euch nicht gegenseitig umzubringen, solange ich da unten bin.«
Sie ließ sich in das Loch fallen. Leo und Frank versperrten so gut sie konnten für alle anderen die Sicht. Sie standen Schulter an Schulter da und versuchten, locker auszusehen, als wäre es total normal für zwei Teenager, an Raphaels Grab herumzuhängen.
Reisegruppen kamen und gingen. Die meisten achteten nicht auf Frank und Leo. Einige wenige musterten sie fragend und gingen dann weiter. Vielleicht glaubten die Touristen, sie wollten um Trinkgeld bitten. Aus irgendeinem Grund machte Leo andere Leute nervös, wenn er grinste.
Die drei Seekühe aus den USA lungerten noch immer mitten im Raum herum. Einer trug ein T-Shirt mit der Aufschrift ROMA, als ob er vergessen würde, in welcher Stadt er sich befand, wenn er es nicht anhätte. Ab und zu schaute er zu Frank und Leo hinüber, als ob ihn ihre Anwesenheit störte.
Etwas an diesem Kerl machte Leo zu schaffen. Er wünschte, Hazel würde sich beeilen.
»Sie hat vorhin mit mir geredet«, sagte Frank plötzlich. »Hazel hat mir gesagt, dass du das mit meiner Lebenssicherung begriffen hast.«
Leo fuhr zusammen. Er hatte fast vergessen, dass Frank neben ihm stand.
»Deine Lebenssicherung … ach, dieser brennende Stock. Richtig.« Leo unterdrückte den Drang, seine Haut auflodern zu lassen und »Ha ha ha!« zu rufen. Die Vorstellung war zwar witzig, aber so grausam war er nun doch nicht.
»Hör mal, Mann«, sagte er. »Ist schon gut. Ich würde dich niemals in Gefahr bringen. Wir sind doch im selben Team.«
Frank spielte an seinem Zenturionenabzeichen herum. »Ich habe immer gewusst, dass Feuer mich umbringen könnte, aber seit die Villa meiner Großmutter in Vancouver abgebrannt ist … da kommt es mir viel wirklicher vor.«
Leo nickte. Frank tat ihm leid, aber der Typ machte es ihm nicht gerade leicht, wenn er von der Villa seiner Familie sprach. Es war ungefähr so, wie zu sagen, Ich hab meinen Lamborghini zu Schrott gefahren, und dann darauf zu warten, dass die anderen antworteten: Ach, du armes Herzchen.
Natürlich sagte Leo das nicht. »Deine Großmutter – ist die in diesem Feuer umgekommen? Das hast du nicht gesagt.«
»Ich … ich weiß es nicht. Sie war krank und sehr alt. Sie sagte, sie würde sterben, wenn die Zeit gekommen ist, auf ihre eigene Weise. Aber ich glaube, sie ist aus dem Feuer entkommen. Ich habe aus den Flammen einen Vogel auffliegen sehen.«
Leo dachte darüber nach. »Deine ganze Familie hat also diese Verwandlungsfähigkeit?«
»Ich glaube schon«, sagte Frank. »Meine Mom hatte sie auch. Großmutter hat geglaubt, das war es, was sie in Afghanistan umgebracht hat, im Krieg. Mom versuchte, ihren Kameraden zu helfen, und … Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Es gab eine Brandbombe.«
Leo wusste mit seinem Mitleid nicht mehr, wohin. »Wir haben also beide unsere Mom im Feuer verloren.«
Er hatte das nicht vorgehabt, aber er erzählte Frank alles über die Nacht in der Werkstatt, als Gaia ihm erschienen und seine Mutter gestorben war.
Franks Augen füllten sich mit Tränen. »Ich finde es immer schrecklich, wenn mir jemand sagt, das mit deiner Mom tut mir leid.«
»Es wirkt nie echt«, sagte Leo.
»Aber das mit deiner Mom tut mir wirklich leid.«
»Danke.«
Noch immer kein Zeichen von Hazel. Die amerikanischen Touristen drängten sich weiterhin im Pantheon. Sie schienen immer engere Kreise zu ziehen, als ob sie sich unbemerkt an Raphaels Grab heranschleichen wollten.
»In Camp Jupiter«, sagte Frank, »hat unser Hüttenlar Reticulus mir gesagt, ich hätte größere Macht als die meisten anderen Halbgötter, weil ich ein Sohn des Mars bin und außerdem die Verwandlungsgabe aus der
Weitere Kostenlose Bücher