Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
und Römer sich noch nie vertragen haben.«
Leo und Hazel wechselten nervöse Blicke.
»Nemesis hat auch so etwas gesagt«, sagte Leo. »Sie hat über eine alte Rechnung geredet, die bezahlt werden muss …«
»Das Einzige, was die Doppelnatur der Götter in Harmonie bringen kann«, erinnerte sich Hazel. »Ein altes Unrecht, das endlich gerächt wird.«
Percy malte ein stirnrunzelndes Gesicht in seine blaue Schlagsahne. »Ich war nur etwa zwei Stunden lang Prätor. Jason, hast du je von so einer Sage gehört?«
Jason hielt noch immer Pipers Hand. Seine Finger waren jetzt schweißnass.
»Ich … äh, ich bin nicht sicher«, sagte er. »Ich werde mal darüber nachdenken.«
Percy kniff die Augen zusammen. »Du bist nicht sicher ?«
Jason gab keine Antwort. Piper wollte ihn fragen, was los war. Ihr war klar, dass er über diese alte Sage nicht reden wollte. Sie fing die stumme Bitte in seinem Blick auf: Später.
Hazel brach das Schweigen. »Was ist mit den anderen Zeilen?« Sie drehte ihren mit Rubinen besetzten Teller hin und her. »Engelsodem die Zwillinge aushauchen, um die Schlüssel zum ewigen Tod zu gebrauchen.«
»Der Fluch der Giganten steht golden und bleich« , fügte Frank hinzu, »in Schmerz gewonnen aus gewebtem Reich.«
»Der Fluch der Giganten«, sagte Leo. »Alles, was einem Riesen schadet, ist gut für uns, oder? Das müssen wir herausfinden. Wenn es den Göttern helfen kann, ihre schizophrene Nummer zu beenden, ist das gut.«
Percy nickte. »Wir können ohne die Hilfe der Götter keine Giganten töten.«
Jason drehte sich zu Frank und Hazel um. »Ich dachte, ihr hättet diesen Giganten in Alaska ohne göttliche Hilfe erledigt, nur ihr beide.«
»Alcyoneus war ein Sonderfall«, erklärte Frank. »Er war nur in dem Gebiet, in dem er wiedergeboren worden war, unsterblich – in Alaska. Aber nicht in Kanada. Ich wünschte, ich könnte alle Riesen umbringen, indem ich sie über die Grenze von Alaska nach Kanada zerre, aber …« Er zuckte mit den Schultern. »Percy hat Recht, wir werden die Götter brauchen.«
Piper starrte die Wände an. Sie wünschte wirklich, Leo hätte sie nicht mit Bildern von Camp Half-Blood belegt. Es war wie eine Tür zu einem Zuhause, durch die sie niemals gehen könnte. Sie sah das Herdfeuer der Hestia in der Mitte des Rasens brennen, als die Hütten nach der Sperrstunde die Lichter löschten.
Sie fragte sich, wie die römischen Halbgötter, Frank und Hazel, diese Bilder wohl empfanden. Kamen die ihnen fremd vor oder fanden sie es unfair, dass Camp Jupiter hier nicht vertreten war? Bekamen sie Heimweh nach ihrem eigenen Zuhause?
Die anderen Zeilen der Weissagung wollten Piper nicht aus dem Kopf. Was war ein gewebtes Reich? Wie konnten Zwillinge den Odem eines Engels auslöschen? Und das mit dem Schlüssel zum ewigen Tod klang auch nicht gerade ermutigend …
»Also«, Leo schob seinen Sessel zurück. »Alles der Reihe nach, würde ich sagen. Wir müssen morgen früh landen, um die Reparaturen zu beenden.«
»Irgendwo in der Nähe einer Stadt«, schlug Annabeth vor. »Falls wir irgendwas besorgen müssen. Aber an einer abgelegenen Stelle, damit die Römer uns nicht so leicht finden. Irgendwelche Vorschläge?«
Niemand sagte etwas. Piper dachte an ihre Vision im Messer: Der fremde Mann in Lila, der einen Kelch hochgehalten und ihr gewinkt hatte. Er hatte vor einem Wegweiser mit der Aufschrift TOPEKA 50 km gestanden.
»Na«, sagte sie tapfer, »was sagt ihr denn zu Kansas?«
X
Piper
Piper konnte nicht einschlafen.
Trainer Hedge hatte sich in der ersten Stunde nach dem Schlafengehen seinen nächtlichen Pflichten gewidmet, war im Gang hin und her gelaufen und hatte dabei gerufen: »Licht aus! Ruhe im Karton! Wer versucht, sich rauszuschleichen, wird mit einem Schlag zurück nach Long Island befördert!«
Er knallte mit seinem Baseballschläger an alle Kabinentüren, hinter denen er ein Geräusch hörte, und das machte das Einschlafen für alle natürlich völlig unmöglich. Bestimmt hatte der Satyr sich nicht mehr so köstlich amüsiert, seit er sich in der Wüstenschule als Sportlehrer ausgegeben hatte.
Sie starrte die Bronzestreben unter der Decke an. Ihre Kabine war wirklich gemütlich. Leo hatte die Aufenthaltsräume so programmiert, dass sie sich automatisch der bevorzugten Temperatur der Bewohner anpassten, deshalb war es niemals zu warm oder zu kalt. Matratze und Kissen waren mit Pegasusdaunen gestopft (aber bei der Produktion erlitten die Pegasi
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