Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
schwören beim Styx.«
»Ihr seid tot«, sagte Piper.
»Wir sind tot«, sagten sie zustimmend.
»Und jetzt geht.«
Alle drei Jungen sackten in sich zusammen. Percy knallte mit dem Gesicht in seine Pizza.
»Percy!« Annabeth packte ihn.
Piper und Hazel schnappten sich Jasons Arme, als er aus seinem Sessel rutschte.
Leo hatte weniger Glück. Er fiel auf Frank zu, und der machte keinerlei Versuch, ihn aufzufangen. Leo traf unsanft auf dem Boden auf.
»Au!«, stöhnte er.
»Alles in Ordnung bei dir?«, fragte Hazel.
Leo rappelte sich auf. An seiner Stirn klebte ein zu einer 3 gebogenes Stück Spaghetti. »Hat es geklappt?«
»Es hat geklappt«, sagte Piper und war ziemlich sicher, dass sie Recht hatte. »Ich glaube, die kommen nicht wieder.«
Jason blinzelte. »Bedeutet das, jetzt ist für mich Schluss mit den Kopfverletzungen?«
Piper lachte und atmete zugleich erleichtert auf. »Na los, Blitzjunge. Lass uns mal frische Luft schnappen gehen.«
Piper und Jason liefen auf Deck hin und her. Jason war noch immer wacklig auf den Beinen, deshalb riet Piper ihm, den Arm um sie zu legen und sich auf sie zu stützen.
Leo stand am Steuer und sprach per Intercom mit Festus, er wusste ja aus Erfahrung, dass er Piper und Jason ab und zu ein wenig allein lassen musste. Da das Satellitenfernsehen wieder funktionierte, saß Trainer Hedge in seiner Kabine und brachte sich glücklich auf den neuesten Stand bei den Kampfsportwettkämpfen. Percys Pegasus Blackjack war irgendwohin geflogen. Die anderen Halbgötter machten sich zum Schlafen bereit.
Die Argo II jagte ostwärts, mehrere Hundert Meter über dem Boden. Unter ihnen zogen kleine Städte vorüber wie beleuchtete Inseln im dunklen Meer der Prärie.
Piper dachte an den vergangenen Winter, als sie auf Festus, dem Drachen, über die Stadt Quebec geflogen waren. Sie hatte noch nie etwas so Schönes gesehen und war noch nie so glücklich gewesen wie damals, weil Jason seine Arme um sie gelegt hatte – aber das hier war noch besser.
Die Nacht war warm. Das Schiff bewegte sich gleichmäßiger als ein Drache. Und vor allem entfernten sie sich so schnell von Camp Jupiter, wie das überhaupt nur möglich war. Egal wie gefährlich die Alte Welt sein mochte, Piper konnte es nicht erwarten, dort anzukommen. Sie hoffte, dass Jason Recht hatte und die Römer sie nicht über den Atlantik verfolgen würden.
Jason blieb mittschiffs stehen und lehnte sich gegen die Reling. Das Mondlicht färbte seine blonden Haare silbern.
»Danke, Pipes«, sagte er. »Du hast mich schon wieder gerettet.«
Er legte den Arm um ihre Taille. Sie dachte an den Tag, an dem sie in den Grand Canyon gestürzt waren – als sie zum ersten Mal gesehen hatte, dass Jason die Luft beherrschte. Er hatte sie so fest an sich gedrückt, dass sie seinen Herzschlag gespürt hatte. Dann waren sie nicht mehr gestürzt, sondern hatten einfach in der Luft geschwebt. Er war der beste Freund aller Zeiten.
Sie hätte ihn jetzt gern geküsst, aber etwas hielt sie zurück.
»Ich weiß nicht, ob Percy mir noch vertraut«, sagte sie. »Ich meine, nachdem ich seinem Pferd befohlen habe, ihn k. o. zu schlagen.«
Jason lachte. »Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Percy ist schon in Ordnung, aber ich habe das Gefühl, er braucht ab und zu einen Schlag auf den Kopf.«
»Du hättest ihn umbringen können.«
Jasons Lächeln verblasste. »Das war nicht ich.«
»Aber ich hätte es fast zugelassen«, sagte Piper. »Als Gaia gesagt hat, ich müsste das entscheiden, habe ich gezögert und …«
Sie blinzelte und verfluchte sich, weil sie weinte.
»Sei nicht so hart zu dir«, sagte Jason. »Du hast uns beide gerettet.«
»Aber wenn zwei von unserer Mannschaft sterben müssen, ein Junge und ein Mädchen …«
»Das lasse ich nicht zu. Wir werden Gaia aufhalten. Alle sieben werden unversehrt nach Hause zurückkehren. Das verspreche ich dir.«
Piper wünschte, er hätte das nicht versprochen. Allein schon das Wort erinnerte sie an die Weissagung der Sieben: Ein letzter Atem ist zur Erfüllung des Eides geblieben.
Bitte , dachte sie und fragte sich, ob ihre Mom, die Göttin der Liebe, sie wohl hören könnte. Lass das nicht Jasons letzter Atem sein. Wenn Liebe überhaupt etwas bedeutet, dann nimm ihn mir nicht weg.
Sowie sie sich das gewünscht hatte, fühlte sie sich schuldig. Wie sollte sie diesen Schmerz bei Annabeth mitansehen, wenn Percy sterben müsste? Wie sollte sie weiterleben, wenn irgendein anderer
Weitere Kostenlose Bücher