Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
schon.«
Als ich tot war.
Piper hatte vergessen, dass Hazel zum zweiten Mal am Leben war. Auf ihre eigene Weise war auch Hazel ein wiedergeborener Geist.
»Also …« Frank fuhr sich mit der Hand über seine kurz geschorenen Haare, als ob gerade ein Geist unter seinen Skalp vorgedrungen wäre. »Du meinst, diese Typen lauern möglicherweise auf dem Schiff oder …«
»Sie lauern möglicherweise in einem von uns«, sagte Piper. »Das wissen wir nicht.«
Jason ballte die Faust. »Wenn das stimmt …«
»Wir müssen Maßnahmen ergreifen«, sagte Piper. »Ich glaube, ich kann das übernehmen.«
»Was denn übernehmen?«, fragte Percy.
»Hör einfach zu, ja?« Piper holte tief Luft. »Alle mal herhören!«
Piper sah ihnen in die Augen, einem nach dem anderen.
»Eidola«, sagte sie mit Charmesprech. »Hebt die Hände.«
Angespannte Stille folgte.
Leo lachte nervös. »Hast du wirklich gedacht, das könnte …«
Seine Stimme erstarb. Sein Gesicht wurde schlaff. Er hob die Hand.
Jason und Percy taten es ihm nach. Ihre Augen waren jetzt glasig und golden. Hazel hielt den Atem an. Neben Leo erhob Frank sich aus dem Sessel und lehnte sich an die Wand.
»Bei den Göttern«, Annabeth sah Piper flehend an. »Kannst du sie heilen?«
Piper hätte gern gewimmert und sich unter dem Tisch versteckt, aber sie musste Jason helfen. Sie konnte nicht glauben, dass sie die Hand eines … nein, sie wollte nicht daran denken.
Sie konzentrierte sich auf Leo, weil der am wenigstens beängstigend war.
»Sind noch mehr von euch hier auf dem Schiff?«, fragte sie.
»Nein«, sagte Leo mit dumpfer Stimme. »Die Erdmutter hat drei geschickt. Die Stärksten, die Besten. Wir werden weiterleben.«
»Aber nicht hier«, knurrte Piper. »Ihr drei, jetzt hört mir mal gut zu.«
Jason und Percy drehten sich zu ihr um. Diese goldenen Augen machten Piper nervös, aber alle drei Jungen so zu sehen, ließ ihren Zorn auflodern.
»Ihr werdet diese Körper verlassen«, befahl sie.
»Nein«, sagte Percy.
Leo zischte leise. »Wir müssen leben.«
Frank streckte die Hand nach seinem Bogen aus. »Allmächtiger Mars, ist das unheimlich! Haut ab, ihr Geister. Lasst unsere Freunde in Ruhe!«
Leo drehte sich zu ihm um. »Du hast uns nichts zu befehlen, Kind des Krieges. Dein eigenes Leben ist vergänglich. Deine Seele könnte jeden Moment verbrennen.«
Piper war nicht sicher, wie das gemeint war, aber Frank geriet ins Schwanken wie nach einem Schlag in die Magengrube. Er zog mit zitternden Händen einen Pfeil aus dem Köcher. »Ich … Ich bin schon mit übleren Dingen als dir fertig geworden. Wenn du kämpfen willst …«
»Frank, nicht!« Hazel sprang auf.
Neben ihr zog Jason sein Schwert.
»Halt!«, befahl Piper, aber ihre Stimme zitterte. Sie verlor immer mehr das Vertrauen zu ihrem Plan. Sie hatte die Eidola gerufen, aber was jetzt? Wenn sie sie nicht zum Verschwinden überreden könnte, würde jegliches Blutvergießen ihre Schuld sein. Irgendwo in ihrem Hinterkopf konnte sie Gaia fast schon lachen hören.
»Hör auf Piper!« Hazel zeigte auf Jasons Schwert. Die goldene Klinge schien in seiner Hand schwer zu werden. Sie fiel klirrend auf den Tisch und Jason ließ sich in seinen Sessel fallen.
Percy knurrte auf sehr unpercyhafte Weise: »Tochter des Pluto, Edelsteine und Metall kannst du vielleicht herumkommandieren. Aber den Toten hast du nichts zu sagen.«
Annabeth streckte die Hand nach ihm aus, wie um ihn zu beruhigen, aber Hazel winkte ab.
»Hört zu, Eidola«, sagte Hazel streng. »Ihr gehört nicht hierher. Ich kann euch nichts befehlen, aber Piper schon. Ihr müsst ihr gehorchen.«
Sie drehte sich zu Piper um, und ihr Gesicht sagte deutlich: Mach noch einen Versuch. Du kannst es schaffen.
Piper nahm all ihren Mut zusammen. Sie sah Jason an, sah in die Augen des Dings, das ihn beherrschte. »Ihr werdet diese Körper verlassen«, wiederholte Piper noch energischer.
Jason verzog gequält das Gesicht. Schweißperlen traten auf seine Stirn. »Wir … Wir werden diese Körper verlassen.«
»Ihr werdet beim Styx schwören, nie wieder zu diesem Schiff zurückzukehren«, fügte Piper hinzu. »Und niemals mehr in irgendein Mitglied dieser Mannschaft zu fahren.«
Leo und Percy fauchten wütend.
»Das werdet ihr beim Styx schwören«, verlangte Piper.
Ein Moment der Anspannung folgte – sie spürte, wie die Willenskräfte der Eidola gegen ihren kämpften. Dann sagten alle drei Eidola wie aus einem Munde: »Wir
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