Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
wird sich sehr gut um deinen Freund kümmern. Und ehrlich, der beste Teil der Tour kommt erst noch.«
Percy versuchte nachzudenken, aber er bekam langsam Kopfschmerzen. Er wusste nicht, ob das von der Verletzung am Vortag kam, von Phorkys’ Sondereffekten oder von Ketos Vorträgen über ekelerregende Seeungeheuertatsachen. »Also …«, brachte er heraus. »Dionysos hat uns hergeschickt.«
»Bacchus«, korrigierte Frank.
»Richtig.« Percy versuchte, sich seine Verärgerung nicht anmerken zu lassen. Er konnte sich ja kaum einen Namen pro Gottheit merkten. »Der Weingott. Wie auch immer.« Er sah Phorkys an. »Bacchus hat gesagt, du weißt vielleicht, was deine Mutter Gaia und deine beiden riesigen Brüder vorhaben – die Zwillinge Ephialtes und Otis. Und wenn du zufällig irgendeine Ahnung von diesem Zeichen der Athene hast …«
»Bacchus hat gedacht, ich würde euch helfen?«, fragte Phorkys.
»Na ja, schon«, sagte Percy. »Ich meine, du bist schließlich Phorkys. Du bist in aller Munde.«
Phorkys legte den Kopf schräg, so dass seine Augen fast auf gleicher Höhe waren. »Echt?«
»Aber klar doch. Oder, Frank?«
»Oh … sicher!«, sagte Frank. »Du bist total in aller Munde.«
»Was sagt man denn so über mich?«, fragte der Gott.
Frank sah verlegen aus. »Na ja, dass du tolle Pyrotechnik hast. Und eine fantastische Ansagerstimme. Und, äh, eine Discokugel …«
»Stimmt!« Phorkys schnippte aufgeregt mit Fingern und Daumen. »Ich habe außerdem die größte Sammlung von gefangenen Meeresungeheuern auf der ganzen Welt.«
»Und was du alles weißt!«, sagte Percy. »Zum Beispiel über diese Zwillinge und was sie alles vorhaben.«
»Die Zwillinge!« Phorkys ließ seine Stimme hallen. Vorn im Aquarium der Seeschlangen stoben Funken auf. »Ja, ich weiß alles über Ephialtes und Otis! Diese Möchtegerns! Sie werden nie zu den anderen Riesen gehören. Zu schmächtig – und dann diese Schlangenfüße!«
»Schlangenfüße?« Percy dachte an die langen Schnabelschuhe, die die Zwillinge in seinem Traum getragen hatten.
»Ja, ja«, sagte Phorkys ungeduldig. »Sie wussten, dass sie durch Kraft nichts werden können, und da haben sie sich fürs Drama entschieden – Illusionen, Bühnentricks, solchen Kram. Versteht ihr, Gaia hat ihre Riesenkinder im Hinblick auf besondere Feinde geschaffen. Jeder Riese wurde geboren, um einen besonderen Gott zu töten. Und Ephialtes und Otis … Na ja, zusammen waren sie so eine Art Anti-Dionysos.«
Percy versuchte, sich mit dieser Vorstellung vertraut zu machen. »Also … wollen sie Wein durch Preiselbeersaft ersetzen, oder so was?«
Der Meeresgott schnaubte. »Keine Spur! Ephialtes und Otis wollten immer alles besser machen, strahlender, aufregender. Oh, natürlich wollten sie Dionysos umbringen. Aber zuerst wollten sie ihn dadurch demütigen, dass sie seine Feste lahm wirken ließen.« Frank schaute zu den Funkenschleudern hinüber. »Mit Feuerwerkskörpern und Discokugeln?«
Phorkys’ Mund verzog sich zu diesem Windtunnellächeln. »Genau! Ich habe den Zwillingen alles beigebracht, was sie wissen, oder zumindest habe ich das versucht. Sie haben ja nie zugehört. Ihr erster großer Trick war, auf den Olymp zu klettern, indem sie Berge aufeinandergestapelt haben. Es war natürlich nur eine Illusion. Ich habe ihnen gesagt, das sei lächerlich. ›Ihr müsst klein anfangen‹, habe ich ihnen gesagt, ›zersägt euch gegenseitig, zieht Gorgonen aus einem Hut. So was. Und besorgt euch identische, mit Pailletten besetzte Anzüge. Das brauchen Zwillinge.‹«
»Guter Rat«, sagte Percy. »Und jetzt sind diese Zwillinge …«
»Ach, die bereiten ihre Weltuntergangsshow in Rom vor«, sagte Phorkys verächtlich. »Eine von Mutters albernen Ideen. Sie halten da irgendwen in einem Bronzekrug gefangen.« Er drehte sich zu Frank um. »Du bist ein Kind des Ares, oder? Du riechst so. Die Zwillinge haben auch deinen Vater mal so eingesperrt.«
»Kind des Mars«, korrigierte Frank. »Warte … diese Riesen haben meinen Vater in einem Bronzekrug gefangen gehalten?«
»Ja, noch so eine blöde Nummer«, sagte der Meeresgott. »Wie soll man denn mit einem Gefangenen protzen, der in einem Bronzekrug steckt? Kein Unterhaltungswert. Nicht wie meine süßen Exemplare!«
Er zeigte auf die Hippocampi, die apathisch die Köpfe gegen die Glasscheiben schlugen.
Percy versuchte zu überlegen. Er spürte, wie die Lethargie der betäubten Wesen auf ihn übergriff. »Du hast gesagt,
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