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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Hexenmom das gemacht, Levesque?«
    »Sie ist keine Hexe«, murmelte Hazel.
    Rufus ließ die Tasche fallen und trat darauf, so dass der Inhalt von seiner bloßen Ferse zerquetscht wurde. »Du kriegst es gleich wieder. Aber ich will einen Diamanten. Ich hab gehört, deine Mom kann die aus der Luft holen. Gib mir einen Diamanten.«
    »Ich habe keine Diamanten«, sagte Hazel. »Geh weg.«
    Rufus ballte die Fäuste. Leo war in genug Sonderschulen und Pflegeheimen gewesen, um zu wissen, wann die Lage übel wurde. Er wollte eingreifen und Hazel helfen, aber er war ein Geist. Und das alles war ja schon vor Jahrzehnten passiert.
    Dann kam ein anderer Junge ans Tageslicht gestolpert.
    Leo schnappte nach Luft. Der Junge sah genauso aus wie er.
    »Siehst du?«, fragte Geist Hazel.
    Der falsche Leo war so groß wie der echte – also klein. Er hatte dieselbe nervöse Energie – trommelte mit den Fingerspitzen auf seine Hose, zupfte an seinem weißen Baumwollhemd herum, rückte die Jockeymütze auf seinen braunen Locken zurecht. ( Wirklich, dachte Leo, kleine Leute sollten keine Jockeymützen tragen, wenn sie nicht zufällig Jockeys waren .) Der falsche Leo hatte das gleiche teuflische Lächeln, das Leo bei jedem Blick in einen Spiegel begrüßte – ein Ausdruck, bei dem alle Lehrer sofort riefen: »Das kannst du gleich vergessen!« und ihn in die erste Reihe setzten.
    Offenbar war der falsche Leo von einem Lehrer zusammengestaucht worden. Er hielt eine Eselsmütze in der Hand – einen hohen Pappkegel mit der Aufschrift ESEL. Leo dachte immer, die hätte es nur auf Witzzeichnungen gegeben.
    Er konnte verstehen, warum der falsche Leo die Mütze nicht aufsetzen wollte. Es war schlimm genug, wie ein Jockey auszusehen. Mit so einem Kegel auf dem Kopf hätte er ausgesehen wie ein Gartenzwerg.
    Einige Kinder wichen zurück, als der falsche Leo herauskam. Andere stupsten sich gegenseitig an und liefen auf ihn zu, als ob sie eine lustige Nummer erwarteten.
    Plattgesicht Rufus dagegen versuchte noch immer, Hazel einen Diamanten zu entlocken, und merkte nicht, dass der falsche Leo jetzt da war.
    »Na los, Mädchen.« Rufus ragte mit geballten Fäusten über Hazel auf. »Her damit.«
    Hazel presste sich gegen die Mauer. Plötzlich knackte der Boden unter ihren Füßen wie ein zerbrechender Zweig. Ein perfekter Diamant von Pistaziengröße glitzerte zwischen ihren Füßen.
    »Ha!«, blaffte Rufus, als er ihn sah. Er wollte sich bücken, aber Hazel wimmerte: »Bitte nicht!«, als ob sie sich ehrlich Sorgen um den Mistkerl machte.
    Und dann hatte der falsche Leo seinen Auftritt.
    Jetzt kommt’s, dachte Leo. Der falsche Leo wird eine Runde Jiu-Jitsu im Stil von Trainer Hedge hinlegen und der Tag ist gerettet.
    Aber der falsche Leo hielt sich die Spitze der Eselsmütze an den Mund und schrie: »SCHNITT!«
    Das kam mit einer solchen Autorität, dass die anderen Kinder sofort erstarrten. Sogar Rufus richtete sich auf und trat verwirrt zurück.
    Einer der kleinen Jungen kicherte ganz leise: »Sammy der Große!«
    Sammy . Leo zitterte. Wer zum Henker war dieser Junge bloß?
    Sammy/der falsche Leo stürzte auf Rufus zu, mit der Eselmütze in der Hand und zornigem Gesicht. »Nein, nein, nein!«, rief er und winkte mit der freien Hand hektisch den anderen Kindern zu, die jetzt zusammenströmten, um sich den Spaß nicht entgehen zu lassen.
    Sammy drehte sich zu Hazel um. »Miss Lamarr, Ihr Text ist …« Sammy drehte sich gereizt herum. »Drehbuch! Was ist Hedy Lamarrs Text?«
    »Bitte nicht, Sie Schurke!«, rief einer der Jungen.
    »Danke«, sagte Sammy. »Miss Lamarr, Sie müssen jetzt sagen: Bitte nicht, Sie Schurke! Und Sie, Clark Gable …«
    Der ganze Schulhof prustete los. Leo wusste vage, dass Clark Gable ein uralter Schauspieler war, aber viel mehr auch nicht. Offenbar war die Vorstellung, Plattgesicht Rufus könnte Clark Gable sein, für die Kinder hier wahnsinnig komisch.
    »Mr Gable …«
    »Nein!«, rief ein Mädchen. »Der soll Gary Cooper sein!«
    Noch mehr Gelächter. Rufus sah aus, als ob er gleich platzen würde. Er ballte die Fäuste, wie um jemanden zu schlagen, aber er konnte ja nicht die gesamte Schule angreifen. Er fand es offenbar furchtbar, ausgelacht zu werden, aber sein langsames kleines Gehirn erfasste nicht so recht, worauf Sammy hinauswollte.
    Leo nickte beifällig. Sammy war wirklich wie er. Leo hatte sich auf diese Weise viele Jahre lang gegen Macker gewehrt.
    »Also«, schrie Sammy ungeduldig. »Mr Cooper, Sie

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