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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sagen: Aber der Diamant gehört doch mir, mein treuloser Liebling. Und dann schnappen Sie sich den Diamanten, so.«
    »Sammy, nein«, protestierte Hazel, aber Sammy hatte den Stein schon an sich gerissen und ließ ihn mit einer gleitenden Bewegung in seiner Hosentasche verschwinden.
    Er drehte sich zu Rufus um. »Ich will Gefühle. Ich will, dass die Damen im Publikum in Ohnmacht fallen. Meine Damen, hat Mr Cooper Sie eben in Ohnmacht fallen lassen?«
    »Nein«, antworteten mehrere Mädchen.
    »Na, sehen Sie!«, rief Sammy. »Also noch mal von vorn«, schrie er in seine Eselsmütze. »Aufnahme!«
    Rufus’ Verwirrung ließ langsam nach. Er trat auf Sammy zu und sagte: »Valdez, ich werde dich …«
    Die Glocke wurde geläutet. Die Kinder rannten zu den Türen. Sammy zog Hazel beiseite, als die Kleinen – die sich verhielten, als würden sie von Sammy dafür bezahlt – Rufus mitrissen, so dass er auf einer Flut aus Kindergartenkindern davongetragen wurde.
    Bald waren Sammy und Hazel allein, bis auf die Geister.
    Sammy hob Hazels zertretenes Mittagessen auf, wischte dramatisch die Leinentasche ab und überreichte sie ihr mit einer tiefen Verbeugung, wie eine Krone. »Miss Lamarr?«
    Hazel aus der Vergangenheit nahm ihr verdorbenes Essen. Sie sah aus, als ob sie gleich losweinen würde, aber Leo wusste nicht, ob vor Erleichterung oder vor Bewunderung. »Sammy … Rufus wird dich umbringen.«
    »Ach, der wagt es nicht, sich mit mir anzulegen.« Sammy setzte sich die Eselsmütze auf seine Jockeymütze. Er richtete sich gerade auf und schob seine magere Brust vor. Die Eselsmütze fiel herunter.
    Hazel lachte. »Du bist albern.«
    »Na, vielen Dank, Miss Lamarr.«
    »Gern geschehen, mein treuloser Liebling .«
    Sammys Lächeln erstarb. Die Luft wirkte bedrohlich geladen. Hazel starrte zu Boden. »Du hättest den Diamanten nicht anfassen dürfen. Das ist gefährlich.«
    »Ach, hör doch auf«, sagte Sammy. »Für mich nicht.«
    Hazel sah ihn aufmerksam an, als ob sie es glauben wollte. »Es könnten schlimme Dinge passieren. Du darfst nicht …«
    »Ich will ihn ja nicht verkaufen«, sagte Sammy. »Versprochen! Ich behalte ihn nur als Beweis deiner Kunst.«
    Hazel rang sich ein Lächeln ab. »Ich glaube, du meinst, als Beweis meiner Gunst.«
    »Richtig! Wir müssen los. Jetzt kommt die nächste Szene: Hedy Lamarr stirbt im Englischunterricht fast vor Langeweile .«
    Sammy bot ihr wie ein Mann von Welt den Ellbogen an, aber Hazel schob ihn lachend weg. »Danke dafür, dass du da bist, Sammy.«
    »Miss Lamarr, für Sie werde ich immer da sein!«, sagte er strahlend. Dann rannten die beiden zurück ins Schulhaus.
    Leo kam sich mehr denn je vor wie ein Geist. Vielleicht war er ja sein Leben lang ein Eidolon gewesen, denn dieser Junge, den er gerade gesehen hatte, sollte der echte Leo sein. Er war cleverer, lässiger und witziger. Er flirtete so geschickt mit Hazel, dass er ihr ganz offenbar das Herz gestohlen hatte.
    Kein Wunder, dass Hazel Leo bei ihrer ersten Begegnung so seltsam angesehen hatte. Kein Wunder, dass sie mit so viel Gefühl Sammy gesagt hatte. Aber Leo war nicht Sammy, so wenig wie Plattgesicht Rufus Clark Gable war.
    »Hazel«, sagte er. »Ich … Ich weiß nicht …«
    Der Schulhof löste sich zu einer anderen Szene auf.
    Hazel und Leo waren noch immer Geister, aber jetzt standen sie vor einem baufälligen Haus neben einem von Unkraut überwucherten Abwasserkanal. Eine Gruppe von Bananenbäumen ließ auf dem Hof die Blätter hängen. Auf einer Treppe spielte ein altmodisches Radio mexikanische Musik und auf der überdachten Veranda saß ein magerer alter Mann in einem Schaukelstuhl und schaute den Horizont an.
    »Wo sind wir?«, fragte Hazel. Noch immer war sie nur Dunst, aber ihre Stimme klang besorgt. »Das ist nicht aus meinem Leben.«
    Leo hatte das Gefühl, dass sein Gespensterleib sich verdichtete, wirklicher wurde. Dieses Haus kam ihm seltsam bekannt vor.
    »Das ist Houston«, ging ihm dann auf. »Ich kenne das. Der Abwasserkanal … das ist die Gegend, wo meine Mom früher gewohnt hat, wo sie aufgewachsen ist. Der Flughafen Hobby ist gleich in der Nähe.«
    »Das ist dein Leben?«, fragte Hazel. »Das verstehe ich nicht. Wie …«
    »Das fragst du mich?«, gab Leo zurück.
    Plötzlich murmelte der alte Mann: »Ach, Hazel …«
    Leo jagte es kalt das Rückgrat hoch. Die Augen des alten Mannes waren noch immer auf den Horizont gerichtet. Woher wusste er, dass sie hier waren?
    »Unsere Zeit war

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