Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
wahnsinnig? Wenn die zerbrechen, setzen wir das ganze Schiff in Brand.«
    »Den Rachen!«, sagte Leo. »Wirf sie ihm einfach in den …«
    Plötzlich wurde Leo gegen Hazel gepresst und die Welt drehte sich seitlich. Als sie in die Luft gehoben wurden, ging ihm auf, dass sie in einen Tentakel gewickelt waren. Leo hatte die Arme frei, aber er konnte damit nur das griechische Feuer festhalten. Hazel kämpfte. Ihre Arme steckten fest, und das bedeutete, dass die zwischen ihnen eingeklemmte Phiole jeden Augenblick zerbrechen könnte … Und das wäre für ihre Gesundheit überhaupt nicht gut.
    Sie wurden in die Luft gehoben, zehn Meter, dreizehn Meter. Leo sah für einen Moment seine Freunde in einer verlorenen Schlacht, sie schrien und schlugen auf die Nasenhaare des Monsters ein. Er sah Trainer Hedge, der verzweifelt versuchte, das Schiff am Kentern zu hindern. Das Meer war dunkel, aber im Mondlicht glaubte Leo, in der Nähe des Monsters etwas Glitzerndes treiben zu sehen – vielleicht der Körper des bewusstlosen Frank Zhang.
    »Leo«, keuchte Hazel. »Ich kann nicht … meine Arme …«
    »Hazel«, sagte er. »Vertraust du mir?«
    »Nein!«
    »Ich mir auch nicht«, gab Leo zu. »Wenn dieses Dings uns fallen lässt, dann halt die Luft an. Egal was du tust, versuch, deine Phiole so weit vom Schiff wegzuwerfen wie überhaupt nur möglich.«
    »Warum … Warum sollte es uns fallen lassen?«
    Leo starrte auf den Kopf des Monsters hinunter. Es würde schwer sein, zu treffen, aber ihm blieb keine andere Wahl. Er hob die Phiole mit der linken Hand. Dann presste er die rechte Hand gegen den Tentakel und rief Feuer in seine Handfläche – eine ganz schmale weiß glühende Flamme.
    Das erregte die Aufmerksamkeit des Ungeheuers. Ein Zittern lief durch den Tentakel, als die Haut unter Leos Berührung Blasen warf. Das Monster riss den Schlund auf und brüllte vor Schmerz, und Leo warf ihm das Griechische Feuer in den Rachen.
    Danach ging alles durcheinander. Leo spürte, wie der Tentakel sie losließ. Sie stürzten. Er hörte eine gedämpfte Explosion und sah im riesigen rosa Lampenschirm, den der Leib des Monsters bildete, ein grünes Licht aufblitzen. Das Wasser schlug gegen Leos Gesicht wie ein in Sandpapier gewickelter Backstein, und er versank in der Dunkelheit. Er presste den Mund zu, versuchte, nicht zu atmen, aber er spürte, wie er das Bewusstsein verlor.
    Durch das brennende Salzwasser glaubte er, über sich die Silhouette des Schiffsrumpfes zu sehen – ein dunkles Oval, umgeben von einem feurigen grünen Lichtschein, aber er wusste nicht, ob das Schiff wirklich brannte.
    V on einer Riesenkrabbe umgebracht, dachte Leo bitter. Aber lass wenigstens die Argo II überleben. Lass meine Freunde unversehrt sein.
    Vor seinen Augen wurde alles trübe. Seine Lunge brannte.
    Als er schon aufgeben wollte, sah er über sich ein seltsames Gesicht – einen Mann, der aussah wie Chiron, ihr Unterrichtskoordinator in Camp Half-Blood. Er hatte die gleichen Locken, den gleichen zottigen Bart und die gleichen intelligenten Augen – wie eine Mischung aus wildem Hippie und väterlichem Professor, nur dass seine Haut die Farbe einer Limabohne hatte. Der Mann hob schweigend einen Dolch. Seine Miene war düster und vorwurfsvoll, als ob er sagen wollte: Halt jetzt still, sonst kann ich dich nicht richtig umbringen.
    Vor Leos Augen wurde alles schwarz.
    Als er zu sich kam, fragte er sich, ob er ein Geist in einem Flashback sein könnte, denn er trieb schwerelos dahin. Seine Augen gewöhnten sich langsam an das trübe Licht.
    »Wird ja auch mal Zeit.« Franks Stimme hallte zu stark wider, als ob er durch mehrere Schichten Plastikfolie spräche.
    Leo setzte sich auf … oder genauer gesagt, sein Oberkörper trieb aufwärts. Er befand sich unter Wasser, in einer Höhle von der Größe einer Doppelgarage. Selbstleuchtendes Moos wuchs an der Decke und tauchte den Raum in ein blaugrünes Licht. Der Boden war ein Teppich aus Seeigeln, was sicher unangenehm unter den Füßen war, deshalb war Leo froh darüber, dass er schwebte. Er begriff nicht, wie er ohne Luft atmen konnte.
    Frank schwebte in Meditationshaltung in der Nähe. Mit seinem molligen Gesicht und seiner verärgerten Miene sah er aus wie ein Buddha, dem eine überaus unwillkommene Erleuchtung zuteilgeworden ist.
    Der einzige Eingang in die Höhle war blockiert von einer riesigen Ohrschnecke – ihre Oberfläche funkelte perlmuttfarben, rosa und türkis. Wenn diese Höhle ein

Weitere Kostenlose Bücher