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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Sie werden oft für Amazonen gehalten, aber die Jägerinnen verzichten auf die Gesellschaft von Männern, im Tausch gegen ein fast endloses Leben. Wir Amazonen dagegen – wir möchten das Leben lieber voll ausleben. Wir lieben, wir kämpfen, wir sterben.«
    »Ich dachte, ihr hasst Männer.«
    Hylla und Kinzie lachten beide.
    »Männer hassen?«, fragte die Königin. »Nein, nein, wir mögen Männer. Wir zeigen ihnen nur gern, wer das Sagen hat. Aber darum geht es hier nicht. Wenn ich könnte, würde ich unsere Truppen zusammenrufen und meiner Schwester zu Hilfe kommen. Leider bröckelt meine Macht. Wenn ich im Kampf falle – und das ist nur eine Frage der Zeit –, dann wird Otrera Königin. Sie wird mit unseren Truppen zum Camp Jupiter marschieren, aber sie wird meiner Schwester nicht helfen. Sie wird sich der Armee des Riesen anschließen.«
    »Wir müssen sie aufhalten«, sagte Hazel. »Meine Freunde und ich haben in Portland Phineas getötet, einen anderen Diener Gaias. Vielleicht können wir helfen.«
    Die Königin schüttelte den Kopf. »Ihr dürft euch nicht einmischen. Als Königin muss ich meine Schlachten selbst ausfechten. Außerdem sind deine Freunde gefangen. Wenn ich sie laufenlasse, wirke ich schwach. Entweder lasse ich euch drei wegen Hausfriedensbruchs hinrichten, oder Otrera macht das, wenn sie Königin wird.«
    Hazels Herz wurde schwer. »Dann sind wir wohl beide so gut wie tot. Ich zum zweiten Mal.«
    In seinem Käfig in der Ecke wieherte der Hengst Arion wütend. Er bäumte sich auf und trommelte mit den Hufen gegen die Gitterstäbe.
    »Das Pferd scheint deine Verzweiflung zu spüren«, sagte die Königin. »Interessant. Er ist unsterblich – der Sohn von Neptun und Ceres.«
    Hazel blinzelte. »Zwei Gottheiten, die ein Pferd als Sohn bekommen?«
    »Lange Geschichte.«
    »Ach.« Hazels Gesicht glühte vor Verlegenheit.
    »Er ist das schnellste Pferd der Welt«, sagte Hylla. »Pegasus ist berühmter, wegen seiner Flügel, aber Arion rennt wie der Wind über Land und Meer. Kein Geschöpf ist schneller. Wir haben Jahre gebraucht, um ihn zu fangen. Einer unserer größten Erfolge. Aber es hat uns nichts geholfen. Dieser Hengst lässt sich von keiner von uns reiten. Ich glaube, er hasst Amazonen. Und er ist teuer im Unterhalt. Er isst eigentlich alles, aber am Liebsten hat er Gold.«
    Hazels Nacken prickelte. »Er isst Gold?«
    Sie dachte an das Pferd, das ihr vor so vielen Jahren in Alaska gefolgt war. Sie hatte das Gefühl gehabt, dass es die Goldnuggets aß, die in ihren Fußspuren auftauchten.
    Sie kniete nieder und presste die Hand auf den Boden. Sofort warf der Stein Risse. Ein Goldstück von Pflaumengröße wurde aus der Erde geschoben. Hazel richtete sich auf und untersuchte ihren Fund.
    Hylla und Kinzie starrten sie an.
    »Wie hast du …?« Die Königin schnappte nach Luft. »Hazel, sei vorsichtig.«
    Hazel ging auf den Käfig des Hengstes zu. Sie schob die Hand durch die Gitterstäbe und Arion aß geschickt den Goldklumpen von ihrer Handfläche.
    »Unglaublich«, sagte Kinzie. »Die Letzte, die das versucht hat …«
    »Hat jetzt einen Arm aus Metall«, fügte die Königin hinzu. Sie musterte Hazel mit neuem Interesse und schien zu überlegen, ob sie noch mehr sagen sollte. »Hazel … wir haben Jahre mit der Jagd auf dieses Pferd verbracht. Es gibt eine Weissagung, dass die tapferste aller Kriegerinnen Arion eines Tages bezwingen und auf ihm zum Sieg reiten wird, um damit eine neue Ära des Wohlstandes für die Amazonen einzuleiten. Aber keine Amazone darf ihn anrühren, geschweige denn ihm etwas befehlen. Sogar Otrera hat es versucht und versagt. Zwei andere sind bei dem Versuch, ihn zu reiten, umgekommen.«
    Das hätte Hazel vermutlich zweifeln lassen sollen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieses wunderschöne Pferd sie verletzen würde. Sie schob wieder die Hand durch die Gitterstäbe und streichelte Arions Nüstern. Er berührte ihren Arm und murmelte zufrieden vor sich hin, als wolle er fragen: »Noch mehr Gold? Lecker!«
    »Ich würde dir ja mehr geben, Arion.« Hazel schaute die Königin vielsagend an. »Aber ich glaube, ich werde bald hingerichtet.«
    Königin Hylla ließ ihren Blick von Hazel zu dem Pferd und zurück wandern. »Unglaublich.«
    »Die Weissagung«, sagte Kinzie. »Könnte es sein …«
    Hazel konnte fast sehen, wie sich die Hebel im Kopf der Königin in Bewegung setzten und einen Plan formten. »Du hast Mut, Hazel Levesque. Und Arion scheint

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