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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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bewässern und die Erdmutter aufwecken! Was hört man von den Amazonen?«
    »Nur Schweigen«, sagte Stheno. »Wir wissen noch nicht, wer das Duell der vergangenen Nacht gewonnen hat, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis Otrera siegt und uns zu Hilfe kommen kann.«
    »Hm.« Polybotes kratzte sich zerstreut einige Schlangen aus den Haaren. »Dann sollten wir vielleicht noch warten. Morgen bei Sonnenuntergang beginnt das Fest der Fortuna. Dann müssen wir das Camp besetzen, Amazonen in oder her. Bis dahin haut rein! Fangt an zu graben! Wir schlagen unser Lager hier oben auf.«
    »Ja, Großer!« Dann teilte Stheno den Truppen mit: »Hündchen im Schlafrock für alle!«
    Die Monster jubelten.
    Polybotes hob die Hände und nahm das Tal in sich auf wie ein Panoramabild. »Ja, blast ihr nur in eure kleinen Hörner, Halbgötter. Bald wird das Erbe Roms zum letzten Mal zerstört werden!«
    Der Traum verblasste.
    Percy fuhr hoch, als das Flugzeug zum Anflug auf Anchorage ansetzte.
    Hazel legte ihm die Hand auf die Schulter. »Gut geschlafen?«
    Percy setzte sich benommen auf. »Wie lange war ich weg?«
    Frank stand im Mittelgang und verstaute seinen Speer und seinen neuen Bogen in einer Skitasche. »Ein paar Stunden«, sagte er. »Wir sind fast da.«
    Percy schaute aus dem Fenster. Ein glitzernder Fjord schlängelte sich zwischen verschneiten Bergen. In der Ferne war eine Stadt aus der Wildnis gemeißelt, umgeben von üppigem grünen Wald auf der einen und eisigen schwarzen Stränden auf der anderen Seite.
    »Willkommen in Alaska«, sagte Hazel. »Jetzt können die Götter uns nicht mehr helfen.«

XXXVIII
    Percy
    Der Pilot sagte, das Flugzeug könne nicht auf sie warten, aber Percy war das nur recht. Wenn sie bis zum nächsten Tag überlebten, würden sie schon eine andere Rückkehrmöglichkeit finden – alles, nur kein Flugzeug.
    Er hätte eigentlich deprimiert sein müssen. Er saß in Alaska fest, dem Herrschaftsbereich des Riesen, ohne Kontakt zu seinen alten Freunden, während gerade seine Erinnerungen zurückkehrten. Er hatte ein Bild von Polybotes’ Armee gesehen, die kurz vor dem Einmarsch in Camp Jupiter stand. Er hatte erfahren, dass die Riesen ihn als eine Art Menschenopfer benutzen wollten, um Gaia aufzuwecken. Außerdem war am nächsten Tag das Fest der Fortuna. Er, Frank und Hazel mussten bis dahin eine unmögliche Aufgabe lösen. Bestenfalls würden sie den Tod befreien, der dann vielleicht Percys zwei Freunde mit in die Unterwelt nehmen würde. Keine freudigen Aussichten.
    Dennoch fühlte Percy sich seltsam belebt. Der Traum hatte seine Stimmung gehoben. Er konnte sich an Tyson erinnern, an seinen Bruder. Sie hatten zusammen gekämpft, hatten Siege gefeiert, hatten im Camp Half-Blood gute Zeiten gehabt. Er erinnerte sich an sein Zuhause und das gab ihm eine neue Entschlossenheit zu siegen. Er kämpfte jetzt für zwei Camps – und für zwei Familien.
    Juno hatte seine Erinnerungen gestohlen und ihn aus einem bestimmten Grund ins Camp Jupiter geschickt. Das wusste er jetzt. Er hätte ihr noch immer gern eine in ihr göttliches Gesicht gesemmelt, aber immerhin begriff er, was sie vorgehabt hatte. Wenn die beiden Camps zusammenarbeiteten, dann hätten sie eine Chance, ihre gemeinsamen Feinde zu stoppen. Getrennt waren beide Camps dem Untergang geweiht.
    Es gab noch andere Gründe, aus denen Percy Camp Jupiter retten wollte. Gründe, die er nicht in Worte zu kleiden wagte – jetzt jedenfalls noch nicht. Plötzlich sah er für sich und Annabeth eine Zukunft, die er sich noch nie ausgemalt hatte.
    Während sie mit einem Taxi nach Anchorage hineinfuhren, erzählte Percy Frank und Hazel von seinen Träumen. Sie sahen besorgt aus, aber nicht überrascht, als er ihnen erzählte, dass die Armee des Riesen sich um das Camp schloss.
    Frank verschluckte sich fast, als er von Tyson hörte. »Du hast einen Halbbruder, der ein Zyklop ist?«
    »Allerdings«, sagte Percy. »Und damit ist er dein Ur-Ur-Ur…«
    »Bitte.« Frank hielt sich die Ohren zu. »Das reicht.«
    »Wenn er nur Ella ins Camp bringen kann«, sagte Hazel. »Ich mache mir Sorgen um sie.«
    Percy nickte. Er dachte noch immer an die Zeilen der Weissagung, die die Harpyie aufgesagt hatte, über den unter dem Eis verschwindenden Sohn des Neptun und das Zeichen der Athene, das sich in Rom einbrennt. Er wusste nicht so recht, was der erste Teil bedeutete, aber er hatte langsam so eine Ahnung, was den zweiten betraf. Er versuchte, diese Frage zu verdrängen.

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