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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Freundin, die Harpyie, gerettet. Als Vancouver unter ihnen hinter den Wolken verschwand, schlug Frank die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen.
    Das Flugzeug drehte nach links ab.
    Über Lautsprecher war jetzt die Stimme des Piloten zu hören: » Senatus Populusque Romanus, ihr Lieben. Willkommen an Bord. Nächster Halt: Anchorage, Alaska.«

XXXVII
    Percy
    Flugzeug oder Kannibalen? Kein Vergleich.
    Percy wäre lieber in Oma Zhangs Cadillac den ganzen Weg nach Alaska gefahren, verfolgt von mit Feuerbällen schmeißenden Ungeheuern, statt in einer Luxus-Gulfstream zu sitzen.
    Er flog nicht zum ersten Mal. Die Einzelheiten waren undeutlich, aber er erinnerte sich an einen Pegasus namens Blackjack. Er war sogar ein- oder zweimal in einem Flugzeug gewesen, aber ein Sohn des Neptun (oder Poseidon oder was auch immer) hatte in der Luft nichts zu suchen. Immer, wenn das Flugzeug in eine Turbulenz geriet, hämmerte Percys Herz los, und er war sicher, dass Jupiter sie umherschleuderte.
    Er versuchte, sich zu konzentrieren, während Frank und Hazel miteinander redeten. Hazel versicherte Frank, dass er für seine Großmutter alles getan hatte, was er konnte. Frank hatte sie alle vor den Laistrygonen gerettet und aus Vancouver hinausgeschafft. Er war unglaublich tapfer gewesen.
    Frank hatte den Kopf gesenkt, als ob er sich schämte, weil er geweint hatte, aber Percy konnte ihm keine Vorwürfe machen. Der arme Junge hatte gerade erst seine Großmutter verloren und sein Haus in Flammen aufgehen sehen. Und Percy fand ohnehin nichts Verkehrtes daran, ein paar Tränen zu vergießen, vor allem, wenn man soeben eine Armee aus Ungeheuern abgewehrt hatte, die einen zum Frühstück hatten verzehren wollen.
    Percy kam noch immer nicht über die Tatsache hinweg, dass Frank ein entfernter Verwandter war. Frank war also sein … was denn eigentlich? Ur-mal-tausend-Neffe? Zu bizarr, um es auszusprechen.
    Frank weigerte sich zu erklären, was seine »Familiengabe« nun eigentlich war, aber während sie nach Norden flogen, schilderte er immerhin sein Gespräch mit Mars aus der vergangenen Nacht. Er erzählte von der Weissagung, die Juno gemacht hatte, als er ein Baby gewesen war – dass sein Leben an einem Stück Feuerholz hing und dass er Hazel gebeten hatte, dieses Holz für ihn aufzubewahren.
    Einiges davon hatte Percy sich schon gedacht. Hazel und Frank hatten bei ihrem gemeinsamen Blackout offenbar einige wahnwitzige Erlebnisse geteilt und eine Art Abkommen getroffen. Es erklärte auch, warum Frank noch immer aus purer Gewohnheit ständig seine Jackentasche abtastete und warum Feuer ihn so nervös machte. Aber Percy fand es unvorstellbar, welchen Mut Frank aufgebracht haben musste, um sich auf einen Einsatz zu wagen, wo er doch wusste, dass eine kleine Flamme sein Leben auslöschen konnte.
    »Frank«, sagte er. »Ich bin stolz darauf, mit dir verwandt zu sein.«
    Franks Ohren wurden rot. Mit gesenktem Kopf bildete sein Militärhaarschnitt einen schwarzen Pfeil, der nach unten zeigte. »Juno hat irgendeinen Plan mit uns, und der hat mit der Weissagung der Sieben zu tun.«
    »Ja«, knurrte Percy. »Sie hat mir als Hera schon nicht gefallen. Aber als Juno kann ich sie auch nicht besser leiden.«
    Hazel zog ihre Füße auf den Sitz. Sie musterte Percy mit ihren leuchtenden goldenen Augen und er fragte sich, wie sie so ruhig bleiben konnte. Sie war die Jüngste bei diesem Einsatz, aber immer war sie ausgeglichen und tröstete alle. Jetzt flogen sie nach Alaska, wo Hazel schon einmal gestorben war. Sie würden versuchen, Thanatos zu befreien, und der würde Hazel vielleicht in die Unterwelt zurückbringen. Aber sie zeigte keine Angst. Plötzlich kam Percy sich blöd vor, dass er sich vor einer Turbulenz fürchtete.
    »Du bist ein Sohn des Poseidon, stimmt’s?«, fragte sie. »Du bist wirklich ein griechischer Halbgott.«
    Percy griff nach seinem ledernen Halsband. »Ich habe in Portland angefangen, mich zu erinnern, nachdem ich das Gorgonenblut getrunken hatte. Seither kommt alles langsam zurück. Es gibt noch ein Camp – Camp Half-Blood.«
    Allein die Nennung dieses Namens ließ Percy innerlich warm werden. Schöne Erinnerungen spülten über ihn hinweg: der Duft von Erdbeerfeldern in der warmen Sommersonne, ein Feuerwerk, das am 4. Juli den Strand erhellte, Satyrn, die beim abendlichen Lagerfeuer auf ihren Rohrflöten spielten, und ein Kuss auf dem Grund des Sees.
    Hazel und Frank starrten ihn an, als wäre er in eine andere Sprache

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