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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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weiter.«
    Hazel und Frank widersprachen, aber Percy konnte sich schon denken, dass sie gern ein bisschen allein sein wollten.
    Als er ins Camp zurückkam, sah er Mrs O’Leary auf dem Marsfeld mit Hannibal spielen. Endlich hatte sie einen Spielkameraden gefunden, der nicht zimperlich war. Sie tobten umher, knallten gegeneinander, zerstörten Befestigungswälle und amüsierten sich kaiserlich.
    An den Festungstoren blieb Percy stehen und schaute auf das Tal hinaus. Es schien so lange her, dass er mit Hazel hier gestanden und das Camp zum ersten Mal richtig gesehen hatte. Jetzt fand er es wichtiger, den östlichen Horizont zu beobachten.
    Morgen, vielleicht übermorgen, würden seine Freunde aus Camp Half-Blood eintreffen. Sosehr ihm Camp Jupiter auch am Herzen lag, er konnte das Wiedersehen mit Annabeth kaum erwarten. Er sehnte sich nach seinem alten Leben – New York und Camp Half-Blood –, aber eine innere Stimme sagte ihm, es könnte bis zur Heimkehr noch eine Weile dauern. Gaia und die Riesen waren noch nicht geschlagen – noch lange nicht.
    Reyna hatte ihm das zweite Prätorenhaus an der Via Principalis zugeteilt, aber als Percy hineinschaute, wusste er, dass er hier nicht bleiben konnte. Es war schön, aber es war vollgestopft mit Jason Grace’ Sachen. Percy fühlte sich schon nicht wohl dabei, dass er Jasons Prätorenamt übernommen hatte, da wollte er dem Typen nicht auch noch das Haus wegnehmen. Es würde so schon schwierig genug werden, wenn Jason zurückkam – und Percy war sicher, dass Jason auf dem Kriegsschiff mit dem Drachenkopf war.
    Er ging zurück zur Kaserne der Fünften Kohorte und kletterte in sein Bett. Sofort war er eingeschlafen.
    Er träumte, dass er Juno über den Kleinen Tiber trug.
    Sie hatte sich als verrückte alte Pennerin verkleidet, lächelte und sang ein uraltes griechisches Schlaflied, während ihre ledrigen Hände sich um Percys Hals schlossen.
    »Möchtest du mich noch immer schlagen, Lieber?«, fragte sie.
    Percy blieb mitten im Fluss stehen. Er ließ los und die Göttin fiel ins Wasser.
    Als sie auf die Wasseroberfläche aufprallte, verschwand sie und tauchte am Ufer wieder auf. »Meine Güte«, gackerte sie. »Das war nicht gerade heroisch, auch nicht in einem Traum.«
    »Acht Monate«, sagte Percy. »Du hast acht Monate meines Lebens gestohlen für einen Einsatz, der eine Woche gedauert hat. Warum?«
    Juno schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ihr Sterblichen und eure kurzen Leben. Acht Monate sind nichts, mein Lieber. Ich habe einmal acht Jahrhunderte verloren und fast das gesamte Byzantinische Reich verpasst.«
    Percy rief die Kraft des Flusses herbei. Das Wasser wirbelte um ihn herum und hüllte ihn in weißen Schaum.
    »Aber, aber«, sagte Juno. »Jetzt sei doch nicht so empfindlich. Wenn wir Gaia schlagen wollen, müssen unsere Pläne perfekt aufeinander abgestimmt sein. Zuerst mussten Jason und seine Freunde mich aus meinen Gefängnis befreien …«
    »Aus deinem Gefängnis? Du warst im Gefängnis und sie haben dich rausgelassen?«
    »Tu nicht so überrascht, mein Lieber. Ich bin eine reizende alte Dame. Jedenfalls wurdest du im Camp Jupiter erst jetzt gebraucht, um die Römer aus ihrer größten Krise zu retten. Die acht Monate dazwischen … also, ich habe noch andere Dinge zu tun, mein Junge. Gaia aufhalten, hinter Jupiters Rücken agieren, deine Freunde beschützen – das ist eine Vollzeitstelle. Wenn ich dich auch noch vor Gaias Monstern und Intrigen hätte bewahren und dich die ganze Zeit vor deinen Freunden im Osten hätte verbergen müssen – nein, es war viel besser, dich ein Nickerchen machen zu lassen. Du wärst eine Ablenkung gewesen – eine ungesicherte Waffe.«
    »Eine Ablenkung.« Percy spürte, wie das Wasser mit seinem Zorn höherstieg und schneller um ihn herumwirbelte. »Eine ungesicherte Waffe.«
    »Genau. Schön, dass du das verstehst.«
    Percy ließ eine Welle über der alten Frau brechen, aber Juno verschwand einfach und tauchte weiter hinten am Ufer wieder auf.
    »Meine Güte«, sagte sie. »Du bist aber wirklich schlecht gelaunt. Aber du weißt, dass ich Recht habe. Dein Timing hier war perfekt. Du bist ein Held Roms. Und während du geschlafen hast, hat Jason Grace gelernt, den Griechen zu vertrauen. Sie hatten Zeit, die Argo II zu bauen. Zusammen werden du und Jason die Camps vereinen.«
    »Warum ich?«, fragte Percy. »Du und ich, wir haben uns doch noch nie verstanden. Warum willst du eine ungesicherte Waffe in deinem

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