Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
machen, dass wir zu ihm kommen.«
    Auf dem Weg kamen sie an einigen bocksbeinigen Typen vorbei, die am Straßenrand herumlungerten.
    »Hazel!«, rief einer von ihnen und kam mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf sie zugetrottet. Er trug ein verblasstes Hawaiihemd und keine Hose, sondern nur dichtes braunes Ziegenfell. Seine üppige Afromähne wogte und seine Augen waren hinter einer kleinen runden Brille in allen Regenbogenfarben verborgen. Er hielt ein Pappschild hoch, auf dem stand: Ich arbeite singe rede gehe weg für 10 Denarii.«
    »Hallo, Don«, sagte Hazel. »Tut mir leid, wir haben keine Zeit …«
    »Ach, macht nichts! Macht gar nichts!« Don trabte neben ihnen her. »He, der Typ ist neu!« Er grinste Percy an. »Hast du drei Denarii für den Bus? Weil ich meine Brieftasche zu Hause gelassen habe und zur Arbeit muss und …«
    »Don«, sagte Hazel vorwurfsvoll. »Faune haben keine Brieftaschen. Oder Jobs. Oder ein Zuhause. Und Busse haben wir hier auch nicht.«
    »Stimmt«, sagte Don fröhlich. »Aber habt ihr Denarii?«
    »Du bist also Don der Faun?«, fragte Percy.
    »Ja. Und?«
    »Nur so.« Percy versuchte, ernst zu bleiben. »Warum haben Faune denn keine Jobs? Sollten die nicht für das Camp arbeiten?«
    Don blökte empört. »Faune! Für das Camp arbeiten! Lächerlich!«
    »Faune sind, äh, Freigeister«, erklärte Hazel. »Sie hängen hier herum, weil, na ja, weil es ein guter Ort ist, um herumzuhängen und zu betteln. Wir lassen sie gewähren, aber …
    »Ach, Hazel ist wunderbar«, sagte Don. »Sie ist so reizend. Die anderen hier sagen immer nur: ›Hau ab, Don.‹ Aber sie sagt: ›Bitte, hau ab, Don.‹ Ich liebe sie!«
    Der Faun machte einen harmlosen Eindruck, aber Percy fand ihn noch immer beunruhigend. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Faune mehr sein müssten als Obdachlose, die um Denarii betteln.
    Don starrte vor ihnen auf den Boden und keuchte auf. »Volltreffer!«
    Er griff nach etwas, aber Hazel schrie: »Nicht, Don!«
    Sie stieß ihn aus dem Weg und hob ganz schnell einen kleinen leuchtenden Gegenstand auf. Percy sah ihn für einen Moment, ehe Hazel ihn in ihrer Tasche verschwinden ließ. Er hätte schwören können, dass es ein Diamant war.
    »Hör mal, Hazel«, klagte Don. »Davon hätte ich mir ein Jahr lang Donuts kaufen können!«
    »Don, bitte«, sagte Hazel. »Hau ab.«
    Sie klang erschüttert, als ob sie Don soeben vor einem angreifenden kugelsicheren Elefanten gerettet hätte.
    Der Faun seufzte. »Ach, ich kann dir nicht lange böse sein. Aber ich könnte schwören, dass du Glück bringst. Immer, wenn du vorbeikommst …«
    »Auf Wiedersehen, Don«, sagte Hazel rasch. »Percy, gehen wir.«
    Sie lief los. Percy musste einen Sprint hinlegen, um sie einzuholen.
    »Was war das denn?«, fragte er. »Dieser Diamant auf der Straße …«
    »Bitte«, sagte sie. »Frag nicht.«
    In unbehaglichem Schweigen legten sie den restlichen Weg zum Tempelberg zurück. Ein gewundener Steinpfad führte an einer wilden Mischung aus winzigen Altären und massiven Gewölben vorbei. Götterstatuen schienen Percy mit Blicken zu folgen.
    Hazel zeigte ihm den Tempel der Bellona. »Die Göttin des Krieges«, sagte sie. »Das ist Reynas Mutter.« Dann kamen sie an einer riesigen roten Krypta vorbei, die mit Menschenschädeln auf Eisenstäben geschmückt war.
    »Bitte, sag mir, dass wir hier nicht reingehen«, sagte Percy.
    Hazel schüttelte den Kopf. »Das ist der Tempel des Mars Ultor.«
    »Mars … Ares, der Kriegsgott?«
    »Das ist sein griechischer Name«, sagte Hazel. »Aber ja, genau der. Ultor bedeutet Rächer. Er ist der zweitwichtigste Gott Roms.«
    Percy hörte das gar nicht gern. Aus irgendeinem Grunde machte es ihn wütend, dieses hässliche rote Bauwerk anzusehen.
    Er zeigte auf den Gipfel. Wolken wirbelten über dem größten Tempel, einem runden Pavillon mit einem Ring aus weißen Säulen, die ein Kuppeldach trugen. »Ich nehme an, das ist der Tempel des Zeus – äh, ich meine, des Jupiter? Da gehen wir jetzt hin?«
    »Ja«, Hazel schien nervös zu sein. »Da liest Octavian die Augurien – im Tempel des Jupiter Optimus Maximus.«
    Percy musste kurz darüber nachdenken, dann schalteten sich die lateinischen Wörter auf Englisch um. »Jupiter … der Beste und der Größte?«
    »Richtig.«
    »Was ist der Titel des Neptun?«, fragte Percy. »Der Coolste und Großartigste?«
    »Äh, nicht ganz.« Hazel zeigte auf ein blaues Häuschen von der Größe eines Werkzeugschuppens. Ein

Weitere Kostenlose Bücher