Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
Heutzutage nehmen wir das hier.«
    Er warf Percy das wuschelige Ding zu. Es war ein ausgeweideter Teddybär. Dann sah Percy zu Füßen der Jupiterstatue einen ganzen Haufen von verstümmelten Stofftieren.
    »Im Ernst?«, fragte Percy.
    Octavian stieg von der Empore. Er war um die achtzehn, aber so mager und krankhaft bleich, dass er auch für jünger hätte durchgehen können. Auf den ersten Blick wirkte er harmlos, aber als er näher kam, war Percy sich nicht mehr so sicher. Octavians Augen funkelten mit brutaler Neugier, als ob er Percy ebenso leicht ausweiden könnte wie einen Teddybären, wenn er sich davon irgendeine Erkenntnis erhoffte.
    Octavian kniff die Augen zusammen. »Du kommst mir nervös vor.«
    »Du erinnerst mich an jemanden«, sagte Percy. »Ich weiß nur nicht, an wen.«
    »Möglicherweise meinen Namensvetter Octavian – Augustus Caesar. Alle sagen, dass ich ihm bemerkenswert ähnlich sehe.« Percy glaubte nicht, dass es das war, aber er bekam seine Erinnerung nicht zu fassen. »Warum hast du mich den ›Griechen‹ genannt?«
    »Das habe ich in den Augurien gelesen.« Octavian zeigte mit dem Messer auf die Innereien der Stofftiere, die auf dem Altar lagen. »Die Botschaft war: Der Grieche ist eingetroffen . Oder vielleicht auch: Der Geier ist ergriffen . Ich glaube aber, die erste Interpretation trifft zu. Du möchtest in die Legion eintreten?«
    Hazel sprach für Percy. Sie erzählte Octavian alles, was seit ihrer Begegnung am Tunneleingang passiert war – über die Gorgonen, den Kampf am Fluss, die Erscheinung der Juno, ihr Gespräch mit Reyna.
    Als sie Juno erwähnte, sah Octavian überrascht aus.
    »Juno«, sagte er nachdenklich. »Wir nennen sie Juno Moneta. Juno die Warnerin. Sie erscheint in Krisenzeiten, um Rom über große Bedrohungen zu informieren.«
    Er sah Percy an, als wollte er sagen: zum Beispiel geheimnisvolle Griechen.
    »Ich habe gehört, dass diese Woche das Fest der Fortuna ist«, sagte Percy. »Die Gorgonen behaupten, dass es an diesem Tag eine Invasion geben wird. Hast du die in den Eingeweiden gesehen?«
    »Leider nein.« Octavian seufzte. »Der Wille der Götter ist schwer zu entschlüsseln. Und dieser Tage ist mein Blick noch trüber.«
    »Hast du nicht … ich weiß nicht … ein Orakel oder so was?«, fragte Percy.
    »Ein Orakel!« Octavian lächelte. »Was für ein niedlicher Vorschlag. Nein, ich fürchte, uns sind die Orakel ausgegangen. Aber wenn wir uns auf die Suche nach den Sibyllinischen Büchern gemacht hätten, wie ich das vorgeschlagen habe …«
    »Den Siby-was?«, fragte Percy.
    »Weissagungsbücher«, sagte Hazel, »von denen Octavian geradezu besessen ist. Die Römer haben sie befragt, wenn sich Katastrophen andeuteten. Die meisten glauben, dass sie beim Untergang Roms verbrannt sind.«
    » Manche glauben das«, korrigierte Octavian. »Leider will unsere derzeitige Leitung keine Suche nach ihnen gestatten …«
    »Weil Reyna nicht blöd ist«, sagte Hazel.
    »Deshalb bleiben uns nur wenige Fetzen aus den Büchern«, sagte Octavian unverdrossen. »Mit einigen wenigen geheimnisvollen Weissagungen wie dieser.«
    Er nickte zu den Inschriften auf dem Marmorboden. Percy starrte die Zeilen an und erwartete eigentlich nicht, sie zu verstehen. Er hätte sich fast verschluckt.
    »Die da.« Er zeigte darauf und übersetzte beim Vorlesen. » Dem Ruf werden folgen der Halbblute sieben. Die Welt wird sterben in Sturm und Feuer. «
    »Ja, ja.« Octavian redete weiter, ohne hinzusehen. » Ein letzter Atem ist zur Erfüllung des Eides geblieben, und der Feind trägt Waffen zu des Todes Gemäuer. «
    »Ich … ich kenne diese Weissagung.« Percy hatte das Gefühl, der Donner bringe den Tempel wieder zum Beben. Dann ging ihm auf, dass er am ganzen Leib zitterte. »Die ist wichtig.«
    Octavian hob eine Augenbraue. »Natürlich ist die wichtig. Wir nennen sie die Weissagung der Sieben, aber sie ist mehrere Tausend Jahre alt. Wir wissen nicht, was sie bedeutet. Immer, wenn jemand versucht, sie zu deuten … Na ja, das kann dir Hazel erzählen. Dann passieren schlimme Dinge.«
    Hazel starrte ihn wütend an. »Lies einfach für Percy die Augurien. Kann er in die Legion eintreten oder nicht?«
    Percy konnte fast sehen, wie Octavians Gedanken arbeiteten, berechneten, ob Percy nützlich sein würde oder nicht. Er streckte die Hand nach Percys Rucksack aus. »Das ist aber ein wunderbares Exemplar. Darf ich?«
    Percy begriff nicht, was er meinte, aber Octavian schnappte sich

Weitere Kostenlose Bücher