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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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das Pandakissen aus dem Schnäppchenmarkt, das oben aus dem Rucksack lugte. Es war einfach ein blödes Kuscheltier, aber Percy trug es schon lange mit sich herum. Er hatte es sozusagen lieb gewonnen. Octavian drehte sich zum Altar um und hob sein Messer.
    »He!«, protestierte Percy.
    Octavian schlitzte den Bauch des Pandas auf und streute die Füllung über den Altar. Dann stieß er den Pandakadaver beiseite, murmelte über den Fusseln einige Wörter und drehte sich mit einem strahlenden Lächeln um.
    »Gute Nachrichten«, sagte er. »Percy darf in die Legion eintreten. Wir werden ihm beim Abendappell einer Kohorte zuteilen. Sag Reyna, ich bin einverstanden.«
    Hazels Schultern entspannten sich. »Äh … super. Dann komm, Percy.«
    »Ach, und, Hazel«, sagte Octavian. »Es freut mich, Percy in die Legion aufnehmen zu können. Aber bei der Wahl des Prätors wirst du hoffentlich daran denken …«
    »Jason ist nicht tot«, fauchte Hazel. »Du bist der Augur. Du müsstest ihn suchen!«
    »Das tu ich doch!« Octavian zeigte auf die vielen ausgeweideten Tiere. »Ich frage die Götter jeden Tag! Leider habe ich auch nach sechs Monaten nichts gefunden. Natürlich suche ich weiter. Aber wenn Jason bis zum Fest der Fortuna noch nicht wieder aufgetaucht ist, müssen wir handeln. Wir können das Machtvakuum nicht länger dulden. Ich hoffe, du unterstützt meine Kandidatur als Prätor. Es würde mir so viel bedeuten.«
    Hazel ballte die Fäuste. »Ich soll DICH unterstützen?«
    Octavian zog seine Toga aus und legte sie mit dem Messer auf den Altar. Percy sah die sieben Striche auf Octavians Arm – sieben Jahre Camp, nahm Percy an. Octavians Zeichen war eine Leier, das Symbol des Apollo. »Immerhin«, sagte Octavian zu Hazel, »könnte ich dir vielleicht helfen. Es wäre eine Schande, wenn diese schlimmen Gerüchte über dich weiter im Umlauf blieben. Oder, was die Götter verhüten mögen, sich als die Wahrheit erwiesen.«
    Percy steckte die Hand in die Tasche und packte seinen Kugelschreiber. Der Typ wollte Hazel erpressen, das war sonnenklar. Ein Zeichen von Hazel, und Percy würde Springflut ausfahren. Mal sehen, wie es Octavian gefiel, sich am anderen Ende einer Klinge zu befinden.
    Hazel holte tief Luft. Ihre Fingerknöchel waren weiß. »Ich werde es mir überlegen.«
    »Hervorragend«, sagte Octavian. »Übrigens, dein Bruder ist hier.«
    Hazel erstarrte. »Mein Bruder? Warum?«
    Octavian zuckte mit den Schultern. »Warum tut dein Bruder überhaupt irgendwas? Er wartet beim Schrein eures Vaters auf dich. Aber … äh, lade ihn nicht ein, zu lange zu bleiben. Er hat eine beunruhigende Wirkung auf die anderen. Und wenn ihr mich jetzt entschuldigt, dann suche ich weiter nach unserem armen verlorenen Freund Jason. Nett, dich kennenzulernen, Percy.«
    Hazel rannte aus dem Pavillon und Percy lief hinterher. Er war bestimmt in seinem ganzen Leben noch nie so froh darüber gewesen, einen Tempel verlassen zu können.
    Während Hazel den Hügel hinablief, fluchte sie auf Latein. Percy verstand nicht alles, aber er bekam immerhin »Gorgonensohn« und »machtgeile Schlange« mit sowie einige auserlesene Vorschläge, wohin Octavian sich sein Messer stecken sollte.
    »Ich hasse den Kerl einfach«, murmelte sie auf Englisch. »Wenn ich etwas zu sagen hätte …«
    »Aber der wird doch nicht wirklich zum Prätor gewählt werden, oder?«, fragte Percy.
    »Ich wünschte, ich könnte da sicher sein. Octavian hat eine Menge Freunde, die meisten hat er gekauft. Die anderen im Camp haben Angst vor ihm.«
    »Angst vor diesem mageren kleinen Wicht?«
    »Unterschätze ihn ja nicht. Reyna ist für sich genommen nicht so schlecht, aber wenn Octavian sich die Macht mit ihr teilt …« Hazel schauderte es. »Gehen wir zu meinem Bruder. Der möchte dich bestimmt kennenlernen.«
    Percy hatte nichts dagegen. Er wollte gern diesen geheimnisvollen Bruder treffen, vielleicht etwas über Hazels Hintergrund erfahren – wer ihr Vater war, welches Geheimnis sie verbarg. Percy konnte nicht glauben, das sie irgendeinen Grund hatte, sich schuldig zu fühlen. Sie kam ihm zu nett vor. Aber Octavian hatte sich aufgeführt, als ob er etwas echt Übles gegen sie vorbringen könnte.
    Hazel führte Percy zu einer schwarzen Krypta, die in den Hang eingelassen war. Vor dem Eingang stand ein Junge in schwarzen Jeans und einer Fliegerjacke.
    »Hallo«, rief Hazel. »Ich bringe einen Freund mit.«
    Der Junge drehte sich um. Percy hatte wieder dieses seltsame

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