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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gehandelt: am Leben bleiben, Halbgötter und ihre Kinder rekrutieren, Rom erhalten. Seitdem machen wir immer weiter, wir gehen immer dahin, wo der römische Einfluss am stärksten ist. Seit einigen Jahrhunderten sind wir in den USA.«
    Das klang so verrückt, dass Percy es ohne Zögern glaubte. Es klang sogar vertraut, wie etwas, das er immer schon gewusst hatte.
    »Und du bist in der Fünften Kohorte«, sagte er. »Die vielleicht nicht die allerbeliebteste ist?«
    Hazel runzelte die Stirn. »Ja. Ich bin im vorigen September eingetreten.«
    »Also … nur ein paar Wochen, ehe dieser Jason verschwunden ist.«
    Percy wusste, dass er einen wunden Punkt erwischt hatte. Hazel schlug die Augen nieder. Sie schwieg lange genug, um jeden Pflasterstein zu zählen.
    »Komm jetzt«, sagte sie schließlich. »Ich zeig dir meinen Lieblingsausblick.«
    Sie blieben vor dem Haupteingang stehen. Die Festung lag am höchsten Punkt des Tales, weshalb sie so ungefähr alles sehen konnten.
    Die Straße führte hinunter zum Fluss und teilte sich dort. Ein Pfad führte über eine Brücke nach Süden, zu dem Hügel mit den vielen Tempeln. Eine andere Straße führte nach Norden in die Stadt, eine Miniversion des alten Rom. Anders als das Militärlager sah die Stadt chaotisch und bunt aus, mit einer wild zusammengewürfelten Mischung von Häusern. Noch aus dieser Entfernung konnte Percy auf dem Platz in der Mitte Menschen sehen, er sah Leute, die auf einem Markt herumwimmelten, und Eltern mit Kindern, die im Park spielten.
    »Ihr habt hier Familien?«, fragte er.
    »In der Stadt, natürlich«, sagte Hazel. »Wenn du in die Legion aufgenommen worden bist, musst du zehn Jahre Dienst tun. Danach kannst du austreten, wann immer du willst. Die meisten Halbgötter gehen dann in die sterbliche Welt. Aber einige – na ja, für die ist es draußen ganz schön gefährlich. Das Tal hier ist eine Freistätte. Man kann in der Stadt aufs College gehen, kann heiraten, Kinder haben, in Rente gehen, wenn man alt wird. Es ist der einzige sichere Ort auf der Welt für Leute wie uns. Insofern, ja, viele Veteranen lassen sich dort häuslich nieder, unter dem Schutz der Legion.«
    Erwachsene Halbgötter, Halbgötter, die ohne Angst leben konnten, heirateten, eine Familie gründeten. Percy konnte es einfach nicht fassen. Es klang zu schön, um wahr zu sein. »Aber wenn dieses Tal angegriffen wird?«
    Hazel spitzte die Lippen. »Wir haben unsere Verteidigungsanlagen. Die Grenzen sind magisch geschützt. Aber wir sind nicht mehr so stark wie früher. In letzter Zeit kommt es immer häufiger zu Angriffen von Monstern. Was du über die Gorgonen gesagt hast, dass sie nicht sterben … das ist auch uns aufgefallen, bei anderen Monstern.«
    »Weißt du, woran das liegt?«
    Hazel wandte sich ab. Percy konnte sehen, dass sie etwas verschwieg – etwas, worüber sie nicht sprechen durfte.
    »Das … das ist nicht so einfach«, sagte sie. »Mein Bruder sagt, der Tod sei nicht …«
    Sie wurde von einem Elefanten unterbrochen.
    Jemand hinter ihnen brüllte: »Aus dem Weg!«
    Hazel riss Percy von der Straße weg, als ein Halbgott auf einem ausgewachsenen Dickhäuter mit schwarzer Kevlar-Rüstung vorüberjagte. Auf der Seite der Rüstung stand das Wort »ELEFANT«, was Percy ein wenig überflüssig fand.
    Der Elefant donnerte die Straße entlang und bog nach Norden ab, auf ein weites Feld zu, wo Verteidigungsanlagen gebaut wurden.
    Percy spuckte Staub aus. »Was zum …?«
    »Ein Elefant«, erklärte Hazel.
    »Ja, habe ich gelesen. Warum habt ihr einen Elefanten mit kugelsicherer Weste?«
    »Wegen der Kriegsspiele heute Abend«, sagte Hazel. »Das ist Hannibal. Wenn er nicht mitmachen darf, ist er sauer.«
    »Das können wir natürlich nicht zulassen.«
    Hazel lachte. Es war schwer zu glauben, dass sie eben noch so düster ausgesehen hatte. Percy fragte sich, was sie wohl hatte sagen wollen. Sie hatte einen Bruder. Aber sie hatte auch behauptet, sie sei im Camp die Einzige mit ihrem göttlichen Elternteil.
    Percy wusste nicht, was er von ihr halten sollte. Sie wirkte sympathisch und unkompliziert und reif für kaum mehr als dreizehn Jahre. Aber sie schien auch eine tiefe Traurigkeit in sich zu tragen, als ob sie sich aus irgendeinem Grund schuldig fühlte.
    Hazel zeigte nach Süden auf das andere Flussufer. Über dem Tempelberg zogen sich dunkle Wolken zusammen. Blitze hüllten die Denkmäler in blutrotes Licht.
    »Octavian ist am Werk«, sagte Hazel. »Wir sollten

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