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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Augen. »Du? Du bist mein …«
    Er legte ihr die Hand unters Kinn. »Ich bin Pluto. Das Leben ist nie leicht für meine Kinder, aber du trägst eine besondere Last. Jetzt, wo du dreizehn bist, müssen wir Vorkehrungen treffen …«
    Sie schob seine Hand weg.
    »Du hast mir das angetan?«, fragte sie wütend. »Du hast mich und meine Mutter verflucht? Du hast uns alleingelassen?«
    Ihre Augen brannten vor Tränen. Dieser reiche weiße Mann in dem feinen Anzug sollte ihr Vater sein? Und jetzt, wo sie dreizehn war, ließ er sich zum ersten Mal blicken und behauptete, es tue ihm leid?
    »Du bist böse!«, brüllte sie. »Du hast unser Leben ruiniert!«
    Pluto kniff die Augen zusammen. »Was hat deine Mutter dir erzählt, Hazel? Hat sie ihren Wunsch nie erklärt? Oder dir gesagt, warum du mit einem Fluch geboren worden bist?«
    Hazel war zu wütend, um etwas zu sagen, aber Pluto schien ihr die Antworten vom Gesicht abzulesen.
    »Nein …« Er seufzte. »Wohl nicht. Viel einfacher, mir die Schuld zu geben.«
    »Wie meinst du das?«
    Pluto seufzte. »Armes Kind. Du bist zu früh geboren worden. Ich kann deine Zukunft nicht genau erkennen, aber eines Tages wirst du deinen Platz finden. Ein Nachkomme des Neptun wird deinen Fluch wegwaschen und dir Frieden schenken. Ich fürchte aber, dass das noch viele Jahre dauern wird …«
    Hazel verstand nichts von alledem. Ehe sie etwas sagen konnte, streckte Pluto die Hand aus. Ein Zeichenblock und eine Schachtel Buntstifte tauchten in seiner Hand auf.
    »Ich habe gehört, du liebst Kunst und Reiten«, sagte er. »Das ist für deine Kunst. Was das Pferd angeht …« Seine Augen funkelten. »Das musst du dir selbst beschaffen. Und jetzt muss ich mit deiner Mutter reden. Alles Gute zum Geburtstag, Hazel.«
    Er machte kehrt und stieg die Treppe hoch – einfach so, als ob er Hazel von seiner Aufgabenliste gestrichen und sie schon vergessen hätte. Alles Gute zum Geburtstag. Los, mal ein Bild. Wir sehen uns in dreizehn Jahren.
    Sie war so überrascht, so wütend, so durch und durch verwirrt, dass sie wie angewachsen unten an der Treppe stehenblieb. Sie wollte die Buntstifte auf den Boden werfen und darauf herumtrampeln. Sie wollte hinter Pluto herrennen und ihm einen Tritt versetzen. Sie wollte weglaufen, Sammy holen, ein Pferd stehlen, die Stadt verlassen und nie wieder zurückkehren. Aber sie tat nichts von alldem.
    Über ihr wurde die Wohnungstür geöffnet und Pluto ging hinein.
    Hazel zitterte noch immer nach seiner kalten Berührung, aber sie schlich die Treppe hoch, weil sie wissen wollte, was er jetzt tat. Was würde er Queen Marie sagen? Und wer würde antworten – Hazels Mutter oder diese schreckliche Stimme?
    Als sie bei der Tür ankam, hörte Hazel streitende Stimmen. Sie schaute hinein. Ihre Mutter schien wieder normal zu sein – kreischend warf sie mit Gegenständen um sich, während Pluto versuchte, ihr beruhigend zuzureden.
    »Marie, das ist Wahnsinn«, sagte er. »Ich werde keinerlei Möglichkeiten haben, dich zu beschützen.«
    »Mich zu beschützen?«, schrie Queen Marie. »Wann hast du mich denn je beschützt?«
    Plutos dunkler Anzug schimmerte, als ob die im Stoff gefangenen Seelen in Erregung gerieten.
    »Du hast ja keine Ahnung«, sagte er. »Ich habe dich am Leben erhalten, dich und das Kind. Ich habe überall Feinde, bei Göttern und Menschen. Jetzt, durch den Krieg, wird es nur noch schlimmer werden. Du musst da bleiben, wo ich dich …«
    »Die Polizei hält mich für eine Mörderin«, schrie Queen Marie. »Meine Kunden wollen mich als Hexe aufhängen. Und Hazel – ihr Fluch wird immer schlimmer. Was du Schutz nennst, bringt uns um!«
    Pluto hob flehend die Hände. »Marie, bitte …«
    »Nein!« Queen Marie drehte sich zur Abstellkammer um, zog einen Lederkoffer heraus und knallte ihn auf den Tisch. »Wir gehen«, verkündete sie. »Du kannst dir deinen Schutz sonst wohin stecken. Wir gehen in den Norden.«
    »Marie, das ist eine Falle«, warnte Pluto. »Wer immer dir Dinge ins Ohr flüstert, wer immer dich gegen mich aufstachelt …«
    » Du hast mich gegen dich aufgestachelt!« Sie griff nach einer Porzellanvase und warf damit nach ihm. Die Vase zerbrach auf dem Boden und Edelsteine kullerten in alle Richtungen – Smaragde, Rubine, Diamanten. Hazels gesamte Sammlung.
    »Ihr werdet das nicht überleben«, sagte Pluto. »Wenn ihr in den Norden geht, wird das euer beider Tod sein. Das sehe ich deutlich voraus.«
    »Raus hier!«, sagte

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