Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
Unterwassermassage nicht gefallen? Vielleicht war die Maniküre verunglückt?
»Ich habe keine Ahnung«, sagte er. »Da deine Hunde mich nicht angreifen, glaubst du mir hoffentlich. Ich sage die Wahrheit.«
Aurum und Argentum knurrten. Percy hatte das Gefühl, dass sie dachten: Los, lüg! Los, lüg!
Reyna tippte auf den Silberring.
»Ich glaube, dass du ehrlich bist«, sagte sie. »Aber das tun nicht alle hier im Camp. Octavian hält dich für einen Spion. Er glaubt, dass du von Gaia geschickt worden bist, um unsere Schwächen zu ermitteln und uns abzulenken. Er glaubt die alten Sagen über die Griechen.«
»Die alten Sagen?«
Reynas Hand war auf halbem Weg zwischen ihrem Dolch und den Gummibärchen zum Stillstand gekommen. Percy hatte das Gefühl, wenn sie jetzt eine plötzliche Bewegung machte, würde sie nicht nach den Süßigkeiten greifen.
»Manche glauben, dass es noch immer griechische Halbgötter gibt«, sagte sie. »Helden, die sich an die älteren Erscheinungen der Götter halten. Es gibt Sagen über Schlachten zwischen römischen und griechischen Helden in relativ modernen Zeiten – dem amerikanischen Bürgerkrieg zum Beispiel. Ich habe keine Beweise dafür, und falls unsere Laren etwas wissen, dann wollen sie es nicht sagen. Aber Octavian glaubt, dass die Griechen noch existieren, dass sie unseren Untergang planen und sich mit Gaia verbündet haben. Er glaubt, dass du zu ihnen gehörst.«
»Und glaubst du das auch?«
»Ich glaube, dass du von irgendwo kommen musst«, sagte sie. »Du bist wichtig und gefährlich. Gleich zwei Gottheiten haben seit deinem Eintreffen ein besonderes Interesse an dir gezeigt, und da kann ich nicht glauben, dass du dem Olymp schaden willst … oder Rom.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber ich kann mich natürlich irren. Vielleicht haben die Götter dich geschickt, um meine Urteilskraft auf die Probe zu stellen. Aber ich glaube … ich glaube, du bist hergeschickt worden, um den Verlust von Jason auszugleichen.«
Jason … Percy kam in diesem Camp nicht weit, ohne diesen Namen zu hören.
»So, wie du über ihn redest …«, sagte Percy. »Wart ihr ein Paar?«
Reynas Blicke durchbohrten ihn – wie die Blicke einer hungrigen Wölfin. Percy hatte genug hungrige Wölfe gesehen, um das zu erkennen.
»Wir hätten eins werden können«, sagte Reyna. »Mit der Zeit. Prätoren arbeiten eng zusammen. Da kommt es oft vor, dass sie sich verlieben. Aber Jason war erst wenige Monate Prätor, als er verschwunden ist. Und seither bedrängt mich Octavian und verlangt Neuwahlen. Ich habe bis jetzt widerstanden. Ich brauche einen Partner für diese Aufgabe – aber jemand wie Jason wäre mir lieber. Ein Krieger, kein Intrigant.«
Sie wartete. Percy begriff, dass sie ihm eine stumme Einladung schickte.
Seine Kehle war wie ausgedörrt. »Oh … du meinst … oh.«
»Ich glaube, die Götter haben dich geschickt, um mir zu helfen«, sagte Reyna. »Ich weiß nicht, woher du kommst, genauso wenig wie vor vier Jahren. Aber ich halte dein Eintreffen hier für eine Art Wiedergutmachung. Beim letzten Mal hast du mein Zuhause zerstört. Jetzt bist du hergeschickt worden, um mein Zuhause zu retten. Ich nehme dir das Vergangene nicht übel, Percy. Meine Schwester hasst dich zwar noch immer, aber mich hat das Schicksal hierher ins Camp Jupiter gebracht. Ich habe meine Sache gut gemacht. Ich bitte dich nur, mit mir für die Zukunft zu arbeiten. Ich habe vor, dieses Camp zu retten.«
Die Metallhunde starrten ihn wütend an, ihre Mäuler waren in geblecktem Zustand erstarrt. Percy fand es dennoch schwerer, Reyna in die Augen zu schauen.
»Klar werde ich dir helfen«, versprach er. »Aber ich bin neu hier. Du hast eine Menge guter Leute, die dieses Camp besser kennen als ich. Wenn wir bei diesem Einsatz Erfolg haben, werden Hazel und Frank als Helden dastehen. Du könntest sie oder ihn fragen …«
»Bitte«, sagte Reyna. »Niemand wird einem Kind des Pluto folgen. Dieses Mädchen hat so etwas an sich … und es gibt Gerüchte über ihre Herkunft … nein, sie geht nicht. Und Frank Zhang, der hat ein gutes Herz, aber er ist hoffnungslos naiv und unerfahren. Und wenn die anderen hier im Camp von seiner Familiengeschichte erführen …«
»Familiengeschichte?«
»Was ich sagen will, ist, dass die wahre Macht bei diesem Einsatz bei dir liegt. Du bist ein erfahrener Veteran. Ich habe gesehen, wozu du fähig bist. Ein Sohn des Neptun wäre nicht meine erste Wahl, aber wenn du
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