Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
seufzte. Er drehte sich zu Hazel und Frank um und versuchte, sich etwas Aufmunterndes einfallen zu lassen, das er sagen konnte.
Eine bekannte Stimme verlangte: »Die Ausweise, bitte.«
Eine Statue des Terminus tauchte oben auf dem Hügel auf. Das Marmorgesicht des Gottes runzelte verärgert die Stirn. »Na? Macht schon!«
»Du schon wieder?«, fragte Percy. »Ich dachte, du bewachst nur die Stadt.«
Terminus schnaubte. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Herr Regelbrecher. Normalerweise bewache ich die Stadt, aber Fernreisenden biete ich gern ein wenig Extra-Sicherheit an den Grenzen des Camps. Ihr hättet zwei Stunden vor der geplanten Startzeit hier sein müssen. Aber nun müssen wir es eben irgendwie so schaffen. Also komm her jetzt, damit ich dich abtasten kann.«
»Aber du hast keine …« Percy unterbrach sich. »Äh, klar.«
Er trat vor die armlose Statue. Terminus führte eine sorgfältige mentale Durchsuchung durch.
»Du scheinst sauber zu sein«, entschied Terminus. »Hast du irgendwas zu deklarieren?«
»Ja«, sagte Percy. »Ich deklariere das hier als Blödsinn.«
»Hmpf. Probatio -Tafel: Percy Jackson, Fünfte Kohorte, Sohn des Neptun. Schön, kannst durch. Hazel Levesque, Tochter des Pluto. Gut. Irgendwelche fremden Währungen oder, äh, Edelmetalle zu verzollen?«
»Nein«, murmelte Hazel.
»Bist du sicher?«, fragte Terminus. »Letztes Mal war …«
»Nein!«
»Na, ihr habt aber schlechte Laune«, sagte der Gott. »So ist das bei Einsätzen, alle haben es immer eilig. Und jetzt wollen wir mal sehen. Frank Zhang. Ah! Zenturio? Gut gemacht, Frank. Und dieser Haarschnitt entspricht haargenau den Regeln – ich bin zufrieden. Dann los mit dir, Zenturio Zhang. Brauchst du heute irgendwelche Wegbeschreibungen?«
»Nein. Nein, ich glaube nicht.«
»Geht einfach runter zur U-Bahn-Station«, sagte Terminus trotzdem. »Steigt in der Twelfth Street in Oakland um. Ihr müsst zur Station Fruitvale. Von dort aus könnt ihr zu Fuß gehen oder mit dem Bus nach Alameda fahren.«
»Habt ihr denn keine magischen U-Bahnen oder so was?«, fragte Percy.
»Magische Züge!«, schimpfte Terminus. »Als Nächstes willst du deine private Sicherheitskontrolle und freien Zutritt zur VIP-Lounge. Passt einfach auf euch auf und hütet euch vor Polybotes. Noch so ein Gesetzesverächter – bah! Ich wünschte, ich könnte ihn mit bloßen Händen erwürgen.«
»Warte mal, wer?«, fragte Percy.
Terminus machte ein Gesicht, als ob er seinen nicht vorhandenen Bizeps spielen ließe. »Ach, vergiss es. Nehmt euch einfach vor ihm in Acht. Ich könnte mir vorstellen, dass er einen Sohn des Neptun aus einer Meile Entfernung riechen kann. Und jetzt los mit euch. Viel Glück!«
Eine unsichtbare Kraft versetzte ihnen einen Tritt und sie flogen über die Grenze. Als Percy sich umschaute, war Terminus verschwunden. Das ganze Tal war verschwunden. In den Berkeley Hills schien es nirgendwo ein römisches Camp zu geben.
Percy sah seine Freunde an. »Irgendeine Ahnung, wovon Terminus da geredet hat? Wir sollen uns hüten vor … irgendeinem Polypen oder so?«
»Poh-lie-boo-tess«, Hazel kostete den Namen sorgfältig aus. »Nie von dem Kerl gehört.«
»Klingt griechisch,« sagte Frank.
»Das erklärt natürlich alles.« Percy seufzte. »Na, vermutlich sind wir gerade auf dem Geruchsradarschirm jedes Monsters im Umkreis von zehn Kilometern aufgetaucht. Wir sollten machen, dass wir weiterkommen.«
Sie brauchten zwei Stunden, um den Hafen von Alameda zu erreichen. Im Vergleich zu den Monaten, die hinter Percy lagen, war es einfach. Kein Monster griff sie an. Niemand sah Percy an, als wäre er ein wildes Waisenkind.
Frank hatte seinen Speer, seinen Bogen und seinen Köcher in einer langen Skitasche verstaut. Hazels Kavallerieschwert war in einen Schlafsack gewickelt, der über ihrem Rücken hing. Zusammen sahen die drei aus wie ganz normale Jugendliche, die irgendwo anders übernachten wollten. Sie gingen zum Bahnhof Rockridge, kauften sich mit sterblichem Geld Fahrkarten und nahmen die nächste Bahn.
In Oakland stiegen sie aus. Sie mussten durch einige arg heruntergekommene Viertel gehen, aber niemand belästigte sie. Immer, wenn die Mitglieder der lokalen Gangs nahe genug kamen, um Percy in die Augen zu schauen, wichen sie eilig zurück. In den vergangenen Monaten hatte er sein Wolfsstarren perfektioniert – ein Blick, der sagte: Egal, für wie übel du dich hältst – ich bin schlimmer. Nachdem er Seeungeheuer
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