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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sagte Nico. »Aber jetzt ist Thanatos in Gefangenschaft geraten und liegt in Ketten.«
    Frank hob die Hand. »Äh … wie legt man den Tod in Ketten?«
    »Es ist nicht das erste Mal«, sagte Nico. »In den alten Zeiten hat ein gewisser Sisyphos den Tod in eine Falle gelockt und ihn gefesselt. Und ein anderes Mal hat Herkules ihn zu Boden gerungen.«
    »Und jetzt hat ein Riese ihn gefangen«, sagte Percy. »Wenn wir also Thanatos befreien können, dann bleiben die Toten tot?« Er sah Gwen an. »Äh … war nicht böse gemeint.«
    »So einfach ist das nicht«, sagte Nico.
    Octavian verdrehte die Augen. »Was für eine Überraschung.«
    »Du meinst des Todes Gemäuer«, sagte Reyna, ohne auf Octavian zu achten. »Das wird in der Weissagung der Sieben erwähnt, wegen der die erste Expedition nach Alaska gegangen ist.«
    Cato der Geist schnaubte. »Wir wissen alle, was dabei herausgekommen ist. Wir Laren erinnern uns!«
    Die anderen Geister murmelten zustimmend.
    Nico hielt sich einen Finger an die Lippen. Sofort verstummten alle Laren. Einige sahen besorgt aus, als ob ihnen der Mund zugeklebt worden wäre. Percy hätte gern solche Macht über gewisse Lebende gehabt … Octavian, zum Beispiel.
    »Thanatos ist nur ein Teil der Lösung«, erklärte Nico. »Das Gemäuer des Todes … na ja, dessen Rolle verstehe auch ich nicht so ganz. Es gibt viele Wege in die Unterwelt – den Fluss Styx, die Tür des Orpheus – und kleinere Ausgänge, die sich von Zeit zu Zeit öffnen. Wenn Thanatos gefangen ist, wird es einfacher, diese Ausgänge zu benutzen. Manchmal ist das zu unserem Vorteil, weil eine gute Seele zurückkehren kann – wie Gwen. Meistens aber werden böse Seelen und Monster davon profitieren, die heimtückischen, die eine Fluchtmöglichkeit suchen. Und das Gemäuer des Todes – darin befinden sich die persönlichen Tore des Thanatos, seine Abkürzung zwischen Leben und Tod. Angeblich weiß nur Thanatos, wo sie sind, und ihre Lage änderte sich mit den Zeiten. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurden die Türen des Tores aufgebrochen und Gaias Jünger haben die Herrschaft darüber an sich gerissen …«
    »Was bedeutet, dass Gaia entscheidet, wer von den Toten zurückkehren kann«, vermutete Percy.
    Nico nickte. »Sie kann entscheiden, wen sie herauslassen will – die schlimmsten Monster, die übelsten Seelen. Wenn wir Thanatos retten, dann kann er immerhin wieder Seelen fangen und sie nach unten schicken. Monster werden sterben, wenn wir sie töten, wie früher, und wir können durchatmen. Aber wenn wir die Tore des Todes nicht unter unsere Kontrolle bringen können, werden unsere Feinde nicht lange unten bleiben. Sie werden einen bequemen Rückweg in die Welt der Lebenden haben.«
    »Wir können sie also fangen und wegschaffen«, fasste Percy die Lage zusammen, »aber sie werden immer wieder zurückkommen.«
    »Kurz und deprimierend gesagt, ja«, sagte Nico.
    Frank kratzte sich am Kopf. »Aber Thanatos weiß, wo diese Tore sind, stimmt’s? Wenn wir ihn befreien, kann er sie übernehmen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Nico. »Nicht allein. Er ist Gaia nicht gewachsen. Dazu wäre ein massiver Einsatz nötig … eine Armee aus den besten Halbgöttern.«
    »Der Feind trägt Waffen zu des Todes Gemäuer«, sagte Reyna. »So heißt es in der Weissagung der Sieben …« Sie sah Percy an und für einen winzigen Moment konnte er sehen, wie groß ihre Angst war. Es gelang ihr sehr gut, das zu verbergen, aber Percy hätte gern gewusst, ob auch sie Albträume von Gaia hatte – ob sie Visionen davon hatte, was passieren würde, wenn Monster das Camp überfielen, die nicht getötet werden konnten. »Wenn jetzt die uralte Weissagung wahr wird, dann haben wir nicht genug Leute, um eine Armee zu diesen Toren des Todes zu schicken und gleichzeitig das Camp zu schützen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, auf sieben Halbgötter zu verzichten …«
    »Immer der Reihe nach.« Percy versuchte, sich zuversichtlich anzuhören, aber er konnte spüren, wie die Panik im Saal wuchs. »Ich weiß nicht, wer diese sieben sind oder was genau diese alte Weissagung bedeutet. Aber zuerst müssen wir Thanatos befreien. Mars hat gesagt, dass wir für den Einsatz in Alaska nur drei sein müssen. Also konzentrieren wir uns erst mal darauf, wie wir das schaffen und vor dem Fest der Fortuna zurückkehren können. Über des Todes Gemäuer können wir uns dann immer noch den Kopf zerbrechen.«
    »Ja«, sagte Frank jämmerlich.

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