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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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mich.«
    Iris breitete die Hände aus. »Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst, Frank. Aber tu, was du willst, nicht, was dir gesagt wird. Was hat es mir je gebracht, dass ich mich angepasst habe? Fünf Jahrtausende lang habe ich allen anderen gedient und hatte keine Ahnung von meiner eigenen Identität. Was ist mein heiliges Tier? Niemand hat sich die Mühe gemacht, mir eins zu geben. Wo sind meine Tempel? Die sind nie gebaut worden. Na, von mir aus! Ich habe hier in der Kooperative meinen Frieden gefunden. Du könntest bei uns bleiben, wenn du willst, ein R.Ö.K.L.er werden.«
    »Ein was?«
    »Es geht darum, dass du die Wahl hast. Wenn du mit diesem Einsatz weitermachst … was passiert, wenn ihr Thanatos befreit habt? Ist es gut für deine Familie? Für deine Freunde?«
    Frank dachte daran, was seine Großmutter gesagt hatte: Sie habe eine Verabredung mit dem Tod. Seine Großmutter konnte ihn manchmal zur Weißglut bringen, aber sie war seine einzige lebende Verwandte, der einzige lebende Mensch, der ihn liebte. Und wenn Thanatos in Ketten blieb, würde Frank sie vielleicht nicht verlieren. Und Hazel – auf irgendeine Weise war sie aus der Unterwelt zurückgekommen. Wenn der Tod sie sich wiederholte, könnte Frank das nicht ertragen. Ganz zu schweigen von Franks eigenem Problem: Wenn Iris Recht hatte, hätte er schon als Baby sterben sollen. Alles, was ihn und den Tod trennte, war ein halb verkohltes Stück Holz. Würde Thanatos auch ihn holen?
    Frank versuchte, sich vorzustellen, dass er hier bei Iris blieb. Dass er ein R.Ö.K.L.-Hemd anzog und reisenden Halbgöttern Kristalle und Traumfänger und vorbeikommenden Monstern glutenfreie Muffins aufschwatzte, während eine unsterbliche Armee Camp Jupiter überrannte.
    »Du kannst alles sein«, hatte seine Mutter gesagt.
    Nein, dachte er. So selbstsüchtig darf ich nicht sein.
    »Ich muss weiter«, sagte er. »Das ist meine Aufgabe.«
    Iris seufzte. »Damit hatte ich schon gerechnet, aber ich musste es wenigstens versuchen. Die Aufgabe, dir vor dir liegt … na, die wünsche ich niemandem, schon gar nicht einem netten Jungen wie dir. Wenn du schon gehen musst, dann lass dir wenigstens einen Rat geben. Du wirst Hilfe brauchen, um Thanatos zu finden.«
    »Du weißt, wo die Riesen ihn versteckt halten?«, fragte Frank.
    Iris schaute nachdenklich die Windspiele unter der Decke an. »Nein … Alaska liegt jenseits der Machtsphäre der Götter. Sein Aufenthaltsort ist meinen Blicken verborgen. Aber es gibt jemanden, der es wissen müsste. Geh zum Seher Phineas. Der ist zwar blind, aber er kann Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehen.
    »Phineas …«, sagte Frank. »Gibt es nicht eine Geschichte über ihn?«
    Iris nickte widerwillig. »In den alten Zeiten hat er furchtbare Verbrechen begangen. Er hat seine Gaben auf sehr üble Weise eingesetzt. Jupiter hat die Harpyien geschickt, um ihn zu quälen. Die Argonauten – einschließlich deines Vorfahren, übrigens …«
    »Der Prinz von Pylos?«
    Iris zögerte. »Ja, Frank. Aber seine Begabung, seine Geschichte … die musst du selbst entdecken. Ich kann nur sagen, dass die Argonauten die Harpyien vertrieben haben, damit Phineas ihnen half. Das ist Äonen her, aber soviel ich weiß, ist Phineas in die Welt der Sterblichen zurückgekehrt. Ihr werdet ihn auf dem Weg nach Norden in Portland finden. Aber eins musst du mir versprechen. Wenn er noch immer von Harpyien gequält wird, dann tötet sie nicht – egal, was Phineas euch verspricht. Die Harpyien sind nicht böse. Sie sind meine Schwestern.«
    »Deine Schwestern?«
    »Ich weiß. Ich sehe nicht alt genug aus, um eine Schwester der Harpyien zu sein, aber es ist so. Und Frank … es gibt noch ein Problem. Wenn ihr wirklich weiterwollt, müsst ihr die Basilisken vom Hügel verjagen.«
    »Du meinst die Schlangen?«
    »Ja«, sagte Iris. »Basiliskus bedeutet ›kleiner König‹, was ein niedlicher Name für etwas ist, das kein bisschen niedlich ist. Ich persönlich lasse sie ja ungern töten. Sie sind trotz allem lebende Wesen. Aber ihr könnt hier nicht weg, solange sie noch da sind. Wenn deine Freunde versuchen, gegen sie zu kämpfen … na ja, ich sehe schlimme Dinge, die dann passieren würden. Nur du besitzt die Fähigkeit, diese Monster zu töten.«
    »Aber wie?«
    Sie sah zu Boden. Frank ging auf, dass sie seinen Speer ansah.
    »Ich wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit«, sagte sie. »Wenn du Wiesel hättest, zum Beispiel. Wiesel sind tödlich

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