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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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so, wie es sein sollte.
    Sie gingen zur Mitte des Brunnens. Keine Geister versuchten, sie aufzuhalten. Die riesigen Bildschirme blieben dunkel. Der Abfluss war groß genug für eine Person und eine Wartungsleiter führte hinab in die Finsternis.
    Jason stieg als Erster nach unten. Unterwegs bereitete er sich in Gedanken auf grauenhaften Abwassergestank vor, aber so schlimm war es gar nicht. Die Leiter endete in einem Klinkertunnel, der von Norden nach Süden verlief. Die Luft war warm und trocken und auf dem Boden gab es nur ein dünnes Rinnsal.
    Piper und Leo kamen nach Jason unten an.
    »Ist es in Kloaken immer so nett?«, fragte Piper.
    »Nein«, sagte Leo. »Glaub mir.«
    Jason runzelte die Stirn. »Woher weißt du …«
    »He, Mann, ich bin sechsmal durchgebrannt. Da habe ich an allerlei seltsamen Orten gepennt, klar? Und jetzt, in welche Richtung?«
    Jason legte den Kopf schräg, lauschte und zeigte dann nach Süden. »Da lang.«
    »Wieso bist du so sicher?«, fragte Piper.
    »Der Luftzug geht nach Süden«, sagte Jason. »Vielleicht haben die Venti sich einfach treiben lassen.«
    Das klang nicht unbedingt überzeugend, aber die anderen hatten auch keinen besseren Vorschlag.
    Unglücklicherweise stolperte Piper, sowie sie losgingen. Jason musste sie auffangen.
    »Dieser blöde Knöchel«, sagte sie wütend.
    »Wir legen eine Pause ein«, entschied Jason. »Die können wir alle brauchen. Wir sind seit vierundzwanzig Stunden ununterbrochen unterwegs. Leo, kannst du außer Pfefferminzpastillen noch etwas anderes Essbares aus deinem Werkzeuggürtel holen?«
    »Ich dachte, du würdest niemals fragen. Spitzenkoch Leo legt los.«
    Piper und Jason setzten sich auf einen Klinkervorsprung, während Leo seinen Gürtel durchwühlte.
    Jason freute sich über die Ruhepause. Er war noch immer müde und ihm war schwindlig, und außerdem hatte er Hunger. Vor allem aber war er nicht gerade wild auf all das, was ihnen bevorstand. Er drehte seine Goldmünze zwischen den Fingern.
    Wenn du sterben musst, hatte Hera prophezeit, dann von ihrer Hand.
    Wer immer die Frau mit der Hand sein mochte. Nach Chione, der Zyklopenmutter und der seltsamen schlafenden Frau brauchte Jason wahrlich keine weitere durchgedrehte Killerin in seinem Leben.
    »Das war nicht deine Schuld«, sagte Piper.
    Er sah sie verwirrt an. »Was?«
    »Dass die Zyklopen über uns hergefallen sind«, sagte sie. »Es war nicht deine Schuld.«
    Er sah die Münze auf seiner Handfläche an. »Aber es war dumm von mir. Ich habe euch alleingelassen und bin in eine Falle getappt. Ich hätte wissen müssen …«
    Er beendete den Satz nicht. Es gab zu viel, was er hätte wissen müssen – wer er war, wie man mit Monstern kämpft, wie Zyklopen ihre Opfer anlocken, indem sie Stimmen imitieren und sich im Schatten verstecken und hundert andere Tricks. Das alles hätte er im Kopf haben müssen. Er spürte die Stellen, wo all das abgespeichert sein müsste – wie leere Taschen. Wenn Hera wollte, dass er Erfolg hatte, warum hatte sie Erinnerungen gestohlen, die ihm helfen könnten? Sie behauptete, sein Gedächtnisverlust habe ihn am Leben erhalten, aber das ergab doch keinen Sinn. Langsam verstand er, warum Annabeth die Göttin lieber in ihrem Käfig sitzengelassen hätte.
    »He«, Piper stupste seinen Arm an. »Gönn dir mal einen Moment Ruhe. Du bist zwar der Sohn des Zeus, aber deshalb bist du noch lange keine Ein-Mann-Armee.«
    Einige Meter weiter entfachte Leo ein kleines Feuer zum Kochen. Er summte vor sich hin, während er Vorräte aus seinem Rucksack und seinem Werkzeuggürtel zog.
    Im Feuerschein schienen Pipers Augen zu tanzen. Jason beobachtete sie jetzt seit Tagen und war noch immer nicht sicher, welche Farbe sie hatten.
    »Ich weiß, dass dich das alles ganz schön runterziehen muss«, sagte er. »Nicht nur unser Auftrag, meine ich. Sondern auch, wie ich im Bus aufgetaucht bin, wie der Nebel deine Erinnerungen verwirrt hat und du gedacht hast, ich wäre … du weißt schon.«
    Sie schlug die Augen nieder. »Na ja. Wir haben beide nicht darum gebeten. Es ist nicht deine Schuld.«
    Sie spielte an ihren Zöpfchen herum. Wieder dachte Jason, wie froh er darüber sei, dass der Segen der Aphrodite sich verloren hatte. Mit Schminke und Kleid und der perfekten Frisur hatte sie ausgesehen wie fünfundzwanzig, elegant und absolut unerreichbar für ihn. Er hatte Schönheit nie als eine Art von Macht gesehen, aber so war Piper ihm vorgekommen – mächtig.
    Die normale Piper

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