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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Scherben und Festus der Bronzedrache ließ sich ins Warenhaus fallen.
    Er warf sich in den Kampf und schnappte sich mit jeder Pranke einen Sonnendrachen. Erst jetzt sah Piper so richtig, wie groß und stark ihr metallischer Freund war.
    »Ja, guter Junge!«, rief Leo.
    Festus stieg auf halbe Höhe des Innenhofs, dann schleuderte er die Sonnendrachen in die Gruben, aus denen sie gekommen waren. Leo rannte zum Brunnen und drückte auf die Marmorplatte, wodurch er die Sonnenuhren schloss. Die Marmorfliesen bebten, als die Drachen sich dagegen warfen, aber für den Moment saßen die Untiere fest.
    Medea fluchte in irgendeiner antiken Sprache. Der gesamte vierte Stock brannte. Giftige Gase füllten die Luft. Sogar mit offenem Dach spürte Piper, wie es immer heißer wurde. Sie wich zum Geländer zurück und hielt dabei den Dolch die ganze Zeit auf Medea gerichtet.
    »Ich will nicht noch einmal verlassen werden!« Die Zauberin kniete nieder und schnappte sich die rote Heilmixtur, die irgendwie den Absturz überlebt hatte. »Willst du, dass dein Freund seine Erinnerung zurückerlangt? Dann nehmt mich mit!«
    Piper schaute sich um. Leo und Jason saßen auf Festus’ Rücken. Der Bronzedrache schlug mit seinen mächtigen Flügeln, schnappte sich die beiden Käfige mit dem Satyrn und den Sturmgeistern und begann den Aufstieg.
    Das Gebäude dröhnte. Feuer und Rauch züngelten an den Wänden hoch, ließen die Geländer schmelzen und verwandelten die Luft in Säure. »Ohne mich könnt ihr euren Einsatz niemals überleben!«, jammerte Medea. »Dein kleiner Held wird für immer unwissend bleiben und dein Vater wird sterben. Nehmt mich mit!«
    Für einen Herzschlag fühlte Piper sich versucht. Dann sah sie Medeas verschlagenes Lächeln. Die Zauberin war von ihrer Überredungskunst überzeugt, überzeugt davon, dass sie immer einen Handel abschließen könnte, immer entkommen und am Ende den Sieg davontragen würde.
    »Heute nicht, Hexe.« Piper sprang von der Galerie. Sie fiel nur für eine Sekunde, dann hatten Leo und Jason sie aufgefangen und zogen sie auf den Drachen.
    Sie hörten Medea vor Wut kreischen, als sie durch das zerstörte Dach und über die Innenstadt von Chicago jagten. Dann explodierte das Warenhaus hinter ihnen.

XXIX
    Leo
    Leo sah sich immer wieder um. Fast rechnete er damit, diese scheußlichen Sonnendrachen vor einem Wagen mit einer kreischenden, magischen und mit Elixieren um sich werfenden Verkäuferin zu sehen, aber sie wurden nicht verfolgt.
    Er lenkte den Drachen nach Südwesten. Langsam verschwand der Rauch des brennenden Warenhauses in der Ferne, aber Leo entspannte sich erst, als die Vororte Chicagos verschneiten Feldern wichen und die Sonne langsam unterging.
    »Gut gemacht, Festus.« Er streichelte die Metallhaut des Drachen. »Das war fantastisch.«
    Der Drache zitterte. In seinem Hals klickte und knallte die Gangschaltung.
    Leo runzelte die Stirn. Diese Geräusche gefielen ihm gar nicht. Wenn die Festplatte wieder versagte … Hoffentlich war es ein kleinerer Defekt. Etwas, das er reparieren konnte.
    »Ich gebe dir bei der nächsten Landung eine Wartung aus«, versprach Leo. »Du hast dir etwas Motoröl und Tabascosoße ehrlich verdient.«
    Festus ließ seine Zähne wirbeln, aber auch das hörte sich geschwächt an. Er behielt ein stetiges Tempo bei und hatte seine riesigen Flügel schräg gestellt, um den Wind zu nutzen, aber er trug eine schwere Last. Zwei Käfige in seinen Krallen und drei Menschen auf dem Rücken – je mehr Leo darüber nachdachte, umso mehr Sorgen machte er sich. Selbst Metalldrachen hatten schließlich Grenzen.
    »Leo.« Piper berührte seine Schulter. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja … gar nicht schlecht für einen Zombie nach der Gehirnwäsche.« Er hoffte, dass er nicht so verlegen aussah, wie er sich fühlte. »Danke, dass du uns vorhin gerettet hast, Schönheitskönigin. Wenn du mich nicht aus diesem Zauber rausgeredet hättest …«
    »Da mach dir mal keine Gedanken«, sagte Piper.
    Aber Leo machte sich sehr viele Gedanken. Er fand es schrecklich, wie leicht Medea ihn gegen seinen besten Freund aufstacheln konnte. Und diese Gefühle waren nicht aus dem Nirgendwo gekommen – sie speisten sich aus seinem Ärger darüber, dass Jason immer im Mittelpunkt stand und ihn eigentlich gar nicht zu brauchen schien. Manchmal empfand Leo das wirklich so, auch wenn er nicht stolz darauf war.
    Noch mehr machte ihm das mit seiner Mom zu schaffen. Medea hatte in der Unterwelt

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