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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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beobachtet hatte, sogar seine blöden wissenschaftlichen Experimente.
    Hephaistos war zwar vielleicht noch immer ein Versager, aber Leo glaubte, ihn jetzt etwas besser zu verstehen. Leo kannte sich damit aus, vor allen wegzulaufen, nicht dazuzugehören. Er kannte sich damit aus, sich in einer Werkstatt zu verkriechen, statt mit organischen Lebensformen umgehen zu müssen.
    »Aha«, sagte Leo missmutig. »Du behältst also alle deine Kinder im Auge? Im Camp hast du so um die zwölf. Wie hast du überhaupt geschafft … ach, egal. Ich will es gar nicht wissen.«
    Vielleicht wurde Hephaistos jetzt rot, aber sein Gesicht war so zerschunden und verfärbt, dass das schwer zu sagen war. »Götter sind anders als Sterbliche, Junge. Wir können an vielen Orten gleichzeitig sein – wo immer die Menschen uns anrufen, wo immer unser Einflussbereich stark ist. Wir sind sogar nur ganz selten mit unserem gesamten Wesen an einem Ort. Unsere wahre Form ist gefährlich, mächtig genug, alle Sterblichen zu vernichten, die uns ansehen. Du hast Recht … eine Menge Kinder. Und wenn du dann noch an unsere unterschiedlichen Erscheinungsformen denkst, griechisch und römisch …« Die Finger des Gottes erstarrten auf seinem kleinen Motor. »Äh, ich will sagen, es ist kompliziert, ein Gott zu sein. Und ja, ich versuche, alle meine Kinder im Auge zu behalten, aber dich ganz besonders.«
    Leo war ziemlich sicher, dass Hephaistos sich fast versprochen und etwas Wichtiges gesagt hätte, aber er konnte sich nicht vorstellen, was.
    »Und warum meldest du dich jetzt?«, fragte Leo. »Ich dachte, die Götter seien verstummt.«
    »Das sind wir auch«, knurrte Hephaistos. »Zeus’ Befehl – überaus seltsam, sogar für seine Verhältnisse. Er hat alle Visionen, Träume und Iris-Botschaften vom und zum Olymp blockiert. Hermes langweilt sich zu Tode, weil er die Post nicht austragen darf. Zum Glück habe ich noch meinen alten Piratensender.«
    Hephaistos streichelte einen Apparat, der auf dem Tisch stand. Das Ding sah aus wie eine Kombination aus Satellitenschüssel, V6-Motor und Espressomaschine. Immer, wenn Hephaistos den Apparat berührte, flackerte Leos Traum und wechselte die Farbe.
    »Hab das Ding im Kalten Krieg benutzt«, sagte der Gott liebevoll. »Sender Freier Hephaistos. Das waren tolle Zeiten. Ich habe es behalten, wenn auch vor allem für Bezahlfernsehen und virale Gehirnvideos …«
    »Virale Gehirnvideos?«
    »Aber jetzt bin ich wieder froh, dass ich es habe. Wenn Zeus wüsste, dass ich Kontakt zu dir aufnehme, würde er mir die Haut abziehen.«
    »Warum ist Zeus so ein Mistkerl?«
    »Hrmpf. Das ist seine Spezialität, Junge.« Hephaistos nannte ihn »Junge«, als wäre Leo ein nerviger Maschinenteil – eine zusätzliche Unterlegscheibe zum Beispiel, die keinem klaren Zweck diente, die Hephaistos aber nicht wegwerfen wollte, aus Angst, dass er sie eines Tages brauchen würde.
    Nicht gerade herzerwärmend. Aber Leo war sich auch nicht sicher, ob er »mein Sohn« genannt werden wollte. Er hatte auf jeden Fall nicht vor, diesen riesigen, unbeholfenen, hässlichen Kerl »Dad« zu nennen.
    Hephaistos hatte seinen Motor satt und warf ihn über die Schulter nach hinten. Ehe der Motor auf dem Boden aufprallte, fuhr er Hubschrauberrotoren aus und stürzte sich in eine Mülltonne.
    »Ich vermute, es lag am Zweiten Titanenkrieg«, sagte Hephaistos. »Der hat Zeus total verärgert. Wir Götter sind … na ja, blamiert worden. Anders kann man es wohl nicht nennen.«
    »Aber ihr habt gewonnen«, sagte Leo.
    Der Gott grunzte. »Wir haben gewonnen, weil die Halbgötter aus …« Wieder zögerte er, als ob er sich fast versprochen hätte. »aus dem Camp Half-Blood die Führung übernommen haben. Wir haben gewonnen, weil unsere Kinder unsere Schlachten für uns ausgefochten haben, klüger, als wir es hätten tun können. Wenn wir uns an Zeus’ Plan gehalten hätten, wären wir alle in den Tartarus hinabgestiegen, um gegen den Sturmriesen Typhon zu kämpfen, und Kronos hätte gesiegt. Schlimm genug, dass Sterbliche unseren Krieg für uns gewinnen mussten, aber dann hat auch noch dieser junge Emporkömmling Percy Jackson …«
    »Der Typ, der verschollen ist?«
    »Hmpf. Ja. Der. Der besaß die Frechheit, unser Angebot, ihn unsterblich zu machen, abzulehnen und uns zu sagen, wir sollten besser auf unsere Kinder aufpassen. Äh, das soll keine Beleidigung sein.«
    »Wieso Beleidigung? Bitte, ignorier mich ruhig weiter.«
    »Sehr

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