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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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»Tut mir leid, Jason. Echt. Ich wollte nicht …«
    »Ist schon gut«, sagte Jason, aber seine Miene war düster. »Wir haben weniger als vierundzwanzig Stunden, um eine Göttin und Pipers Dad zu retten. Also sehen wir uns mal diesen König der Winde an.«

XXXVII
    Jason
    Innerhalb weniger als einer Stunde hatte Jason seine Schwester gefunden und wieder verloren. Als sie über die Felsen der schwebenden Insel kletterten, schaute er sich immer wieder um, aber Thalia war verschwunden.
    Trotz allem, was sie über ihr Wiedersehen gesagt hatte, hatte Jason seine Zweifel. Sie hatte bei den Jägerinnen eine neue Familie und in Artemis eine neue Mutter gefunden. Sie wirkte so zufrieden und zuversichtlich in ihrem Leben, und Jason war nicht sicher, ob er jemals ein Teil davon sein könnte. Und sie schien so versessen darauf, ihren Freund Percy zu finden. Hatte sie jemals so intensiv nach Jason gesucht?
    Das ist unfair, sagte er sich. Sie hat dich doch für tot gehalten.
    Was sie über ihre Mutter gesagt hatte, konnte er kaum ertragen. Es war, als hätte Thalia ihm ein Baby gereicht – ein wirklich lautes, hässliches Baby – und gesagt, hier, das gehört dir. Trag es. Er wollte es nicht tragen. Er wollte es nicht ansehen und nichts damit zu tun haben. Er wollte nicht wissen, dass er eine labile Mutter gehabt hatte, die ihn aufgegeben hatte, um eine Göttin friedlich zu stimmen. Kein Wunder, dass Thalia weggelaufen war.
    Dann dachte er an die Zeus-Hütte im Camp Half-Blood – diesen winzigen Alkoven, in dem Thalia übernachtet hatte, außer Sichtweite der wütend dreinschauenden Statue des Himmelsgottes. Ihr Dad war wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Jason konnte verstehen, warum Thalia sich auch von diesem Teil ihres Lebens abgewandt hatte, aber er war noch immer sauer. Er hatte nicht solches Glück. Ihm fiel die schwerere Last zu – im wahrsten Sinne des Wortes.
    Der goldene Rucksack mit den Winden drückte auf seine Schultern. Je weiter sie sich dem Palast des Aeolus näherten, umso schwerer wurde der Rucksack. Die Winde kämpften, sie polterten und schlugen um sich.
    Der Einzige, der guter Laune zu sein schien, war Trainer Hedge. Er hüpfte die glitschige Treppe voraus und sprang wieder herunter. »Na los, Zuckerpüppchen! Nur noch ein paar Tausend Stufen!«
    Beim Klettern überließen Leo und Piper Jason seinem Schweigen. Vielleicht spürten sie seine miese Stimmung. Piper sah sich immer wieder besorgt um, als sei er derjenige, der fast an einer Unterkühlung gestorben wäre. Oder vielleicht dachte sie auch an Thalias Vorschlag. Sie hatten ihr erzählt, was Thalia auf der Brücke gesagt hatte, darüber, dass sie Pipers Dad und Hera beide retten könnten –, aber Jason wusste nicht, wie sie das schaffen sollten, und er war nicht sicher, ob die Möglichkeit Piper größere Hoffnung gegeben oder sie nur ängstlicher gemacht hatte.
    Leo tastete immer wieder seine Beine ab und suchte nach Anzeichen dafür, dass seine Hose brannte. Er dampfte nicht mehr, aber der Zwischenfall auf der Brücke hatte Jason wirklich fertiggemacht. Leo schien nicht bemerkt zu haben, dass ihm Rauch aus den Ohren gequollen war und Flammen in seinen Haaren getanzt hatten. Wenn Leo jedes Mal, wenn er sich aufregte, eine Selbstzündung hinlegte, würde es schwer sein, mit ihm irgendwo hinzugehen. Jason stellte sich vor, wie sie versuchten, in einem Restaurant Essen zu bestellen. Ich hätte gern einen Cheeseburger und … uääähhh! Mein Freund brennt! Bringen Sie mir einen Eimer Wasser!
    Vor allem aber machte Jason sich Sorgen darüber, was Leo gesagt hatte. Jason wollte keine Brücke sein oder ein Austausch oder was auch immer. Er wollte nur wissen, woher er gekommen war. Und Thalia hatte so entnervt ausgesehen, als Leo das ausgebrannte Haus aus seinen Träumen erwähnt hatte – den Ort, von dem Lupa ihm gesagt hatte, er sei sein Ausgangspunkt. Woher kannte Thalia dieses Haus und wieso ging sie davon aus, dass Jason es finden würde? Die Antwort schien nahezuliegen, aber je näher Jason ihr kam, umso widerspenstiger wurde sie, wie die Winde auf seinem Rücken.
    Endlich erreichten sie den Gipfel der Insel. Bronzemauern zogen sich um die gesamte Festung, auch wenn Jason sich nicht vorstellen konnte, wer diesen Ort angreifen sollte. Sieben Meter hohe Tore öffneten sich für sie und eine Straße aus polierten lila Steinen führte zur Hauptzitadelle, einem runden Bau mit weißen Säulen im griechischen Stil, wie die Monumente in Washington

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