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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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entgegensehen.«
    Piper trat vor. Ihre Augen loderten in einem solchen Zorn, dass sogar die Erdgeborenen zurückwichen. Sie strahlte Macht und Schönheit aus, aber es hatte nichts mit ihrer Kleidung oder ihrer Schminke zu tun.
    »Du wirst denen, die ich liebe, nichts tun«, sagte sie. »Keinem von ihnen.«
    Ihre Worte hallten mit solcher Kraft auf der Lichtung wider, dass die Erdgeborenen murmelten: »Okay, okay, war nicht so gemeint«, und den Rückzug antraten.
    »Stehengeblieben, ihr Idioten!«, brüllte Enceladus. Er fauchte Piper an: »Deshalb wollten wir dich doch lebend, meine Liebe. Du hättest uns so nützlich sein können. Aber wie du willst. Erdgeborene, jetzt zeige ich euch Jason!«
    Leos Herz wurde bleischwer. Aber der Riese zeigte nicht auf Jason. Er zeigte auf die andere Seite des Feuers, wo Tristan McLean hilflos und halb ohnmächtig am Pfahl hing.
    »Da ist Jason«, sagte Enceladus genüsslich. »Reißt ihn in Fetzen!«
    Leos größte Überraschung: Ein Blick von Jason, und alle drei hatten den Einsatzplan begriffen. Was war passiert, dass sie einander wortlos verstanden?
    Jason griff Enceladus an, während Piper zu ihrem Vater stürzte und Leo zu der Erntemaschine rannte, die zwischen Mr McLean und den Erdgeborenen stand.
    Die Erdgeborenen waren schnell, aber Leo schoss dahin wie ein Sturmgeist. Er sprang aus einer Entfernung von ein Meter fünfzig ab und landete auf dem Fahrersitz. Seine Hände flogen über die Schalthebel und die Maschine antwortete in unnatürlichem Tempo – sie erwachte zum Leben, als ob sie wüsste, wie wichtig das war.
    »Ha!«, schrie Leo und schwenkte den Greifarm durch das Feuer; dann ließ er brennende Holzklötze auf die Erdgeborenen regnen. Zwei Riesen brachen unter einer feurigen Lawine zusammen und schmolzen wieder in die Erde – um dort hoffentlich eine Weile zu bleiben.
    Die anderen vier Ungeheuer taumelten zwischen brennendem Holz und glühender Kohle herum, während Leo die Maschine wendete. Er schlug mit der Hand auf einen Knopf und am Ende des Greifarms setzten sich die brutalen Drehklingen in Bewegung.
    Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Piper ihren Vater vom Pfahl losband. Auf der anderen Seite der Lichtung kämpfte Jason gegen den Riesen und konnte dessen gewaltigem Speer und seinem feurigen Atem auf irgendeine Weise immer wieder ausweichen. Trainer Hedge lag noch immer in heldenhafter Ohnmacht da und sein Ziegenschwanz ragte in die Luft.
    Bald würde der ganze Gipfel lichterloh brennen. Leo würde das Feuer nichts anhaben können, aber wenn seine Freunde hier oben in die Falle gerieten – nein. Er musste rasch handeln.
    Einer der Erdgeborenen – offenbar nicht der Intelligenteste – griff die Holzernte-Maschine an, und Leo ließ den Greifarm in seine Richtung ausschwenken. Sowie die Klingen das Ungeheuer berührten, zerfiel es wie feuchter Lehm und spritzte über die ganze Lichtung. Vor allem landete er auf Leos Gesicht.
    Leo spuckte Lehm aus und wendete sein Fahrzeug zu den verbliebenen drei Erdgeborenen, die eilig zurückwichen.
    »Böses Brrrrm-brrrrrm!«, schrie einer.
    »Ja, richtig erkannt!«, schrie Leo zurück. »Ihr wollt böses Brrrrrrrm-brrrrrm? Dann kommt her!«
    Leider taten sie das auch. Drei Ungeheuer mit jeweils sechs Armen, die allesamt in einem Affenzahn spitze Felsbrocken schleuderten – Leo wusste, dass die Sache gelaufen war. Irgendwie konnte er sich mit einem Salto rückwärts aus dem Sitz retten, eine halbe Sekunde ehe ein Steinquader ihn zerschmettert hätte. Stein knallte auf Metall. Als Leo auf die Füße kam, sah die Erntemaschine aus wie eine zerdrückte Bierdose und versank im Schlamm.
    »Bulldozer!«, schrie Leo.
    Die Ungeheuer sammelten weitere Erdklumpen auf, aber jetzt glotzten sie zu Piper hinüber.
    Zehn Meter weiter erwachte der Bulldozer dröhnend zum Leben. Leos Aufziehgerät hatte seine Pflicht getan, es hatte sich in die Schaltung des Bulldozers gebohrt und ihm für den Moment ein eigenes Leben geschenkt. Der Bulldozer bretterte auf den Feind zu.
    Als Piper ihren Vater gerade befreit und aufgefangen hatte, ließen die Erdgeborenen ihre zweite Steinsalve los. Der Bulldozer schlingerte im Schlamm und kam zum Stehen und die meisten Steine knallten auf seine Schaufel. Von der Wucht des Aufpralls wurde der Bulldozer rückwärtsgeschoben. Zwei Steine prallten ab und trafen ihre Werfer: Zwei weitere Erdgeborene zerfielen zu Lehm. Leider traf ein Stein den Motor und ließ eine Wolke aus öligem Rauch

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