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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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anderen und holte Papiertaschentücher aus seinem Werkzeuggürtel.
    »Dein Dad ist in guten Händen«, sagte Jason. »Du warst umwerfend.«
    Sie schluchzte in sein Hemd und erlaubte sich, für sechs tiefe Atemzüge in seinen Armen zu bleiben. Sieben. Dann durfte sie sich nicht weiter gehen lassen. Die anderen brauchten sie. Die Hubschrauberpilotin sah schon besorgt aus, als frage sie sich langsam, warum sie sie eigentlich hergebracht hatte.
    »Danke, Jungs«, sagte Piper. »Ich …«
    Sie wollte ihnen sagen, wie wichtig sie für sie waren. Sie hatten alles geopfert, vielleicht sogar ihren Auftrag, um ihr zu helfen. Sie würde ihnen das nicht zurückzahlen können, sie konnte nicht einmal ihre Dankbarkeit in Worte fassen. Aber in den Gesichtern ihrer Freunde sah sie, dass sie das verstanden.
    Dann fing gleich neben Jason die Luft an zu schimmern. Zuerst hielt Piper es für die vom Asphalt zurückgestrahlte Hitze oder vielleicht für Abgase des Hubschraubers, aber sie hatte so etwas schon mal gesehen – in Medeas Springbrunnen. Es war eine Iris-Botschaft. Ein Bild erschien in der Luft – ein dunkelhaariges Mädchen in silberner Wintertarnkleidung und mit einem Bogen in der Hand.
    Jason trat vor Überraschung einen Schritt zurück. »Thalia?«
    »Den Göttern sei Dank«, sagte die Jägerin.
    Die Szene hinter ihr war schwer zu durchschauen, aber Piper hörte Geschrei, Metall, das gegen Metall knallte, und Explosionen.
    »Wir haben sie gefunden«, sagte Thalia. »Wo seid ihr?«
    »Oakland«, sagte er. »Und du?«
    »Beim Wolfshaus. Oakland ist gut, ihr seid nicht sehr weit weg. Wir halten die Lakaien des Riesen in Schach, aber das schaffen wir nicht ewig. Ihr müsst vor Sonnenuntergang hier sein, oder alles ist verloren.«
    »Dann ist es noch nicht zu spät?«, rief Piper. Hoffnung durchfuhr sie, aber Thalias Miene dämpfte dieses Gefühl rasch wieder.
    »Noch nicht« sagte Thalia. »Aber Jason – es ist schlimmer, als mir klar war. Porphyrion erhebt sich. Beeilt euch.«
    »Und wo ist das Wolfshaus?«, fragte er verzweifelt.
    »Unser letzter Ausflug«, sagte Thalia, während ihr Bild wieder flackerte. »Der Park. Jack London. Weißt du noch?«
    Für Piper ergab das keinen Sinn, aber Jason sah aus wie angeschossen. Er schwankte, sein Gesicht wurde bleich und die Iris-Botschaft verschwand.
    »Bruderherz, alles in Ordnung?«, fragte Leo. »Weißt du, wo sie ist?«
    »Ja«, sagte Jason. »Sonoma Valley. Nicht weit. Zumindest nicht auf dem Luftweg.«
    Piper drehte sich zu der Pilotin um, die alles mit immer verwirrterer Miene beobachtet hatte.
    »Ma’am«, sagte Piper mit ihrem besten Lächeln. »Es macht Ihnen doch nichts aus, uns noch einmal zu helfen, oder?«
    »Das macht mir nichts aus«, stimmte die Pilotin zu.
    »Wir können keine Sterbliche in die Schlacht mitnehmen«, sagte Jason. »Das ist zu gefährlich.« Er wandte sich an Leo. »Meinst du, du könntest dieses Ding fliegen?«
    »Hm …« Leos Miene machte Piper nicht gerade Mut, aber dann legte er die Hand auf die Seite des Hubschraubers und konzentrierte sich, als lausche er der Maschine.
    »Bell 412HP Einsatzhubschrauber«, sagte Leo. »Kombinations-Vierflügelrotor, Fluggeschwindigkeit zweiundzwanzig Knoten, maximale Flughöhe siebentausend Meter. Der Tank ist fast voll. Klar kann ich den fliegen.«
    Piper lächelte die Pilotin wieder an. »Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ein Minderjähriger ohne Flugschein kurz Ihren Hubschrauber ausleiht, oder? Wir bringen ihn zurück.«
    »Das«, die Pilotin verschluckte sich fast an den Wörtern, aber sie brachte sie heraus, »das macht mir nichts aus.«
    Leo grinste. »Dann rein mit euch, Kinder. Onkel Leo fährt mit euch spazieren.«

XLVII
    Leo
    Einen Hubschrauber fliegen? Klar, wieso nicht. Leo hatte in dieser Woche schon verrücktere Dinge gemacht.
    Die Sonne ging unter, als sie nach Norden flogen, und Leo konnte nicht fassen, wie schnell der Tag vergangen war. Aber das bewies wieder, dass nichts die Zeit so schnell verfliegen lässt wie ADHD und ein guter Kampf auf Leben und Tod.
    Während er den Hubschrauber flog, schwankte er die ganze Zeit zwischen Zuversicht und Panik. Wenn er nicht darüber nachdachte, erwischte er automatisch die richtigen Hebel, überprüfte den Höhenmesser, zog vorsichtig den Steuerknüppel zurück und flog geradeaus. Wenn er sich erlaubte, darüber nachzudenken, was er hier machte, hätte er durchdrehen können. Er stellte sich vor, wie seine Tante Rosa ihn auf Spanisch anschrie

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