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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Jasons Stimme. Aber warum sagte ihr Instinkt, sie sollte weglaufen?
    Mühsam kam sie auf die Beine.
    Die Schritte kamen näher.
    »Alles in Ordnung«, verhieß Jasons Stimme.
    An der Treppe tauchte aus der Dunkelheit ein Gesicht auf – ein furchtbares schwarzes Grinsen, eine eingeschlagene Nase und ein einziges blutunterlaufenes Auge mitten auf der Stirn.
    »Alles bestens«, sagte der Zyklop in einer perfekten Imitation von Jasons Stimme. »Du bist gerade rechtzeitig zum Abendessen.«

XXIII
    Leo
    Leo wünschte, der Drache wäre nicht auf den Toiletten gelandet.
    Es gab so viele Orte, wo man abstürzen könnte, da wäre eine Reihe von Dixi-Klos nicht Leos erste Wahl gewesen. Ein Dutzend dieser blauen Kunststoffhäuschen war auf dem Fabrikhof aufgestellt worden und Festus hatte sie alle plattgemacht. Zum Glück waren sie schon lange nicht mehr benutzt worden und die Feuerkugel, die beim Aufprall entstanden war, hatte ihren Inhalt größtenteils eingeäschert, aber noch immer sickerten ziemlich üble Chemikalien aus den Wracks. Leo musste darüber hinwegsteigen und versuchen, nicht durch die Nase zu atmen. Der Schnee fiel jetzt sehr dicht, aber die Drachenoberfläche war noch immer dampfend heiß. Natürlich machte das Leo nichts aus.
    Nachdem Leo einige Minuten auf Festus’ leblosem Rumpf herumgeklettert war, fing er an, sich zu ärgern. Der Drache sah unversehrt aus. Er war zwar vom Himmel gefallen und mit lautem Krach gelandet, aber sein Rumpf wies nicht einmal Beulen auf. Die Feuerkugel war offenbar aus Gasen entstanden, die sich in den Toiletten angesammelt hatten, und nicht im Drachen selbst. Festus’ Flügel waren unversehrt. Nichts schien gebrochen zu sein. Es gab keinen Grund, warum er nicht mehr funktionieren sollte.
    »Nicht meine Schuld«, murmelte Leo. »Festus, du rückst mich in ein schlechtes Licht.«
    Dann öffnete er die Kontrollleiste am Kopf des Drachen und sein Herz wurde schwer. »Oh, Festus, was ist denn hier los?«
    Die Drähte waren vereist. Leo wusste, dass am Vortag noch alles in Ordnung gewesen war. Er hatte sich solche Mühe gegeben, die korrodierten Drähte zu reparieren, aber etwas hatte im Drachenkopf einen plötzlichen Frost erzeugt, und dabei müsste es dort so heiß sein, dass sich kein Eis bilden könnte. Durch das Eis waren die Drähte überlastet worden und die Festplatte war verkohlt. Leo konnte nicht begreifen, wie das passieren konnte. Klar, der Drache war alt, aber es ergab trotzdem keinen Sinn.
    Er konnte die Drähte erneuern. Das war nicht das Problem. Aber die angekokelte Festplatte taugte nichts mehr. Die griechischen Buchstaben und die am Rand eingeritzten Bilder, die vermutlich allerlei Magie enthielten, waren undeutlich und verrußt.
    Das einzige Stück Hardware, das Leo nicht ersetzen konnte – und es war beschädigt. Schon wieder.
    Er glaubte die Stimme seiner Mom zu hören: Die meisten Probleme sehen schlimmer aus, als sie sind, Mijo. Alles kann repariert werden.
    Seine Mom hatte das auch immer geschafft, aber Leo war sich ziemlich sicher, dass sie ihr Glück nie an einem fünfzig Jahre alten magischen Metalldrachen versucht hatte.
    Er biss die Zähne zusammen und beschloss, einen Versuch zu machen. Er würde nicht in einem Schneesturm zu Fuß von Detroit nach Chicago gehen und er wollte auch nicht dafür verantwortlich sein, dass seine Freunde nicht weiterkamen.
    »Also«, murmelte er und wischte sich den Schnee von den Schultern. »Gib mir eine biegsame kleine Nylonbürste, ein Paar Nitrilhandschuhe und vielleicht eine Büchse von dieser Aerosol-Reinigungslösung.« Der Werkzeuggürtel gehorchte. Leo musste lächeln, als er die Sachen herauszog. Die Taschen des Gürtels hatten ihre Grenzen. Sie würden ihm nichts Magisches geben, wie Jasons Schwert, und nichts Großes, wie eine Kettensäge. Er hatte es mit beidem versucht. Und wenn er zu viel auf einmal verlangte, musste der Gürtel sich erst einmal abkühlen, ehe er wieder funktionierte. Je komplizierter die Bitte war, umso länger dauerte das Abkühlen. Aber alles, was klein und gewöhnlich war und in eine Werkstatt gehörte – danach brauchte Leo nur zu fragen.
    Er machte sich an die Reinigung der Festplatte. Derweil sammelte sich der Schnee auf dem abkühlenden Drachen. Leo musste ab und zu eine Pause einlegen und Feuer heraufbeschwören, um den Schnee abschmelzen zu lassen, aber die meiste Zeit schaltete er auf Autopilot, und seine Hände arbeiteten ganz von selbst, während er seine Gedanken schweifen

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