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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gefahr. Das Maul war groß, und die Zähne blitzten wie kleine Dolche.
    Maul und Zähne schnappten nach ihm. »Nein!« sagte Esk.
    Die Schnauze des Drachen fuhr beiseite, und die Zähne sausten ins Leere. Die rauchigen Augen wirkten verblüfft. Der Drache fragte sich wohl, wie er ein derart einfaches Ziel nur hatte verfehlen können. Er richtete sich wieder aus und begann seinen nächsten Angriff.
    »Nein.«
    Wieder verfehlte der Biss sein Ziel. Aus dem Maul des Ungeheuers trat eine wütende Rauchwolke hervor, die Esk umhüllte und ihn husten ließ. Er wedelte mit den Händen in der Luft, um den Rauch zu verteilen, doch der heftete sich an seine Kleidung. Nun würde er stinken wie ein Raucher!
    Der Drache, der noch immer nicht so recht begriffen hatte, mit welcher Art von Widerstand er es hier zu tun hatte, unternahm einen dritten Versuch. Er klappte das Maul weit auf.
    »Nein«, wiederholte Esk und stach mit seinem Stab in das Maul.
    Die Kieferladen erstarrten. Sie konnten den Stab nicht zerbeißen, weil Esks Magie dagegen stand. Mürrisch wich das Ungeheuer zurück, dann konnte es endlich wieder das Maul schließen.
    Der Drache überlegte. Gerade wollte der Gedanke an einen weiteren Versuch sich in seinem plumpen Hirn breit machen, als Esk ein weiteres Mal ›Nein‹ sagte.
    Diesmal wurde der Gedanke selbst unterbunden. Ziemlich verwirrt machte der kleine Drache sich wieder auf den Weg und gab dieses Opfer auf.
    Beunruhigt ging Esk weiter. Wenn dieser Pfad gegen Rauchtiere verzaubert war, warum war er dann einem Drachen begegnet? Und wenn nicht, war es dann überhaupt der richtige Pfad? Er wollte nicht auf dem falschen sein. Und doch war es der einzige Weg, den er gefunden hatte; wenn es der falsche war, wohin führte er dann?
    Er seufzte. Vorläufig würde er einfach weitergehen. Möglicherweise war es ein unverzauberter Seitenweg, der schon bald auf den richtigen, verzauberten treffen würde. Und wenn nicht… Nun, dann würde er einfach übers Land gehen müssen, bis er den richtigen entdeckt hatte.
    Als der Tag sich seinem Ende entgegenneigte, machte der Pfad noch immer keinerlei Anstalten, sich mit einem anderen zu vereinen. Er führte in vielen Windungen um große Bäume herum, überquerte kleine Bäche, als wäre genau dies seine Bestimmung.
    Mit Sicherheit führte er viel zu weit, um noch ein falscher Pfad sein zu können!
    Plötzlich tauchte ein weiterer kleiner Drache auf. Natürlich jagte er auf ihn zu. »Nein«, sagte er ihm mehrmals, und schließlich gab das Ungeheuer auf und verschwand rauchend den Pfad entlang.
    Gleich zwei Drachen! Einer hätte ja ein Zufall sein können, aber zwei derselben Art? Der Zauber, der auf dem Pfad lag, funktionierte offenbar nicht.
    Das brachte Esk auf einen anderen Gedanken: Vielleicht gab es den Zauber tatsächlich, aber möglicherweise besaß er eine Schadstelle, so dass bestimmte Lebewesen hindurchschlüpfen konnten. Vielleicht handelte es sich dann doch um den richtigen Pfad.
    Doch als die Nacht nahte, begann er sich Sorgen zu machen. Selbst wenn es der richtige Pfad war, so gab es darauf doch immerhin Drachen. Wie sollte er sich zum Schlafen niederlegen, wenn die Gefahr bestand, dass ein Drache sich ihm näherte? Er konnte ihm nur nein sagen, solange er wach blieb; wenn er in der Nacht gebissen wurde, konnte er zwar nein rufen und die Sache damit beenden, doch wäre er dann möglicherweise schon verletzt. Und wenn das Ungeheuer nur kräftig genug zubiss, bevor er erwachte, könnte er sogar sterben. Man musste sogar vor einem kleinen Drachen höllisch auf der Hut sein.
    Er gelangte zu dem Schluss, dass er es sich nicht leisten konnte zu schlafen. Nicht, bevor er in Sicherheit war.
    Plötzlich hörte er vor sich Lärm. »Verschwinde! Husch! Husch! Weg!« Es klang wie eine Frauenstimme.
    Kurzentschlossen rannte er los. Schon bald entdeckte er zwar keine Frau, aber dafür eine Zentaurin – ein Fohlenmädchen mit hilflos flatternden Flügeln und einem Stab in den Händen. Sie wurde von einem kleinen Drachen attackiert, den sie nur mit dem Stab abwehrte. Der Drache wusste offensichtlich, dass er früher oder später an dem Stock vorbeikommen würde. Dunkler Rauch stieg aus seinen Nüstern hervor.
    Esk hob seinen eigenen Stock. »Verschwinde!« brüllte er den Drachen an. Der wirbelte erschrocken zu ihm herum, und die Rauchsäule brach für einen Moment ab, als er den Atem anhielt. Dann entschied er, dass Esk eine Art Rivale war, stieß mit einem wilden Knurren seinen

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