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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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anstatt deine Magie auszuüben, funktioniert es eben nicht.«
    »Aber wie soll ich denn meine Magie ausüben?« fragte sie klagend. »Daran habe ich selbst auch schon gedacht, und ich habe versucht, mich mit Willenskraft zum Fliegen zu zwingen, aber es ist nichts geschehen.«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, du hast recht, du musst tatsächlich den Guten Magier fragen. Vielleicht kann er dir irgendeinen Zauber nennen, mit dessen Hilfe du es zuwege bringst.«
    »Genau darauf hoffe ich«, meinte sie. »Und weshalb suchst du ihn auf?«
    »Ich muss herausbekommen, wie ich eine Dämonin loswerde, die meine Familie bedroht.« Er erklärte ihr alles bis auf die Sache mit Metrias Liebesangeboten. Das war ihm doch zu peinlich.
    »Ich bin überrascht, dass sie dich nicht sexuell gelockt hat«, meinte Chex. »Menschenmänner sind eigentlich dafür bekannt, dass sie auf solche Art Verführungen reagieren, und Dämonen sind skrupellos.«
    Er spürte, wie er in der Dunkelheit errötete. »Äh, na ja…«
    »Ach so, stimmt ja – in diesem Punkt seid ihr Menschen ja ziemlich empfindlich, nicht wahr? Wie süß!«
    »Süß«, pflichtete er ihr bei. Und da er nicht weiter über die Sache sprechen wollte, schloss er die Augen und schlief schon bald darauf ein.
    Sie weckte ihn in völliger Dunkelheit. »Esk! Esk!« flüsterte sie drängend.
    Er brauchte einen Augenblick, um sich zu orientieren. »Ach ja, jetzt muss ich wohl die Wache übernehmen.«
    »Nein, ich glaube, da kommt ein Drache.«
    Plötzlich war er völlig wach. »Wo?«
    »Von vorn. Ich kann den Rauch riechen. Nach meiner gestrigen Erfahrung damit reagiere ich jetzt etwas empfindlicher auf dieses Signal.«
    Nun konnte Esk es auch riechen. »Stimmt, das ist ein Drache! Ich wünschte, ich könnte ihn sehen, damit ich wüsste, wann ich nein zu ihm sagen soll.«
    »Nimm deinen Stock«, schlug sie vor. »Ich werde meinen auch gebrauchen.«
    »Aber ich kann den Drachen doch nicht treffen, wenn ich ihn gar nicht sehe!«
    »Ich meine als Ortungshilfe. Streck ihn aus, und wenn du dann…«
    »Verstanden.« Er nahm seinen Stock auf und wies damit in die Richtung des Geruchs.
    Nun lauschten sie, während der Drache heranschnaubte.
    Ob der Stock in die richtige Richtung wies? Was, wenn der Drache unter ihnen hindurchschlüpfte oder über ihn kletterte? Das Ungeheuer schien schon so nahe zu sein! Der Geruch des Rauchs war sehr kräftig. Wenn Esk allzu lange wartete und gefressen wurde, bevor er…
    »Nein!«
    Das Schnaufen hörte auf. »Er ist immer noch ein Stück entfernt«, murmelte Chex tadelnd. »Funktioniert deine Anfechtung denn auch auf Distanz?«
    »Nein«, erwiderte Esk niedergeschlagen.
    Der Drache schien beim Klang seiner Stimme innegehalten zu haben. Nun wusste er genau, wo er zu suchen hatte. Er knurrte und kam herangetrabt.
    »Nein!« rief Esk wieder. »Neinneinneinneinnein!«
    Der Drache stieß ein angewidertes Geräusch aus und zog sich zurück. Sie hörten das Scharren seiner Klauen auf dem Weg. »Eines dieser Neins muss getroffen haben«, meinte Chex.
    »Hm«, stimmte er verlegen zu. Er wusste, dass er in Panik geraten war und sich beinahe selbst zum Narren gemacht hatte.
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte sie. »Ich hätte ihn im Dunkeln nicht ablenken können, und bei Tageslicht wahrscheinlich auch nicht. Ich hätte davonlaufen müssen – und das ist im Dunkeln eine Gefahr für sich.«
    »Jetzt bin ich dran mit Wachehalten«, sagte er, denn er zog es vor, das Thema zu wechseln.
    »Wie du willst.« Er hörte einen sanften Aufprall, als sie sich auf den Boden gleiten ließ. Er fragte sich, wie das Vorderteil eines Zentauren wohl schlief; legte das sich flach auf den Boden oder blieb es senkrecht? Doch er zog es vor, nicht nachzufragen.
    Es stellte sich heraus, dass sie den größten Teil der Nachtwache bestritten hatte. Schon bald hellte der Himmel im Osten auf, und die Dämmerung brach an.
    Als der Morgen kam, sah er, dass beide Vermutungen nicht ganz richtig gewesen waren. Chex' humanoider Oberkörper befand sich beim Schlafen weder aufrecht noch flach auf dem Boden, sondern lehnte vielmehr gegen ihren pferdischen Torso, oberhalb der angelegten Flügel. Die Arme hatte sie unter den Brüsten verschränkt – unter ihren Brustmuskeln, berichtigte er sich. Ihr braunes Haar verschmolz recht hübsch mit ihrer Mähne. Sie hatte recht, dachte er; die Tönung ihres Haars passte genau zu seinem, so als wären sie Bruder und Schwester. Ob es Geschwister

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