Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Titel: Heldentod - Star trek : The next generation ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR

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Grab gelaufen. Picard hatte dieses Gefühl noch nie gehabt – bis zu dem Augenblick, als Soco jene Worte mit einer so stillen Überzeugung äußerte, die geradezu Bände sprach.
    »Ich glaube nicht, dass das der Fall ist«, sagte er ruhig. »Das habe ich nie.«
    »Vielleicht möchten Sie über Ihren Standpunkt noch einmal nachdenken.«
    Sie deutete zuerst Picard und dann Perrin gegenüber eine Verbeugung an, drehte sich um und glitt wie ein lautloser Todesgeist davon.
    »Soco … ist etwas eigenwillig«, sagte Perrin entschuldigend. »Es tut mir sehr leid, wenn sie etwas gesagt hat, dass Sie beunruhigt haben sollte …«
    Picard gelang es, zu lächeln und überzeugend Ernsthaftigkeit vorzutäuschen. »Angesichts einiger Situationen, die ich im Laufe meiner Karriere erlebt habe, Perrin, kann ich Ihnen nur versichern, dass es einiges mehr bedarf, um mich zu beunruhigen.«
    Jetzt, da du nicht nur einmal, sondern bereits zweimal deiner Menschlichkeit beraubt und in einen Borg namens ‚Locutus‘ verwandelt wurdest, wirst du ewig von den Erinnerungen dieser Erfahrung verfolgt. Genauso wie von der Furcht, dass es den Borg tatsächlich gelungen sein könnte, einen Teil dieses flüchtigen Etwas, das du Seele nennst, einzufangen und dass sie diesen niemals wieder loslassen werden … dass sie dich niemals wieder vollständig loslassen werden. Oh, du magst glauben, dass du dich von ihnen befreit hast, aber du und die Borg, ihr kennt beide die Wahrheit, dass früher oder später das Unvermeidliche geschehen wird und es kein Zurück mehr in das Leben, das du jetzt führst, geben kann. Es wird dir genommen und zu nichts weiter als einer schwachen und fernen Erinnerung werden, betrachtet durch die kalten Augen einer Kreatur, die mehr Maschine als Mensch ist.
    »Sind Sie sicher«, fragte sie, und in ihrem Gesicht stand eindeutig Sorge.
    Er nickte. »Absolut.«
    – II –
    Die Nacht war angebrochen, und die Besucher der Eröffnung waren schon lange nach Hause gegangen. Die Sarek-Schule für Diplomatie lag dunkel und bar jeden Lebens da.
    Die überdimensionierten, kathedralenartigen Türflügel schwangen auf, und eine einzelne Gestalt trat ins Innere. Sie trug eine weiße, alles verhüllende Robe und hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen. Beinahe lautlos spazierte sie in die Mitte der Rotunde und blieb mit mathematischer Präzision exakt in ihrem Mittelpunkt stehen. Langsam, sehr langsam, drehte sie sich einmal um die eigene Achse und nahm dabei jeden Zentimeter des Hauptfoyers in Augenschein.
    Dann hielt sie nachdenklich inne.
    »Ich wusste es.«
    Die verhüllte Gestalt drehte sich um und sah Jean-Luc Picard, der im Eingang stand.
    »Ich wusste, dass Sie kommen würden.«
    Die verhüllte Gestalt nahm die Kapuze zurück, und es kam ein Gesicht zum Vorschein, das mehr als nur ein wenig an den verstorbenen Sarek erinnerte, obwohl es höchstwahrscheinlich war, dass der Mann jeden, der diesen Umstand erwähnt hätte, mit Kühle und Entschiedenheit über sein Irren informiert hätte. »Sie haben sich hier versteckt? Das war wohl kaum eine sinnvolle Nutzung Ihrer Zeit.«
    »Meine Anwesenheit ist reiner Zufall«, gab Picard zu. »Ich wollte nur noch einmal zurückkehren und mir die Schule ohne die Besuchermengen anschauen. Ich hatte das Gefühl, dass es mir dann leichter fallen würde, sie zu würdigen.«
    »Sarek glaubte, dass es so etwas wie Zufall nicht gibt. Er glaubte, dass alle Dinge aus einem bestimmten Grund geschehen.«
    »Tatsächlich? Interessant. Sarek glaubte an Vorherbestimmung?«
    »Nein. Er glaubte an die Logik. Er glaubte, dass sich Ereignisse im Laufe der Zeit ausgleichen, genau so wie sich beim Werfen einer zweiseitigen Münze irgendwann das Ergebnis Kopf oder Zahl ausgleicht. Es ist die natürliche Ordnung der Dinge, Sinn zu ergeben. Die Herausforderung besteht darin, einen Sinn in dem zu sehen, was Sinn ergibt.«
    »Das ergibt, weder an noch für sich, keinen Sinn.«
    »Faszinierend. Das sind präzise die Worte, die ich damals an Sarek richtete. Anschließend sprach er zwei Jahre lang nicht mehr mit mir.«
    Picard verinnerlichte das und lächelte. »Also«, sagte er und machte eine Geste, die ihre Umgebung einschloss. »Was denken Sie?«
    Botschafter Spock dachte über die Frage eine ganze Weile nach, schließlich nickte er unmerklich. »Es wird genügen.«

KAPITEL 7

    Die Pride
    – I –
    Grim Vargo hatte noch nie jemanden wie diese Passagierin getroffen. Sie weigerte sich, mehr als den Namen Ann zu