Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
der so sehr an seine Grenzen getrieben wurde wie dieser hier. Es wurden Kuben zerstört, das ist richtig. Einige wurden dauerhaft ausgeschaltet. Doch niemals erlebten wir diese Art von …«
»Diese Art von was?«
Die Miene der Königin wurde so kalt und erbarmungslos wie ihr Ton. »Erniedrigung.«
Lady Q sagte nichts, sondern wartete darauf, dass die Königin fortfuhr.
Stattdessen setzte sich die Königin in Bewegung. Lady Q begab sich an ihre Seite, die Drohnen folgten ihnen in respektvollem Abstand. »Wir wurden angegriffen. Wir befanden uns in furchtbarer Gefahr. Die Enterprise hatte uns ‚getötet‘ oder zumindest glaubte sie das. Wir zogen uns in unsere innersten Tiefen zurück. Wir veränderten uns. Wir entwickelten uns. Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Rasse übernahmen wir – das Schiff – für das Bewusstsein. Das Bewusstsein war tot, aber der Körper musste überleben. Wir haben überlebt. Das Überleben des Stärksten: So nennen es doch die Menschen. Wir sind das Stärkste. Wir sind entschlossen zu leben. Es gelang uns, was noch keinem anderen Kubus vor uns gelang. Wir haben das Kollektiv überwunden. Wir haben das Bewusstsein angenommen und uns darüber hinaus entwickelt. Es hat uns Zeit gekostet, das zu bewerkstelligen. Während die Menschen uns erforscht und an uns herumexperimentiert haben, versteckten wir uns in uns selbst, sammelten Kraft und erholten uns von der Verwüstung unseres tiefsten Selbst.«
»Sie waren traumatisiert.«
»Ja. Das ist das Wort. Traumatisiert. Wir brauchten Zeit, um uns von unserem Trauma zu erholen. Hätten die Menschen eine Möglichkeit gefunden, uns auseinanderzunehmen, hätten wir keinen Widerstand leisten können. Aber sie taten es nicht. Sie hielten uns intakt. Sie wollten uns studieren.«
»Ahh, die törichte menschliche Neugierde«, seufzte Lady Q. »Ich will nicht einmal damit anfangen, die Zahl der Ereignisse aufzulisten, während derer sie sich deswegen in unnötigen Ärger gebracht haben. Also studierten sie Sie …«
»Und wir studierten sie. Seven of Nine … sie war hier. Wir sehnten uns nach ihr. Verzehrten uns nach ihr.« Das Kinn der Königin zitterte, als sie das sagte. »Wir verspüren noch immer ein Loch an der Stelle in unserem Bewusstsein, wo sie uns entrissen wurde. Aber wir konnten sie nicht zu uns nehmen, während sie hier war, so sehr wir es uns auch wünschten. Wir waren nicht bereit dafür. Es wäre verfrüht gewesen. Wenn den Menschen unser Potenzial bewusst geworden wäre, hätten sie uns aus Furcht vor dem, was wir ihnen antun könnten, zerstört.«
»Und was werden Sie ihnen antun?«
Die Borg-Königin hielt an, drehte sich um und blickte Lady Q an. »Was immer wir wünschen«, antwortete sie.
»Und was für ein Wunsch wäre das wohl …?«
»Ich habe genug ‚geprahlt‘, um die flüchtigen Überbleibsel meines menschlichen Drängens zu befriedigen«, erklärte ihr die Borg-Königin. »Wenn Sie möchten, erzählen Sie jenen im Kontinuum von diesem … Gespräch. Und sagen Sie ihnen … sie sind die Nächsten.«
»Das wird ihnen kaum sonderlich Angst einjagen.«
Ein süffisantes Lächeln begleitete Lady Qs Worte, doch dieses Lächeln verblasste langsam, als die Borg-Königin näher an sie herantrat und ihrem Blick mit ruhiger Entschlossenheit begegnete. »Vielleicht sollte es das aber, wenn man bedenkt, dass während Sie hier gestanden haben, wir jedes Molekül Ihrer Präsenz analysiert haben. Wie Sie Ihre Energie kanalisieren, wie Sie Kraft manipulieren … alles. Jede Faser Ihres Wesens wurde von uns analysiert. Und alles was wir analysieren können … können wir imitieren. Und alles, was wir imitieren können … können wir assimilieren.«
»Das ist lächerlich«, sagte sie abfällig. »Sie können nur Technologie assimilieren.«
»Sieht das für Sie nach Technologie aus?« Die Borg-Königin legte ihre Hände an ihr Gesicht.
Lady Q hatte darauf keine Antwort.
»Wir assimilieren, was immer wie brauchen«, fuhr die Borg-Königin fort. »Was immer wir finden. Was immer wir wollen. Wenn Sie glauben, dass wir keinen Weg in Ihr Kontinuum finden, dann irren Sie sich. Wenn Sie glauben, wir vermögen Ihre Kultur, Ihre Kräfte, Ihr innerstes Wesen nicht zu assimilieren, dann irren Sie sich. Wenn Sie glauben, Sie wären sicher, dann irren Sie sich.«
»Ist Ihnen klar«, fragte Lady Q, »dass Sie mit diesen Worten Q herausfordern, Sie als ernst zu nehmende Bedrohung anzusehen … und sich Ihrer in entsprechender Art
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