Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Gesellschaftsraum bei einem anderen Namen genannt werden müsse – ganz egal welchem. Doch er hatte sich ihrem Anliegen gegenüber taub gestellt, so wie eigentlich gegenüber allem, was sie sagte. Der Gesellschaftsraum war von William Riker getauft worden, kurz bevor er das Schiff verlassen hatte, um das Kommando über die Titan zu übernehmen. So viel sie wusste, hatte er dafür gesorgt, dass der dortige Versammlungsraum fortan ,Das juckende Ei‘ zu nennen sei.
Sie wusste nicht einmal genau, weshalb sie jetzt hierher gekommen war, lange nachdem ihr Dienst vorüber war. Sie hatte in ihrem Quartier gesessen und sich ihrer gewöhnlichen Sitzung innerer Kontemplation hingegeben. Irgendwie war ihr jedoch, je länger sie über ihre gegenwärtige Situation auf der Enterprise nachgedacht hatte, aufgegangen, dass sich nicht viel daran ändern würde, wenn sie alleine in ihrem Quartier herumsaß.
T’Lana war ein Counselor. Vielleicht sollte sie dort draußen sein und versuchen, ihren Job zu machen.
Also hatte sie sich in den Gesellschaftsraum begeben und ein Glas Synthehol bestellt – nicht weil sie das Getränk besonders mochte, sondern weil sie irgendwie das Gefühl hatte, dass man das hier machte. Dann hatte sie sich an einen Tisch in der Ecke gesetzt und darauf gewartet, dass jemand zu ihr kommen und ihren Rat suchen würde.
Niemand tat es.
Es war nicht so, dass der Raum leer gewesen wäre. Es waren eine ganze Reihe Leute anwesend. Sie sah den Sicherheitschef Zelik Leybenzon, der sich intensiv mit Commander Miranda Kadohata, der Ops-Offizierin, unterhielt. Einen Moment lang blickten beide zu ihr hinüber und nickten grüßend, dann wandten sie sich wieder ihrem Gespräch zu. Alles an ihrer Körpersprache schrie geradezu heraus, dass sie sich voneinander angezogen fühlten. Ihr Vorgehen erschien ziemlich umständlich, um eine zwischenmenschliche Verbindung zu erzielen. Warum waren sie nicht einfach offen und ehrlich zueinander?
Vielleicht bedurften sie eines kleinen Anstoßes.
T’Lana wollte sich gerade erheben, als sie mitten in der Bewegung einfror. Sie war viel zu geübt in der Kunst, ihre Gefühle zu unterdrücken, um zuzulassen, dass sich Überraschung auf ihrem Gesicht abzeichnete. Dennoch verspürte sie Überraschung, als sie die vertraute Gestalt von Botschafter Spock den Gesellschaftsraum betreten sah. Er war in eine schlichte graue Hose und eine Tunika gekleidet. Mit einem Ausdruck milder Neugierde blickte er sich um.
Niemand sonst bemerkte ihn.
Sie fragte sich, wie das möglich sei und kam zu dem Schluss, dass er nicht bemerkt werden wollte … und daher wurde er es auch nicht. Es gab vulkanische Disziplinen, die es dem Geübten erlaubten, zu kommen und zu gehen, ohne viel Aufsehen zu erregen. Hätte T’Lana nicht direkt auf die Tür geblickt, als er eingetreten war, wäre es durchaus möglich gewesen, dass sie ihn ebenfalls übersehen hätte, auch wenn sie sich gerne einredete, dass sie ein bisschen aufmerksamer war als die anderen.
Spock blickte sie an.
Sie betrachteten sich gegenseitig, musterten schweigsam den jeweils anderen, und dann machte T’Lana eine stumme Geste in Richtung des Stuhls an ihrer Seite, von der sie hoffte, dass sie eher einladend als befehlend wirkte. Spock bewegte sich zunächst nicht, doch dann neigte er in einer wortlosen Annahme ihres Angebotes leicht den Kopf und kam auf sie zu. Sie blieb stehen, bis er sich ihr genähert hatte. Dann hob sie ihre Hand und spreizte die Finger zu dem traditionellen vulkanischen Gruß. »Langes Leben und Frieden, Botschafter«, sagte sie.
»Leben Sie lange und erfolgreich, Counselor«, erwiderte er und setzte sich.
»Ihnen ist … meine Stellung an Bord der Enterprise bekannt?« Es war schwer genug für sie gewesen, ihre Überraschung allein beim Anblick Spocks zu verbergen, diesmal wurde es zu einer regelrecht herkulischen Herausforderung.
»Es gibt nicht so viele Vulkanier in der Sternenflotte, als dass es mir unmöglich wäre, darüber unterrichtet zu sein, wer sie sind und wo sie sich befinden … vor allem, wenn sie an Bord der Enterprise dienen.«
Sie hob eine Augenbraue. »Hegen Sie noch immer Gefühle für dieses Schiff?«
»‚Gefühle‘ ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck.«
»Welcher wäre es dann?«
»Neugierde.«
»Die wichtigste Eigenschaft eines guten Wissenschaftlers. Doch Sie sind jetzt Botschafter.«
»Botschafter zu sein, ist mein Beruf, doch vom Wesen her war ich stets ein
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