Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
deine Zukunft wirklich vorherbestimmt ist, dann ist der ganze Prozess der Entscheidungsfindung hinfällig, denn es würde bedeuten, dass der freie Wille nicht existiert.«
»Ja, genau.« Er nickte heftig.
»Wir sind also einer Meinung, wenn ich sage, dass dein ganzes Grübeln über diese Frage ein sinnloses Unterfangen ist?«
»Absolut.«
»Schön.« Sie klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken und rieb dann ihre Hände aneinander, als würde sie frieren. »Dann gehe ich jetzt duschen.« Sie drehte sich um und ging in Richtung Badezimmer.
»Obwohl …«, begann er.
Sie stöhnte und stützte sich auf einem Stuhl ab.
»Vergiss es«, sagte Picard rasch. »Du hast natürlich recht. Es existiert keinerlei wissenschaftliche Grundlage dafür, dass ich über ihre Worte besorgt sein sollte. Wir sollten es einfach dabei belassen.«
»Ja, das sollten wir.«
Sie versuchte erneut, den Raum zu verlassen.
»Beverly …«
Diesmal machte sie keinerlei Anstalten, ihre Verzweiflung zu verbergen. »Jean-Luc, du musst dich davon lösen! Das ist lächerlich! Es gibt so viele wichtigere Dinge, über die du dir Sorgen machen könntest, als das hier! Ich weiß, dass du ein Mann der Philosophie bist. Ich weiß, dass du gerne alle Aspekte eines Problems beleuchtest. Aber bitte, bitte , verschwende nicht noch mehr Zeit mit dieser Sache!«
Er sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. »Ich wollte dich nur darüber in Kenntnis setzen«, sagte er langsam, »dass wir einen Gast an Bord haben. Da er spezielle medizinische Bedürfnisse hat, dachte ich, es wäre klug, dich darüber zu informieren.«
»Oh.« Sie hatte während ihrer Tirade so heftig den Kopf geschüttelt, dass ihr ein Teil ihres langen roten Haars ins Gesicht gefallen war. Nun hob sie die Hand und strich es sich aus den Augen. »Nun … ja. Ja, das sollte ich wohl wissen. Wer ist dieser Gast, wenn ich fragen darf?«
»Botschafter Spock.«
» Wirklich? «
»Du klingst begeistert.«
»Ich bin begeistert. Er ist eine lebende Legende, Jean-Luc. Wie kann ich in seiner Gegenwart nicht begeistert sein?«
»Da hast du auch wieder recht.«
»Warum ist er hier? Warum ist er nicht auf Vulkan? Ich bin mir sicher, dass Perrin überglücklich wäre, ihn zu …« Sie brach ab, als Picard den Kopf schüttelte. »Nein?«
»Der Botschafter wünscht seine Anwesenheit auf Vulkan geheim zu halten. Er hat sich keine Unterkunft gesucht. Ich glaube sogar, er wäre bereit gewesen, seine Zeit dort einfach in einer vulkanischen Wüste auszusitzen. Es gelang mir, ihn von der Unlogik solch einer Vorgehensweise zu überzeugen, wenn es doch ein Raumschiff mit mehr als genügend Platz im Orbit gäbe.«
»Du hast ihn mit Logik überzeugt?«
»Vielleicht«, sagte Picard mit einem Lächeln, »sah er auch einfach nur ein, dass ich nicht davon abrücken würde, darauf zu bestehen, die Gastfreundschaft unseres Schiffes auf ihn auszudehnen. Auch wenn er darüber nachgedacht haben mag, sich meiner mit einem Nervengriff zu entledigen. Da bin ich mir nicht sicher.«
»Du hast jedenfalls das Richtige getan. Jemand mit solch einer glänzenden Vergangenheit im Dienst der Sternenflotte wie Botschafter Spock verdient nur das Beste, was die Flotte zu bieten hat.«
»Dem stimme ich zu. Deshalb wird er in unser Quartier einziehen. Wie bald kannst du deine Sachen gepackt haben?«
Beverly blickte ihn einen Moment lang fassungslos an, dann versuchte sie rasch nonchalant zu klingen. »Ich … nun, ich nehme an, dass ich nur ein paar Minuten brauche, um … um …«
Picard legte so viel Gewicht in seine Stimme, wie ihm nur möglich war: »Früher hattest du mal Sinn für Humor. Was ist damit passiert?«
Sie starrte ihn an. »Nur damit du es weißt: So ein Grinsen steht dir nicht.« Sie drehte sich in Richtung Dusche um.
»Brauchst du jemanden, der dir den Rücken wäscht?«, rief er ihr nach.
Sie hielt im Türrahmen inne, drehte sich und sagte geziert: »Oh, ich glaube nicht, dass du in nächster Zeit Hand an mich legen wirst.« Sie trat hindurch und schloss die Tür hinter sich.
Picard machte keine Anstalten, das Grinsen aus seinem Gesicht zu wischen. Zweifellos würde Beverly für eine Weile alles andere als … zuvorkommend ihm gegenüber sein. Dennoch …
»Das war es absolut wert«, sagte er in den leeren Raum.
– II –
T’Lana hielt den Namen ,Happy Bottom Riding Club‘ für nicht angemessen. Sie hatte Picard regelrecht bedrängt, die Mannschaft darüber zu informieren, dass der
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